On 3 May 2005, at 14:05, [EMAIL PROTECTED] wrote:

"Der Koran erklärt die Bibel auf Arabisch" 

Christoph Luxenberg fordert ein neues Leseverständnis von der 
Heiligen Schrift der Moslems
von Jan Rübel

Mit seinem Buch "Die syro-aramäische Lesart des Koran" hat 
Christoph Luxenberg nicht nur die Fachwelt verstört. Der Semitist
übersetzt das heilige Buch der Moslems mit einer neuen Methode - und
kommt in Teilen zu völlig neuen Schlüssen. Mit dem unter Pseudonym
schreibenden Autor sprach Jan Rübel. 


DIE WELT: Seit Jahrhunderten rätseln die Forscher über zahlreiche
Stellen im Koran. Haben Sie mit Ihrer Lesart die Rätsel gelöst? 


Christoph Luxenberg: Ich denke schon. Ich bin nämlich von der 
Überlegung ausgegangen, dass zur Zeit der Entstehung des Korans 
das Arabische noch keine Schriftsprache war. Daraus ergibt sich 
die Frage, woher die Araber plötzlich diese grammatisch so 
perfekte Sprache gehabt haben sollen. 


DIE WELT: Was ist Ihr Schlüssel, diese Sprache zu lesen? 


Luxenberg: Arabische Schulen gab es damals nicht, und wenn man 
gebildet war, dann im Aramäischen - der damaligen Lingua franca 
im westasiatischen Raum. Auch glaube ich, dass die Urheber der 
arabischen Schriftsprache Juden oder Christen gewesen sein 
müssen. Sie werden im Koran ja auch als Angehörige der Schrift 
oder Schriftbesitzer bezeichnet. Die Redaktoren des Korans waren im
Aramäischen also vorgebildet und haben versucht, diesen religiösen
Stoff in eine arabische Form zu bringen. Sie haben auf Aramäisch
gedacht und dies wörtlich übersetzt. Es muss dabei keine aramäische
Vorlage gegeben haben, die Redaktoren können schöpferisch tätig
gewesen sein. Selbst dort, wo ein Ausdruck echt arabisch ist und im
Kontext keinen Sinn ergibt, bin ich über den entsprechenden
aramäischen Ausdruck zu einer plausiblen Bedeutung gekommen. 


DIE WELT: Welche Beziehung besteht zwischen Arabisch und 
Aramäisch? 


Luxenberg: Sie ähnelt der zwischen Deutsch und Holländisch. Beide
haben gemeinsame Wurzeln, aber Unterschiede in der Bedeutung. So heißt
"bellen" auf Holländisch "klingeln", während in Deutschland keiner auf
die Idee käme, an der Haustür zu bellen. 


DIE WELT: Die Reaktionen einiger Arabisten lassen jedoch 
vermuten, dass die das gern an Ihrer Haustür täten. Sie stoßen sich an
zahlreichen Ihrer Übersetzungen: Aus Jungfrauen im Paradies wurden bei
Ihnen weiße Weintrauben. 


Luxenberg: Das betreffende koranische Wort "Hur" ist aramäischen
Ursprungs und bedeutet "weiß". Worauf sich dieses Adjektiv bezieht,
erschließt sich nicht unmittelbar. Aus dem Kontext heraus wird jedoch
klar: Es geht um das Paradies, den himmlischen Garten. Die Rebe fehlt
in koranischen Beschreibungen des irdischen Gartens nie. Im
himmlischen Garten ist das Wort "Hur" ein metaphorischer Ausdruck für
weiße Trauben. Auch syrisch- aramäische Wörterbücher belegen, dass
sich dieses Adjektiv im Femininum auf "weiße Trauben" bezieht. 


DIE WELT: In der altarabischen, vorislamischen Poesie aber 
spielen die Huris als Jungfrauen eine Rolle. 


Luxenberg: Die so genannte altarabische Poesie ist erst seit dem
neunten Jahrhundert schriftlich dokumentiert. Die streng klassische
Form dieser Poesie kann nicht aus der Zeit vor dem Koran stammen.
Diese ist erst nach der Schaffung der arabischen Grammatik in der
zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts mindestens überarbeitet worden.
Manches ist auch erst danach entstanden, insbesondere solche Passagen,
die die "Huris" oder "Paradiesjungfrauen" zum Inhalt haben. 


DIE WELT: Ein anderer Streitfall ist Ihre Deutung eines Kopftuch-
Gebots im Koran. 


Luxenberg: An dieser einen Stelle (Sure 24, Vers 31), in der man
bisher ein Kopftuch gesehen hat, ist der Ausdruck "Chumur" auf Grund
einer Fehllesung im Sinne von "Kopftücher" interpretiert worden. Außer
diesem koranischen Bezug ist dieses Wort im heutigen arabischen
Sprachgebrauch gar nicht geläufig. Zudem ist ihm das Verb "schlagen"
beigestellt - das kennt die arabische Phraseologie nicht. Im
Aramäischen dagegen ist der Ausdruck belegt, und zwar ausschließlich
in Verbindung mit einem Gürtel: Danach wird dieser "um die Lenden
geschlagen". 


DIE WELT: Was halten Sie denn von der aktuellen Debatte um ein 
Kopftuch-Verbot? 


Luxenberg: Das Kopftuch an sich ist nicht spezifisch islamisch. Wer es
aus reiner religiöser Überzeugung trägt, soll es doch tun. Nur wenn es
politisch instrumentalisiert wird, irritiert es zu Recht, und das
scheint heute der Fall zu sein. Religion ist Privatsache, und wer
glaubt, soll nicht vor aller Welt zeigen: Schaut hin, ich glaube, und
ihr nicht. Eine solche provokative Haltung ist im Grunde
antiproduktiv, denn sie zeugt weder von einer echten religiösen
Überzeugung noch von einer friedfertigen Gesinnung. Ich bin also nur
gegen das provokative Tragen des Kopftuches, nicht grundsätzlich gegen
das Kopftuch selbst. 


DIE WELT: Warum schreiben Sie unter Pseudonym? 


Luxenberg: Moslemische Freunde warnten mich. Sie meinten, nicht 
alle Moslems seien Intellektuelle. Und da viele Gläubige sich den
Koran als Gottes unveränderliches Wort vorstellen, werden einige
geschockt sein. Das könnte zu unberechenbaren Reaktionen führen. 


DIE WELT: Haben Sie bereits negative Erfahrungen gemacht? 


Luxenberg: Persönlich nicht. Viele Moslems, mit denen ich mich 
inkognito unterhalten habe, sahen meinen Standpunkt ein. 


DIE WELT: Aber einige von ihnen dürften verstört darüber sein, 
dass Sie im Koran eine andere Form der Bibel sehen. 


Luxenberg: Der Koran spricht oft von der Schrift und vom Glauben an
sie. Er will nichts anderes sein als eine Erklärung der Schrift in
arabischer Sprache. Außerdem heißt es da an die Adressen der
Gläubigen, die damals noch nicht Moslems hießen: "Ihr glaubt ja an die
gesamte Schrift." Damit sind das Alte und Neue Testament gemeint, die
der Koran nennt. 


DIE WELT: Später relativierte die islamische Theologie diese 
Würdigung. 


Luxenberg: Unter dem Vorwand, Juden und Christen hätten ihre 
Schriften verfälscht. So haben sich die islamischen 
Religionsgelehrten mit dem Koran begnügt, der über solche 
Verfälschungen allerdings nichts schreibt. Dies ist in einem 
politischen Zusammenhang zu sehen. Nach der Etablierung des 
Arabischen Reiches kam das Bedürfnis auf, sich von anderen 
Religionen abzugrenzen und eine eigene Identität zu gründen. 


DIE WELT: Seit wann ist der Islam denn in Ihren Augen eine 
eigenständige Religion? 


Luxenberg: Nach islamischer Tradition von Anfang an, also gegen 
622 nach unserer Zeitrechnung. Aber wir haben aus dieser Zeit 
keine schriftlichen Belege. Die frühesten Koranhandschriften 
datieren vermutlich erst aus der ersten Hälfte des achten 
Jahrhunderts. Daraus schließen manche Islamwissenschaftler, dass der
Islam erst um diese Zeit entstanden ist. Als Philologe meine ich aber,
dass man den Korantext insgesamt erst klären soll, bevor man
diesbezüglich irgendwelche Schlüsse zieht. 


DIE WELT: Welche Folgen für den Dialog zwischen Christen, Juden 
und Moslems könnten Ihre Forschungsergebnisse haben? 


Luxenberg: Das sehe ich sehr positiv, denn ich bin davon überzeugt,
dass die Moslems an einem philologisch begründeten Verständnis ihrer
heiligen Schrift interessiert sind. Dafür gibt es auf schiitischer
Seite Anzeichen. Im vergangenen Herbst erschien in der Sondernummer
einer schiitischen Theologenzeitschrift aus dem Libanon über
Koranauslegung eine wohlwollende Rezension meines Buches. Meine
Methode sei ernst zu nehmen, heißt es da, sie bedeute eine
Bereicherung der Koransprache. 


DIE WELT: Nun ist es schiitische Lehrmeinung, man könne den 
Koran bis heute neu interpretieren. 


Luxenberg: Schiiten sind philologisch und theologisch nicht an 
sunnitische Dogmen gebunden und fühlen sich frei, auch 
wissenschaftlich über den Koran zu arbeiten. Ich weiß von meinem
Verleger, dass die iranische Botschaft in Berlin einen ganzen Karton
mit meinem Buch bestellt hat, um sie an wissenschaftliche
Institutionen im Iran zu verschicken. 


DIE WELT: Und welche Folgen hätte ihre Lesart für das 
Christentum? 


Luxenberg: Auch das Christentum müsste sich auf seine Anfänge 
besinnen. So, wie es heute aussieht, hat es nicht immer 
ausgesehen. 


DIE WELT: Also in Zweifel ziehen, dass Jesus Gottes Sohn ist? 


Luxenberg: "Gottes Sohn" ist ein evangelisch-theologischer Begriff.
Bei Paulus heißt es ja auch, dass durch Christus die Menschen zu
"Gottessöhnen" werden sollen. Dies ist aber eine Debatte für
Theologen, ich bin Philologe. 


DIE WELT: Denken Sie manchmal daran, das Sie sich mit der 
neuen Lesart letztlich fundamental irren könnten? 


Luxenberg: Wenn man etwas zum ersten Male darstellt, kann man 
einen Irrtum nicht ausschließen. Ich mache Vorschläge und belege sie.
Wer einen besseren Vorschlag hat, der möge ihn bitte auf den Tisch
legen. 


Artikel erschienen am Mi, 29. September 2004

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