NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 92/14 | 25. AUGUST 2014
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Umwelt/Agrar/Vogelschutz
NABU startet Projekt zum Kiebitz-Schutz
Neue Schutzmethoden für Wiesenvögel in der Agrarlandschaft–Förderung
durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
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Bergenhusen – Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz ein Allerweltsvogel,
der fast überall auf Feldern und Wiesen in Deutschland häufig
anzutreffen war. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden
und gehört mittlerweile zu den bedrohten Vogelarten. Sein Bestand ist in
den vergangenen zwanzig Jahren um  mehr als die Hälfte zurückgegangen,
so dass in Deutschland nur noch ca. 80.000 Paare brüten. Intensive
landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben zu starken
Bestandsrückgängen geführt.
 
Mit dem  Projekt „Der Sympathieträger Kiebitz als Botschafter:
Umsetzung eines Artenschutz-Projektes zur Förderung des Kiebitzes in der
Agrarlandschaft“ will der NABU einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser
attraktiven Vogelart leisten. Der Kiebitz brütet fast ausschließlich auf
landwirtschaftlichen Nutzflächen und ist damit von den Aktivitäten der
Landwirte abhängig. 
 
„Hoher und dichter Pflanzenwuchs macht den Kiebitzen eine erfolgreiche
Brut und Jungenaufzucht oftmals unmöglich. Hier setzt das Projekt an.
Wir erproben Maßnahmen, die sich in den Arbeitsablauf der Landwirte
einbinden lassen, um Kiebitzen wieder geeignete Brutplätze zu bieten. So
sollen auf Äckern und Wiesen vegetationslose Flächen geschaffen werden,
um den Vögeln eine Brut zu ermöglichen: denn sie lieben die
Rundumsicht“, sagte  NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Projektstart am Montag im
Michael-Otto-Institut in Bergenhusen.
 
Knapp fünf Jahre lang werden neue Schutzmethoden für Kiebitze und
andere Vogelarten entwickelt und in ganz Deutschland in  Zusammenarbeit
mit Landwirten ausprobiert. Erfolgversprechende Maßnahmen sollen
aufbereitet und in Agrarumweltmaßnahmen integriert werden. Abschließend
sollen die Erfahrungen im Kiebitzschutz in einem Handbuch gebündelt
werden.  Drei Viertel der Kosten von insgesamt 1,45 Millionen Euro
werden vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Bundesprogramms
Biologische Vielfalt übernommen. Ein Viertel tragen das
Schleswig-Holsteinische Umweltministerium, die Hanns R. Neumann Stiftung
und der NABU. 
 
In einigen Jahren soll überprüft werden, wie diese und andere
Schutzmaßnahmen greifen, damit der Kiebitz wieder eine Zukunft hat.
 
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit
Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit.
 
 
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