NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 63/18 | 1. JUNI 2018
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Umwelt/EU/Landwirtschaft
NABU: GAP-Pläne der EU-Kommission sind ein Drama für die Artenvielfalt
Tschimpke: Merkel und Klöckner müssen dafür sorgen, dass für den
Naturschutz ausreichend Mittel bereitgestellt werden
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Berlin/Brüssel – Die EU-Kommission hat heute ihre lang erwarteten
Gesetzesvorschläge für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) vorgelegt. Das
Kernstück der Reformvorschläge sieht eine massive Renationalisierung der
Entscheidungskompetenz über die Agrarsubventionen vor. Fördergelder für
den Naturschutz werden noch immer nicht ausreichend bereitgestellt,
obwohl hier eklatanten Finanzierungslücken bestehen. 
 
Dazu NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Die Pläne der EU-Kommission sind
ein Drama für die Artenvielfalt. Sie ignorieren auf geradezu groteske
Weise eine dringend erforderliche Zweckbindung von Geldern für den
Naturschutz. Mit der GAP wird sich eine neue Welle von Subventionen für
umweltschädliche und ineffiziente Formen der Landwirtschaft über die
Landschaft ergießen. So können die Veränderungen nicht angegangen
werden, die die Landwirtschaft in Europa dringend braucht für eine
nachhaltige Zukunft. Die EU-Kommission zeigt mit diesen Vorschlägen,
dass sie nicht vorhat, entschieden gegen den vielfach wissenschaftlich
belegten dramatischen Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft
vorzugehen. Es werden keine zweckgebundenen Gelder für das europäische
Schutzgebietsnetzwerk Natura2000 bereitgestellt, stattdessen sind
Kürzungen für den Naturschutz vorgesehen. Das dringend nötige
Umsteuern zu einer nachhaltigeren Landnutzung ist mit diesen Vorschlägen
jedenfalls nicht möglich. 
Mitgliedsstaaten und EU-Parlament müssen jetzt ran, um die
Artenvielfalt vor dem Kollaps zu retten. Frau Merkel, Frau Klöckner und
die deutschen EU-Parlamentarier müssen sicherstellen, dass auf
europäischer Ebene genügend Geld für den Naturschutz zur Verfügung
steht, dass die Landwirtschaft mit einer fundamentalen Umgestaltung
beginnen kann und dass das Konsumverhalten nachhaltiger ausgerichtet
wird. Es ist höchste Zeit, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in
der Agrarpolitik der EU durchzusetzen.“


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