NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 138/18 | 13. DEZEMBER 2018
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Umwelt/Klimaschutz
NABU: Fossile Energie-Lobby sabotiert Verhandlungen der
Weltklimakonferenz
Tschimpke: Uns läuft die Zeit davon - Deutschland muss mit
Kohleausstieg ein Zeichen setzen
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Berlin/Kattowitz – Die Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz im
polnischen Kattowitz gestalten sich schwieriger als erwartet. Am
heutigen Freitag, dem eigentlich letzten Tag der Konferenz, ist nur ein
Ergebnis sicher: Die Konferenz geht in die Verlängerung. 
 
„Länder am Tropf der fossilen Energieträger blockieren einen
ambitionierten Klimaschutz und sabotieren die aktuellen Textentwürfe.
Gleichzeitig läuft uns die Zeit davon. Wir sind bereits bei rund einem
Grad Celsius Erderhitzung und der CO2-Ausstoß steigt und steigt“, so
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. 
 
Bereits am vergangenen Wochenende hatte sich abgezeichnet, dass die
diesjährigen Klimaverhandlungen schwierig werden. Die USA,
Saudi-Arabien, Russland und Kuweit haben verhindert, dass die Ergebnisse
eines Berichts des Weltklimarats von der Konferenz begrüßt werden. Teil
des Berichts ist der notwendige Ausstieg aus allen fossilen
Energieträgern bis zum Jahr 2050, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad
Celsius zu begrenzen. 
 
„Auch die polnischen Gastgeber haben sich nicht gerade mit Ruhm
bekleckert. Die dem Klimaschutz widersprechenden Signale der polnischen
Regierung zur Eröffnung haben dem Verlauf der gesamten Konferenz
geschadet, genauso wie der Austragungsort im Herzen der polnischen
Kohlewirtschaft“, so Tschimpke. 
 
Derzeit wird hinter verschlossenen Türen verhandelt. Doch es sieht ganz
danach aus, dass das notwendige Regelwerk für das Pariser Klimaabkommen
in Teilen nicht fertig und nicht ausreichen wird, um Schlupflöcher zu
schließen und ein gerechtes und transparentes Verfahren zu garantieren.

 
„Grundsätze der Präambel des Pariser Klimaabkommens zu Menschenrechten
sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt und intakter Ökosysteme
müssen sich im Regelwerk wiederfinden. Und natürlich brauchen wir
jetzt eine Entscheidung für eine kollektive Erhöhung der jeweiligen
Klimaschutzbeiträge schon bis zum Jahr 2020. Nur so bleiben die Ziele
von Paris überhaupt in Reichweite", so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian
Scholz, der die Verhandlungen vor Ort begleitet. Es sei gut, dass die EU
angekündigt hat, ihre Beiträge erhöhen zu wollen – an dieser Ankündigung
müssten sich nun die Taten messen lassen. „Auch Deutschland muss nun mit
dem Kohleausstieg zeigen, dass es nicht nur Finanzierungszusagen macht,
sondern auch im eigenen Land handlungsfähig ist, wenn es um den
Klimaschutz geht“, so Scholz.


 
Für Rückfragen:
 
Sebastian Scholz (in Kattowitz), NABU-Klimaschutzexperte, E-Mail:
sebastian.sch...@nabu.de, mobil: 0172-4179727
 
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