Pressetext Austria (pte)
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Früheres Pflanzenwachstum schadet dem Klima

Auswertungen von Satellitendaten bestätigen: Es wird deutlich weniger CO2 
aufgenommen 

Von Florian Fügemann

Wien (pte/04.10.2018/06:15) Angesichts des Klimawandels wachsen Pflanzen im 
Frühling immer früher, doch anders als gedacht, wird dadurch deutlich weniger 
CO2 aufgenommen. Das zeigt eine neue Studie unter Beteiligung von Forschern der 
Technischen Universität Wien (TU Wien) [1]. Bisher sind Wissenschaftler davon 
ausgegangen, dass das frühere Wachstum den Klimawandel verlangsamt, weil 
dadurch bei der Photosynthese mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden und 
mehr Biomasse produziert wird - ein Trugschluss, wie sich nun herausgestellt 
hat.

Klimamodell neu anzupassen 

Mithilfe von Satellitendaten-Auswertungen der vergangenen 30 Jahre - der 
gesamte Globus nördlich des 30. Breitengrades wurde analysiert - konnten die 
Forscher an der TU Wien zeigen, dass ein warmer und vorverlegter Frühling in 
vielen Gegenden sogar zu einem geringeren Pflanzenwachstum führt. "Die bisher 
verwendeten Klimamodelle müssen angepasst werden, die Lage des Weltklimas ist 
also noch angespannter als bisher gedacht", mahnen die Klimaforscher in ihrer 
im Wissenschaftsjournal "Nature" publizierten Studie.

"Dass sich der zeitliche Verlauf des Pflanzenwachstums durch den Klimawandel 
deutlich verschoben hat, wussten wir bereits", erklärt Matthias Forkel vom 
Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien. Die Winter werden 
kürzer, die Pflanzen werden früher grün. Was das allerdings für das 
Pflanzenwachstum im Sommer und Herbst und für die CO2-Aufnahme bei der 
Photosynthese bedeutet, war bisher nicht klar.

Teufelskreislauf Klimawandel 

Dort, wo viel Vegetation vorhanden ist, wird Licht stark absorbiert und 
infrarote Strahlung wird stark reflektiert. "Daraus lässt sich rund um den 
Erdball Punkt für Punkt bestimmen, wie viel Photosynthese stattfindet, und wie 
viel Kohlenstoff gebunden wird", so Forkel. Diese aufwendigen Datenanalysen 
wurden an der Universität Leeds und der TU Wien durchgeführt, zusätzlich waren 
auch Klima- und Umwelt-Forschungsgruppen aus den USA und mehreren anderen 
Ländern beteiligt.

Die Daten zeigen laut den Experten zwar, dass die Nordhalbkugel bei warmem 
Frühling tatsächlich grüner wird. Doch dieser Effekt kann sich im Sommer und im 
Herbst umkehren, sodass insgesamt durch die Erwärmung sogar weniger Kohlenstoff 
aus der Atmosphäre entzogen wird. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Das 
verstärkte Pflanzenwachstum im Frühling kann den Wasserbedarf und die 
Verdunstung erhöhen, sodass die Bodenfeuchte sinkt und die Pflanzen dann später 
im Jahr nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung haben.

Möglicherweise haben bestimmte Pflanzen auch eine natürlich vorgegebene 
Wachstumsdauer, die sich auch durch früheren Wachstumsbeginn nicht verlängern 
lässt. "Diese Mechanismen sind kompliziert und regional unterschiedlich", sagt 
Forkel und ergänzt: "Doch unsere Daten zeigen eindeutig, dass es viel größere 
Regionen gibt, wo die Produktivität der Pflanzen in Jahren mit warmem Frühling 
abnimmt."

[1] https://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/126219/


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