7. Juni 2018
DAT 3/18

69. Deutscher Anwaltstag in Mannheim (6. bis 8. Juni 2018)

„Der Rechtsstaat ist tagtägliches Menschenwerk – und Menschen machen Fehler“

Mannheim/Berlin (DAV). Mit diesen Worten begrüßte Ulrich Schellenberg, 
Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 
des 69. Deutschen Anwaltstages in Mannheim. Im Beisein von Katarina Barley, 
Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, sowie dem bekannten 
US-Anwalt Kenneth Feinberg scheute sich der der DAV-Präsident jedoch nicht, 
auch unbequeme Töne anzuschlagen. Tenor des Grußwortes: Fehler gehören dazu. 
Sie sind nicht totzuschweigen, in der Justiz eben so wenig wie in anderen 
Branchen.

Ein konkretes Beispiel für besonders tiefgreifende Systemfehler lieferte 
Schellenberg gleich selbst mit: Die Forderung nach einer Erhöhung der 
Haftentschädigung für unschuldig Inhaftierte sei von besonderer Dringlichkeit. 
„Ein selbstbewusster Rechtsstaat muss sich darüber im Klaren sein und Menschen 
für zu Unrecht erlittene Haft angemessen und unkompliziert entschädigen und 
alles in seiner Kraft stehende tun, um ihnen den Weg zurück in die Gesellschaft 
zu ermöglichen“, so forderte der DAV-Präsident. Schellenberg begrüßte zwar die 
neuerliche Aufnahme des Themas auf der Tagesordnung der 
Justizministerkonferenz, jedoch lähmten sich die Justizminister durch 
widersprüchliche Bundesratsinitiativen selbst.

Auch die Vertrauenskrise, in der sich der Rechtsstaat befinde, müsse 
selbstkritisch diskutiert werden. Innerhalb der letzten Jahre seien die 
Eingangszahlen bei Zivilgerichten um 25 % zurückgegangen. Aus diesem Grund sei 
es besonders erfreulich, dass Bundesministerin Barley – entsprechend dem 
Vorschlag des DAV- eine empirische Untersuchung dazu auf den Weg bringen werde. 
Auch hier käme es nun darauf an, Fehler einzuräumen und offen darüber zu 
sprechen. Dies sei Grundvoraussetzung für den Aufbau neuen Vertrauens.

Auch Barley ging in Ihrer Rede auf die zunehmend problematische Beziehung der 
Bevölkerung zur Justiz ein. „Es ist mittlerweile schick geworden, sich über 
unseren Rechtsstaat zu mokieren, ihn lächerlich zu machen und zu beschimpfen.“ 
Dies beschränke sich auch nicht mehr nur auf populistische Kreise. Nach der 
schweren Geschichte, die Deutschland hinter sich habe, genieße das Land 
mittlerweile jedoch einen hervorragenden Ruf in der Welt - und das nicht 
zuletzt durch die funktionierende Justiz.

Kritik übte der DAV-Präsident an dem im Koalitionsvertrag festgesetzten „Pakt 
für den Rechtsstaat“, der eine Aufstockung der Justizbudgets und die Schaffung 
neuer Richterstellen vorsieht. Dass Barley schon zu Beginn Ihrer Tätigkeit die 
Justiz in den Blickpunkt der Öffentlichkeit bringt sei ein großer und wichtiger 
Schritt, für den sich der DAV gemeinsam mit dem Deutschen Richterbund stark 
gemacht habe. Besondere Bedeutung habe der Zugang zum Recht im ländlichen Raum. 
Hierfür sei auch eine angemessene Vergütung der Anwaltschaft nötig. „Damit 
Anwältinnen und Anwälte ihre Aufgaben auch tatsächlich leisten können, sind wir 
auf eine regelmäßige Gebührenanpassung angewiesen“, so Schellenberg.

Mit rund 50 Veranstaltungen und Vorträgen sowie 70 Ausstellern auf der 
Fachmesse „Advotec“ und über 200 Referentinnen und Referenten ist der Deutsche 
Anwaltstag der größte Anwaltskongress in Deutschland. Bis zur 
Abschlussveranstaltung am Freitag werden nach Schätzung des Deutschen 
Anwaltvereins rund 1800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Congress Center 
Rosengarten in Mannheim besucht haben.

Hier finden Sie die aktuelle Rede des 
Präsidenten.<https://anwaltverein.de/files/anwaltverein.de/downloads/newsroom/pressemitteilungen/rechtspolitik/2018/grusswort.pdf>

Alle Informationen mit dem aktuellen Programm gibt es unter 
www.anwaltstag.de<http://www.anwaltstag.de>.

Erreichbarkeit der Pressestelle in Mannheim vom 5. bis 8. Juni 2018:
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