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Millionen gegen Mohammed 

Der Vatikan will weltweit die Ausbreitung des Islam stoppen. Eine kaum
bekannte Organisation gibt dafür Riesensummen aus von 
Andreas_Englisch

Die Chefs der mit weitem Abstand größten Einrichtung der katholischen
Kirche residieren in Rom nahe der Spanischen Treppe. Hier werden sie
eingenebelt von den Ausdünstungen gewaltiger Schnellrestaurants, und
die Priester drängen sich auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz nicht nur
durch Touristenmassen, sondern müssen auch noch an den teuersten
Unterwäsche-Boutiquen der Stadt vorbei. Dafür wissen alle Mitarbeiter,
dass ihr Job ungeheuer an Bedeutung gewonnen hat. Sie arbeiten für
eine der einflussreichsten und zugleich unbekanntesten Organisationen
des Vatikans. 


Die "Congregatio pro Gentium Evangelizatione", die Kongregation für
die Evangelisierung der Völker, die zwischen 1566 und 1572 aus der
Kongregation "De Propaganda Fide" von Papst Pius V. hervorging,
versuchte bisher - ohne das große Interesse der Weltöffentlichkeit zu
erlangen -, den christlichen Glauben auf dem Globus zu verbreiten.
Geostrategisch schien die Kongregation völlig bedeutungslos, kein
Außenminister nahm sich die Zeit, mit ihren Vertretern zu sprechen.
Doch das war in der Welt von gestern. 


Heute fordern immer mehr Regierungsstellen aus aller Welt ihre 
Statistiken an, die die Ausbreitung des Christentums und des Islam
sehr genau veranschaulichen. Die Kongregation ist die einzige
Institution der Welt, die den Konflikt zwischen der christlichen und
der muslimischen Religion aktiv austrägt. Sie untersucht nicht wie ein
Kultur- oder Forschungsinstitut das Verhältnis zwischen Muslimen und
Christen, sondern arbeitet ganz praktisch mit einem Heer von mehr als
einer Million Mitarbeitern daran, die Ausbreitung des Islam und die
Verehrung für den Kriegsherren Mohammed einzudämmen. Sie will 
Menschen
in aller Welt zum friedlichen Christentum bekehren, dessen
Religionsstifter niemals eine Waffe in die Hand nahm und darüber
hinaus den Menschen sogar befahl, ihre Feinde zu lieben. 


Die Auseinandersetzung wird allerdings durchaus mit militärischer
Präzision ausgetragen. Kardinal Crescenzio Sepe, Chef dieser aktiven
Missionare, nennt seine Mitarbeiter nicht zufällig "meine Truppen".
Denn die Zahlen in diesem Kampf um die Seelen auf der ganzen Welt sind
beeindruckend. Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist
allein zuständig für 40 Prozent der christlichen Welt. Der
Kongregation sind 1081 Diözesen direkt anvertraut, darunter alle so
genannten "Zonen des Schweigens" - gemeint sind damit alle Teile der
Welt, in denen die katholische Kirche de facto verboten ist wie in
China, Saudi-Arabien, Vietnam, im Jemen oder in Kambodscha. 


Der Kongregation untersteht ein Heer von 85 000 Priestern und 450 000
Ordensleuten. Als Nachwuchs bildet sie in 280 Seminaren weltweit 65
000 Priester aus. Die Hauptarbeit erledigen die mehr als eine Million
Katecheten, die den "kämpfenden Teil" der Kongregation ausmachen. Sie
klappern überall auf der Welt Dorf für Dorf, Stadt für Stadt ab, um
Unentschlossene vom christlichen Glauben zu überzeugen. Der größte
Teil der Katecheten ist verheiratet, es sind Christen, die zum
Broterwerb versuchen, Menschen von der Richtigkeit des katholischen
Glaubens zu überzeugen. Durchschnittslohn: 30 Dollar. Im Monat,
wohlgemerkt. 


Die Kongregation betreibt aber auch 42 000 Schulen, 1600 
Krankenhäuser, 6000 Erste-Hilfe-Stationen, 780 Heime für Lepra-Kranke
und 12 000 weitere soziale und karitative Einrichtungen weltweit. 


Was es kostet, diesen gewaltigen Apparat zu finanzieren, lässt sich
nur sehr schwer schätzen. Der zuständige Kardinal Sepe weigert sich,
genaue Zahlen zu nennen. "Wir brauchen sehr, sehr viel Geld", sagt er.
Da der Vatikan keine Demokratie ist und keine Aktiengesellschaft, ist
der Kirchenstaat nicht dazu verpflichtet, Bilanzen zu veröffentlichen.
Es lässt sich nur schätzen, was der Apparat der Kongregation kostet.
Die einzige gesicherte Zahl errechnet sich daraus, dass am Tag der
Mission, dem vorletzten Sonntag im Monat Oktober, weltweit jährlich
etwa 200 Millionen Dollar für Sepes Arbeit zusammenkommen. Insgesamt
dürften die Ausgaben aber bei deutlich über 500 Millionen Dollar
liegen. 


Dafür versucht die Kongregation, auf der ganzen Welt den christlichen
Glauben zu verbreiten und aggressive Religionen einzudämmen. Erfolglos
verlangt die katholische Kirche die Einhaltung des Prinzips der
Gegenseitigkeit: Mit Unterstützung Saudi-Arabiens durfte in Rom zwar
die größte Moschee Europas gebaut werden, nach wie vor ist es aber den
tausenden Christen in Saudi-Arabien bei Androhung von Gefängnisstrafe
verboten, in einer Bibel zu lesen oder gar mit einem katholischen
Priester einen Gottesdienst zu feiern. 


Im Kampf um die religiöse Zukunft der Welt verzeichnet der Vatikan
dennoch beachtliche Erfolge. Von den 6,2 Milliarden Erdenbürgern sind
mittlerweile 1,07 Milliarden Katholiken, also 17,2 Prozent. Besonders
erfolgreich konnten sie sich auf dem amerikanischen Kontinent
ausbreiten: 62,3 Prozent der Bevölkerung sind dort katholisch. Auch in
Ozeanien waren die Missionare erfolgreich: 29 Prozent der Bevölkerung
haben sie bereits bekehrt. In Europa sind - bei sinkender Tendenz -
noch 39,9 Prozent der Bevölkerung katholisch, in Afrika hingegen 137
Millionen Menschen oder 16,6 Prozent der Bevölkerung, Tendenz
steigend. Ganz schlimm sieht es auf dem Heimatkontinent Jesus von
Nazareths aus: Nur 2,9 Prozent der Asiaten sind Katholiken, ganze 110
Millionen Menschen. 


Weil sich seit dem 11. September der christlich-muslimische Konflikt
weltweit verschärft, wird mit härteren Bandagen um jeden einzelnen
Gläubigen gekämpft. Da sind die Chefs der Kongregation auch mal
bereit, einiges in Kauf zu nehmen. So galt im Vatikan als ausgemacht,
dass die Kirchenmänner in keinen Staat reisen, in dem das Kreuz als
Symbol öffentlich nicht gezeigt werden darf. Doch Kardinal Sepe
versteckte bei der Ankunft auf dem Flughafen in Katar kürzlich brav
sein Bischofskreuz, um zur Einweihung einer Schule zu fahren. In der
von der katholischen Kirche finanzierten Einrichtung werden 4000
Schüler ausgebildet, davon ist nicht einmal ein Drittel christlich.
Die Kongregation geht aber wohl zu Recht davon aus, dass in einer
christlichen Schule unterrichtete Muslime zumindest nicht mehr die
schlimmsten Gerüchte über Christen glauben, sondern eher Toleranz
üben. 


Überall in Asien setzt die katholische Kirche auf dieses Rezept des
zwar kostspieligen, aber aussichtsreichen Versuchs, das Ausbreiten des
Islam auf Kosten der Christen zu verhindern. Gerungen wird um jedes
Haus, jede Straße. So finanziert die katholische Kirche in Indien,
einem Land, in dem nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung
katholisch sind, mehr als 28 Prozent der sozialen Ausgaben für Gratis-
Krankenhäuser und Lehranstalten für Mittellose. 


Besonders erfolgreich operieren Schulen: In den christlich geprägten
Gebieten im Süden Indiens ist jeder zweite Schüler einer christlichen
Schule ein Muslime. Gute staatliche Schulen gibt es nicht, wohlhabende
Muslime bieten zum Teil erhebliche Summen, damit ihre Kinder auf eine
christliche Schule gehen dürfen. Und natürlich bleibt der Kontakt mit
den Christen nicht folgenlos - häufig werden auf diese Weise ganze
Familien zum Christentum bekehrt. 


Das System funktioniert so erfolgreich, dass die Regierung in Neu-
Delhi einschritt: In zahlreichen Staaten Indiens ist der Versuch einer
Bekehrung mittlerweile verboten, es drohen Haftstrafen. Doch in der
Praxis funktioniert das Gesetz nicht: Viele Menschen, die sich in
Wahrheit zum Christentum bekehrt haben, behalten einfach offiziell
ihren muslimischen oder hinduistischen Glauben. Mit gewissem Erfolg
konnten auch die chaldäischen Christen des Irak von der Kongregation
zur Evangelisierung der Völker mobilisiert werden. Im Irak leben 27
000 Katholiken, die in die Lage versetzt wurden, ihre islamischen
Mitbürger mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu versorgen. Die
Strategiepapiere der Kongregation lassen keinen Zweifel daran:
Kardinal Sepe und seinen Mannen ist es sehr wichtig, dass die große
Mehrzahl der Iraker Kartons mit Hilfslieferungen bekommt, "auf die ein
Kreuz" gedruckt ist. 


Am schlimmsten internationalen Brandherd, im Gazastreifen, gelang den
Katholiken ein strategisch wichtiger Erfolg. Das Leid der
Palästinenser setzen muslimische Extremisten, inklusive Osama Bin
Laden, überall auf der Welt ein, um zu "Gegengewalt" aufzurufen, indem
sie es gleichsetzen mit dem Leid der Muslime an sich. Sie benutzen es,
um dazu aufzurufen, "zurückzuschlagen". 


Doch der katholische Patriarch von Jerusalem, der palästinensische
Christ Michel Sabbah, konnte mit gewissem Erfolg auch in der
arabischen Welt klar machen, dass diese Argumentation Unsinn ist,
schon weil es 200 000 palästinensische Christen gibt, immerhin 8,6
Prozent der Bevölkerung. Diese Botschaft streut auch die Kongregation:
In Bethlehem leben christliche Familien seit mehr als 800 Jahren.
Sabbah versucht mit Nachdruck klar zu machen, dass im Nahen Osten
Juden, Muslime und Christen gleichermaßen leiden. Diese Strategie, den
Terroristen ihren Urgrund zur Aktion streitig zu machen, scheint
aufzugehen: Die Hamas-Bewegung nennt sie in einer Erklärung 
"schlimmer
als eine Bombe". 


Artikel erschienen am 30. Mai 2004

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