\ \ \ \ \ \ \ \ \ Trauerflor rechts am Logo der Loveparade |<------ Breite: 72 Zeichen - Fixed Width Font: Courier New, 10 ------>| °-| n0name nachrichten #149 Do., 09.09.2010 11:24 CET *Inhalt/Contents* -1. Vorbei ist vorbei TELE-INTERNET wanted: bus driver for pirate-byran bus !!! 0. Touri Go Homme! doch wieder nur Eine Baustelle 1. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 45 2. Die Zerstoerung der Solarzellenfabrik in der Stadt Kassel 3. Zweite 0 Tours Nochmal umsonst und freie Nicht-Fuehrung durch Museen usw. in Berlin 40 KB, ca. 13 DIN A4-Seiten UMLAUTE! ------------------------------------------------------------------------ *ACHTUNG! neue Uhrzeit* der zweiten 0 Tours Fr., 10.09.2010, 18:00 Uhr statt 16:00 Uhr Alles weitere unten -> 3. ------------------------------------------------------------------------ -1. Vorbei ist vorbei TELE-INTERNET wanted: bus driver for pirate-byran bus !!! TELE-INTERNET – The 2010 Ars Electronica Internet Shop! Digital Communities 2010, 2nd-6th of September 2010. curated by Aram Bartholl http://datenform.de/teleinternet/ the ex-pirate folks from sweden (pirate byran, telecomix, openacta, flattr etc.) are planing to come to ars with their famous pirate bus! *A Golden Era - making and unmaking of Piratbyrån*: Golden bus + archive (SE) 2003-2010 http://piratbyran.se they are still looking for bus drivers to help out on the long way from sweden to linz and back. if you are a bus driver and interested hanging out with us at ars2010 please get in touch...free festival pass, hosting and lot s of fun :-) guaranteed!!! -- ____________________ Aram Bartholl Xxxxxstr. 38 10xxx Berlin landline: +493xxxxxxxxx mobile: +49179xxxxxxx skype: agxxxx bartxxxx at xxxxxform.de www.datenform.de http://piratbyran.se : Sponsored Listings -> The Pirate Bay offline Aktuelle Infos dazu - jetzt Im t-online.de Computer-Portal! computer.t-online.de/the-pirate-bay -> Gutscheine Berlin -70% Unschlagbare Angebote & Gutscheine in Berlin mit bis zu -70%. 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Die Stadt ist voller Touristen. Deine Stadt auch? In "meinem" Treppenhaus, das wie das gesamte Haus einer demnaechst zur Aktiengesellschaft werdenden Wohnungsbaugesellschaft gehoert, die von DER Stadt verkauft wurde, steht an einer unbenutzen Tuer "Go and love your own city". Welche denn? Amsterdam etwa? Prag etwa? Das "arm" in "Arm aber Sexy" koennen wir schonmal streichen. Die ... Deine Stadt ist voller Porsche Cayenne usw. Und voller Geld aus dem Sueden. Und voller Artisten. Ueber 600 Bewerber fuer jeden Call for xxx. Die Stadt ist Plateau oder Tableau oder Phaenomen fuer universitaere und sehr schlaue, kluge, die Szene beobachtende, mitten im Diskurs stehende Wir-bleiben-alle-Soziologen. Fuck me I'm sick. Daran glaubt keiner mehr. Go and fuck your own city. Die Stadt ist voller Touris. Touri Go Homme! war mal "Ami go home!" und versteht sich vielleicht weniger als Appell an die Selbst-Humanisierung des Touristen und des sich entspannenden Verhaeltnisses des nativen Indigenen oder wie (?) des Autochthonen zum Touri als solchem. Geht, Imperialisten des touristischen Alltags, der banalen Tickets und Eintrittskarten und Fahrkarten und Karten und Google maps auf dem Smartphone. Berlin is the new Brooklyn! Ihr treibt die Mietpreise nach oben. Jetzt habt Ihr die Hosen voll/er Kreditkarten. Es kommt also auf die Konfrontation an, denn die Verdraengung der sog. Armen aus den Staedten insbes. den Innenstaedten ist nur Phaenomen noch nicht die Analyse. Konsequente Konsequenzen fuer einen effektiven Organisationsgrad hierzu waeren evtl.: Die Online Karten nutzen fuer das Kartografieren der Asyl-, Abschiebe-, usw.-Lager, Ordnungsaemter und Polizeistationen, z.B. mit http://www.openstreetmap.de twitter nutzen fuer Anti-Fahrkartenkontroll-Netzwerke (wirkliche funktionable Netzwerke und nicht blosz symbolisch symbolische) wie z.B. http://www.ublitzer.de (Wobei "So lange Schwarzfahren bis die Bahn ihre Preise auf ein ertraegliches Niveau senkt!" natuerlich sagen wir mal boykottistischer-Quark ist.) Reclaim Your City ist dabei doch wieder nur und lediglich "Street Art" zur weiteren Aufwertung der Stadt: Von http://www.neurotitan.de/Galerie/Archiv/2010/100827_ryc.html zu http://www.sp38.com ("Prisoner in Berlin since 1995 !"), der aber auch schonmal fragte "WHO KILLS MITTE?" oder konstatierte "I DON'T WANNA BE U'RE FRIEND IN FACE BOOK", selbstverstaendlich unnachahmlichen staksigen Runenartigen Lettern und mit leichten grammatikalischen Street Style-Verschiebungen dem Format geschuldtet, das nichts duldet ausser real die Bedingungen zu stellen: VIVE LA BOURG EOISIE Und irgendwo stand doch kuerzlich, Berlin haette sich zu dem neuen Zentrum fuer Kunst entwickelt, da so viele Kuenstler hierher gezogen seien. Dresden ist auch jaehrlich die "Hauptstadt des Dixieland", weil soviele Fans des Dixiland in der Stadt sind. Und sowieso ist "Spazierengehen als Kunstform" ist das Flanieren als vom Kunstamt genehmigte Form des Unterwegsseins. Euer Bottom-up ist das neue Top-down und Ihr Huren koennt nichts dagegen machen. Raus aus der Strasse, rein ins Museum!: "[...] nahm er an einem "Artist in Residence" Programm im Red Bull House of Art in São Paulo, Brasilien teil." "Artists from different countries together, [...]" http://redbullhouseofart.com.br/about Das Peinliche an der Street Art ist ihre Hybris, sich nach vorne zu bringen in der Woge der Auseinandersetzungen, ohne zu wissen, wo sie ist, also an welchem Ort, diesen Ort aber umdefinieren zu wollen, und ihre Rueckbesinnung auf Kunst als Kunst als soziale Kunst. Jeder Farbfleck auf dem Pflaster Kreuzbergs kann da Kunst sein/werden, Am schoensten noch, wenn Passanten durch ihn hindurchlaufen und ihre unintentionalen oder ihre nicht- determinalistischen Fuss- oder Radreifenspuren hinterlassen. Na, Jenny Holzer hat ja auch mal klein in der Neuen Nationalgalerie angefangen. Zwei bemerkenswerte Dinge ereigneten sich im August auf dem "Orientalischen Markt" am Maybachufer in Berlin. Ein Strassenmusiker, der mit wirklich wirklich akkuratem Noise versuchte die fressende, trinkende, gaffende Menge zu beeindrucken, wurde von 'echten' Strassenmusikern vertrieben mit dem Argument er mache nur Krach. Er bekam ausserdem keinen Cent vom sogenannten Publikum, dem Offentlichen. An einem Obst- und Gemuesestand hingegen spielte sich beinah ein Drama ab, als eine Art Amoklaeufer das grosse Messer zum Zerschneiden der Melonen an sich nahm und sich anschickte die Kaeufer zu zerfleischen. Rotes Melonenfruchtfleisch haette sich mit einem anderen Rot vermischt. Zum Glueck waren beide Vorfaelle nur gespielt. Aber die Forderung "KEINE MIETERHOEHUNGEN" bleibt eine Farce, zumal sie, wie auch der Stil der Freiheit-statt-Angst-Nummern gegen die totale Ueberwachung, immer und nicht nur symbolisch vor dem Reichstag artikuliert werden, also der Adressat das irgendwie Parlamentarische ist. Tourist sein ist kein Zustand sondern eine Mache, ein Tun. Jeder muss irgendwann Touri sein, um an die Orte zu gelangen, die er erfahren muss oder will. Aber die touristischen Touristen unterscheiden sich davon darin daraus, dass sie einen Ort zur Kulisse machen den wiederum touristische Kreative bespielen. Die NGBK und der Kunstraum Kreuzberg und uqbar und die "Backjumps" ("Urbane Kommunikation und Aesthetik") schaffen es aktuell leider nicht die 'Touristenkrankheit' als Syndrom wirklich fassbar zu machen. Der 'Koerper' der Stadt ist nicht krank, die Verhaeltnisse sind es, die oede, schlaffe Musik am Kanal vor globalisiertem Publikum zelebrieren hilft, der Kaffeestand direkt daneben am Markt profitiert von der Lage. Die urbanen Kommunikatouristen hatten fuer die Eroeffnung der Ausstellung die Waende natuerlich bemalt. "Transient Spaces" kamen dabei nicht heraus, die fuer den neuen Stadt-Wert verantwortlichen Maler wurden nicht mit den Migrationsforschern, die Folgen haetten aufzeichnen koennen, zusammengedacht oder -gebracht. Das Bethanien zeigte "Geschmiere" und dem dokumentaristischen, nicht mehr ganz ganz neuen Standard in der soziologischen Kunst, verpflichteten Ding. Besuche bringen Geld in die Kommune. Es mag ein billiger Vorwurf sein, auch die Kritischen tragen zum Status der billigen Stadt Berlin bei. So international, so neo-hip, heute Berlin morgen Bruessel uebermorgen London. Dokumentarisch aber ohne Plan, nicht mal ohne zynische Kampagne wie z.b. schleuser.net ("Mobilitaet ist unser Ziel"), nicht mal ohne Herleitung der Bedingungen aus den weltmasstablichen Bedingungen der Nationen. Der Sprung vom Subjektiven ins Objektive scheint da einfach zu gelingen und es kommt aber nur die Klage heraus ueber Grenzen, die eigene Ohnmacht, die eigene monumentale Ungestalt der Unkenntnis. Ursula Biemanns raumfuellende Riesenprojektion abfahrender LKWs in der "Sahara Chronicle" weist immerhin eine Frage auf, die Biemann als Behauptung -- in ebenso riesigen Lettern an der grossen Wand vor Kopf -- aufstellt, naemlich ob Mobilitaet eine Ressource ist. Die Geokoerper (siehe geobodies.org, ausgebucht bis 2012) moegen da zweifeln, da sie selbst ja die Ressource waeren. Die Verwechslung von Quellen mit den Springquellen des Sozialen ist verbreitet, auch Copyrights werden gerne als Ressource angesehen, humane Ressourcen sind da nie weit. Die Ressource der Mobilen ist noch lange nicht die Ressource Mobilitaet, die ihnen als Ware verkauft wird. Einzig Isa Andreu / Tomothy Moore schei en d s gechekt zu haben und listen die steigenden Zahlen der Berlinbesucheraliens in einer zerfaserten aber immerhin Map auf ... wieviele Mio. werden es pro Monat im naech ten J r sein? Die Mieten stiegen letztens im Land bis zu 14%. Also muss man nochmal fragen, ob die Kritiker der Bewegungen nicht ebenso zum steigenden Mietnievau weil stigendem Lohnniveau beitragen - in Berlin arbeiten angeblich die meisten (gemessen an was?) Hochqauilifizierten der sogenannten Republik. "... ja, weil Kreativität immer im Wechselspiel zwischen Struktur und Freiheit, Ordnung und Chaos entsteht.", sagt Rainer Holm-Hadulla, Professor fuer Medizin an der Universitaet Heidelberg, der sich auf die Foerderung kreativer Potenziale spezialisiert hat.* Carsten Does und Gerda Hecks Antwort darauf ist ein geradezu konservativer, vergleichender Splitscreen oder eine Parallelprojektion, die die schoenen Ansichten der Zaeune und Unorte vom Standpunkt des Pittoresken, des Malerischen Grenzgebiets der Erhabenen Schoenheiten, wie man sie an geografischen Grenzgebieten finden kann, deren geschundene Koerper die Geografie aber bald abstreifen und politisch werden, also zu Politkoerpern (politbodies) werden. Das V rh ltn d ehemals schoenen K nste blah . us sol nge , Das Geopolitische umgeht als Geopolitizitaet, als institutionalem Begriff, nur die Begriffe der Migration (Flucht/Vertreibung, Wanderung dem Geld nach, Raumueberspringen aus Lust und noetiger Mobilitaet, der Migration im Gegensatz zum Reisen) und dann sind Videoleseraeume im didaktischem Wuestengelb das Ergebnis. Das Bildschoene obsiegt, die Information wird fett und echt und gross. Das ist wohl "der lange Schatten von Kultur".** Oder ist es "der lange Schatten der toetlichen Loveparade"? Wir werden zu unseren eigenen Ethnologen. Claude Levi-Strauss (der Ethnologe und Anthropologe), einer der Kolonialherren des Strukturalismus, wuerde seinen Orden*** fuer diese Erkenntnis nicht geopfert haben. Bleibt alles beim Alten, bei diesem alten Strukturalist und Vorbild fuer die Kuratorinnen, die es in dieser Stadt dank ihrer Beharrlichkeit zu etwas gebracht haben.*** Keine Bewegung oder nur im Stillstand, also vorgetaeuschte Bewegung inmitten einer Parade, deren Karnevalszeit nun vorbei ist oder sich in die Fitnestuerme (McFit) zurueckzieht. Da sollte man vielleicht auch hingehen, um im naechsten Buergerkrieg gegen die baldige Berufsarmee der Deutschen mithalten zu koennen. Es gibt einen Unterscheid zwischen nicht hingehen und hierbleiben! Westbam s agte, die Loveparade habe nach 1989 d n Kr eg be nd t Interessant ist, dass zur "Aufklaerung" der polizeilichen Loveparade nun Aufzeichnungen von Videoueberwachungskameras benoetigt werden. Noetig waere aber, die korporatistiscnen Verstrickungen vom Duisburger Kotau vor den Toten Dr. Mottes ("Rette Deine Stadt", vor allem meine Clubs) bis zur einfachen Massenwarenabfertigung ("Wir bedauern zutiefst das Leid, das den Menschen widerfahren ist.") aufzulisten. "Wir bedauern zutiefst das Leid, das den Menschen widerfahren ist." liest sich wie das Schuldeingestaendnis der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg, nur/blosz/ausschlieszlich Krieg gefuehrt zu haben. Insofern ist ohnehin dem Technomusikphilosophen Westbam zu widersprechem. Der Krieg hat erst begonnen. DJs legen bald nicht mehr nur in Afghanistan auf. Die Parade der Toten waere der theatralische Ausdruck. Noch 2-3 Tage vor Duisburg zerissen sich Kleinstaedte um eine moegliche "Loveparade" in ihrer Kommune, um den Hals nicht voll genug zu kriegen? Um bitter noetigen Umsatz zu machen. Dafuer machen wir das Dorf schoener und malen Flaechen gruen an.**** offspacesals3.saeule Das sagt nicht nur sogar sondern explizit auf die eigene Situation gemuenzt http://www.wirsindwoanders.de. Wobei sie eben nicht woanders sind, sondern noch nicht so richtig dazu gehoeren, also noch nicht so richtig da sind: "Kunst als zunaechst zweckfreies Experimentierfeld fuer gesellschaftliche Innovation." Es wird behauptet, dass "kulturelle Grundlagenforschung betrieben" wuerde, "aus der Galerien, Museen, Wirtschaft und Politik taeglich" schoepften. Schoepf, schoepf! Die Nachbarn beschweren sich schon uebers Soho House: http://www.nettime.org/Lists-Archives/nettime-l-1008/msg00029.html , die Admiralsbruecke nervt und ist der Kleingaertner-Westhafen oder mittlerweile auch Osthafen nach dem Motto "Frankfurt/Main". Und waehrenddessen steigt die Quote der Torpedierungen emanzipatorischer Projekte seitens der echten, nicht der Stilpolizei, wie in Berlin z.B. Schwarze Risse, die mittlerweile halbe Computerpools an die "Abteilung Linksextremismus" des Landeskriminalamtes verloren. Wir sind einaeugig, die sind blind. Das heisst aber nicht, dass wir die Vorhut waeren. Gerade weil soviel Leute da sind, wird es immer enger und nicht wei r, Ue erbe oel erung der In ens adt. Street Art ist auch keine Loesung Und Broncos Anti-Streetart- Anti-Musical?***** Im Ergebnis, im Resultat und als Output doch wieder nur die kulturelle Variante der Kritik innerhalb des Grabes Kultur. Was das Touristische angeht, ist es notwendig, als Ware Fakt, was Migration angeht, das ist eine andere Kategorie. Wer sie vermengt spricht nicht von demselben und will hybridisieren. Frau kann von der These ausgehen, dass wir uns in den uns enteigneten Raeumen ("Ich will auch eine 200qm Wohnung! Warum nicht eine mit 2000qm?") nicht selber umbringen, sondern dazu gebracht werden.****** ___________________________________ * http://www.karriere.de/beruf/sie-m-ssen-die-kreative-langeweile-ertragen-10140 ** http://www.br-online.de/br-alpha/der-lange-schatten-von-kultur/ethnologie-frank-heidemann-videothek-ID126113024842.xml *** http://www.stylesreportberlin.com/index.php?module=interview&id=258 **** http://bleu-equipage.com/WordPress/wp-content/parking_day_paris1.jpg ***** http://www.flickr.com/photos/aguycalledbronco/4941441370/ ****** http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/ ******* 7 Sterne fuer kein Halleluja Yelena Simc Das T-Shirt zum Text HIER: "Touri Go Homme" von www.t-shirtz.org ------------------------------------------------------------------------ 1. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 45 Man erinnert sich dunkel: Eigentum als stets soziales Verhaeltnis. Und das "ursprüngliche Eigentum nun", so fuehrt Nuss aus, "ist nach Marx „nichts als Verhalten des Menschen zu seinen natürlichen Produk-tionsbedingungen als ihm gehörigen, als den seinen, als mit seinem eigenen Da-sein vorausgesetzten; (...)" (Marx 1857/58, 1953: 391, Herv. d. Verf.). Wobei „mit seinem Dasein vorausgesetzt" meint, dass, ebenso, wie der Mensch „da" ist, wenn er auf die Welt kommt, auch seine natürliche Umgebung existiert. Der Mensch ist der organische Leib und die Natur ist der anorganische Leib des Menschen, sozusagen seine Fortsetzung. Die Aneignung der Natur geht in dieser ursprüngli-chen Eigentumsform über ihre Umformung vonstatten, beispielweise durch das Ernten von Mais und Verbacken zu Fladen oder durch das Jagen von Tieren usw. Die Erde ist Basis, aus ihr wird sich unbesehen bedient. Wer nun was produziert (die gesellschaftliche Arbeitsteilung: die einen jagen, die anderen sammeln) und wer was konsumiert, dies ist nach Kriterien vermittelt wie Alter, Größe, Konstitu-tion und individuelles Bedürfnis. Die Formen der natürlichen Produktions-bedingungen sind doppelt, einmal besteht die Form aus der Daseinsweise des Individuums als Glied eines Gemeinwesens, zum anderen aus dem Zugang zu Grund und Boden, welches das Gemeinwesen besitzt, dessen Mitglied das Indivi-duum ist (Marx 1857/58, 1953: 391). Marx unterscheidet drei verschiedene Eigentumsformen, die sich alle aus die-ser ursprünglichen Grundform des Eigentums heraus entwickelt haben: der asia-tische Typus (1), der römisch-griechische, kurz antike (2) und der germanische Typus (3). Dabei sind diese Formen nicht als historische Abfolge verschiedener Eigentumspraxen zu verstehen, auch nicht als regional unterschiedlich aufgetre-tene Eigentumsformen.24 Vielmehr geht es hier um begrifflich-kategoriale Grö-ßen, sie stellen „theoretisch abstrahierte Kurzformeln der unterschiedlichen Ver-hältnisse dar, in denen die Menschen zu ihren ursprünglichen Produktions-bedingungen, also zu Grund und Boden, stehen" (Siegelberg 1997/98: 2) und, so ist hinzuzufügen, in denen die Menschen zur Gemeinschaft stehen. Gemeinsam ist diesen „Kurzformeln", dass die Individuen nur als festes Mitglied einer ihnen übergeordneten Gemeinschaft (über)leben können, da sie nur als solches einen Zugang zur Natur haben. Die Unterschiede zwischen diesen vorkapitalistischen Produktionsweisen machen sich nun daran fest, wie sich die Individuen jeweils zu ihren Produktionsmitteln verhalten, dies wiederum hängt davon ab, wie das Ver-hältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft geregelt ist. ________________________ 24 So schreibt Wesel bezogen auf frühe Gesellschaften und den Begriff der asiatischen Produktionsweise: „Das Adjektiv `asiatisch' ist dazu noch irreführend, denn diese Art und Weise der Produktion findet sich überall. Trotzdem bleibe ich dabei. Mit einer leichten Verbeugung vor dem großen alten Mann, der diesen Begriff geprägt hat. Man hat sich an die Bezeichnung gewöhnt. Und es ist noch niemandem eine bessere einge-fallen" (Wesel 1985: 51). 153 Eigentumsverhältnisse sind somit nicht Resultat von philosophischen Erwä-gungen über Richtig und Falsch, sondern entsprechen den jeweils herrschenden Produktionsverhältnissen: „In jeder historischen Epoche hat sich das Eigentum anders und unter ganz verschiede-nen gesellschaftlichen Verhältnissen entwickelt. Das bürgerliche Eigentum definieren heißt somit nichts anderes, als alle gesellschaftlichen Verhältnisse der bürgerlichen Produktion darstellen" (Marx 1846, 1972: 165). Im Folgenden soll nun in Anlehnung an die Kritik der Politischen Ökonomie von Karl Marx eine Konzeption des modernen, bürgerlichen Eigentums heraus gearbeitet werden, in der die diskutierten epistemologischen Probleme entspre-chend berücksichtigt werden. 154" Alle Server, Rechner, alle im-materiellen Gueter beruhen, so folgt, in unserer Epoche auf der Trennung der Produzentinnen von den Mitteln ihrer Reproduktion und damit auf der Trennung der Konsumentinnen von der von ihen selbst hergestellten Dinge. "7 Charakteristiken des bürgerlichen Eigentums 7.1 Die Trennung der Produzenten von den Mitteln ihrer Reproduktion Die Kategorie des Eigentums insbesondere des bürgerlichen Eigentums hat bei Marx einen zentralen Stellenwert. In verschiedensten Schriften setzt er sich damit auseinander (vgl. auch Gey 1980), wobei allerdings ein Wandel über die Zeit fest-zustellen ist. So ist die Eigentumsfrage in den Frühschriften noch stark an ein spezifisches Menschenbild gekoppelt. In den „ökonomisch-philosophischen Manuskripten" von 1844 knüpft der junge Marx an die Feuerbach'sche Anthro-pologie und erweitert sie: Marx fasst hier den Menschen nicht nur wie Feuerbach als sinnliches, sondern auch als gegenständlich-tätiges Gattungswesen, das seine Potenzen gerade in der Bearbeitung der Natur entwickelt (Marx 1844, 1977: 515). Der kapitalistische Produktionsprozess bzw. das kapitalistische Privateigentum trennt den Menschen aber von der Natur. Die Dinge, die der Arbeiter produziert, schafft er nicht für sich und seinen Bedarf, sondern für den Kapitalisten, den Privateigentümer der Produktionsbedingungen. Die vom Arbeiter produzierten Gegenstände und die Produktionsmittel treten ihm somit unabhängig von ihrer vielfältigen, unterschiedlichen Substanz als Kapital entgegen. Der Mensch, sein ganzes Sein und Tun, ist reduziert auf eine sachliche, ihm fremde Welt (Marx 1844, 1977: 520). Es muss daher darum gehen, das „allgemeine Wesen des Privat-eigentums, wie es sich als Resultat der entfremdeten Arbeit ergeben hat, in seinem Verhältnis zum wahrhaft menschlichen und sozialen Eigentum" (Marx 1844, 1977: 521) zu bestimmen. In dieser frühen Eigentumskonzeption unterliegt Marx selbst noch der ahistorischen Vorstellung einer Dichotomie von entfremdetem und nicht entfremdetem Eigentum bzw. setzt er ein „wahres Eigentum" dem kapitalistischen Privateigentum gegenüber, welches den Menschen von seinem eigentlichen We-sen entfremde. In der Literatur ist umstritten, ob Marx in den späteren Werken immer noch ein Menschenbild voraussetzt oder ob er es abgelegt hat.' In der „Deutschen Ideologie" jedenfalls, die nur ein Jahr nach Entstehung der „Ökonomisch-philo-sophischen Manuskripte" verfasst wird, schreibt Marx gemeinsam mit Engels eine Kritik der „neuesten deutschen Philosophie in ihren Repräsentanten Feuerbach, B. Bauer und Stirner" und kritisiert in diesem Kontext das Konstrukt „Wesen des ________________________ 1 Bezüglich der Auffassung, es habe hier einen theoretischen Bruch gegeben, gibt es große Meinungsverschiedenheiten, dabei reicht die Spannbreite der Auffassungen von völli-ger Kontinuität bis hin zu starkem Bruch, vgl. dazu ausführlicher das 4. Kapitel „Der Bruch mit dem theoretischen Feld der politischen Ökonomie" bei Heinrich (2004). 155" Susi Meyer/Ali Emas Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus_. Muenster: Westfaelisches Dampfboot, 2006. 269 S. - EURO 19,90. Erschienen: Oktober 2006 ------------------------------------------------------------------------ 2. Die Zerstoerung der Solarzellenfabrik in der Stadt Kassel bei Frankfurt am Main durch Angelernte, Angestellte und Arbeitslose aus der Region. Geschildert und zum Besten der vernuenftigen Mitarbeiter nicht veroeffentlicht von der SMA GmbH, fruehere Inhaberin der Fabrik Mehrere unserer Mitarbeiter und spaeter auch die Bundespolizei, zunaechst waere hier die Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuldatal zu nennen, erschienen mit iPads und Waffen (aber von den am Abend zuvor von den benachbarten Firmen mobilisierten Mitarbeitern, die sich zum Beistand verpflichtet hatten, erschien niemand). Die Geschaeftsleitung nahm die Waffen in Empfang und liesz sie saemtlich nach der Reihe in der Lobby der Fabrik unmittelbar vor dem Empfang aufreihen, von wo die Gaenge in die Montagehalle und die Bueros fuehren. Vor die Schiesswaffen wurde ein Tisch gestellt, mit der noetigen Munition versehen. Der Vorsitzende des oertlichen Schiessvereins wurde ersucht, das Laden etc. zu taetigen, zugleich wurde ihm aufs Strengste angedeutet, niemandem ein Gewehr auszuhaendigen, bis es befohlen werde. Den Mitarbeitern wurde gesagt, die Gewehre nicht ohne Ansage zu benutzen, vorerst sollte jeder Versuch zur Verstaendigung und guetlicher Abwehr getroffen werden; es sei sich allen Schiessens zu enthalten, da leicht Unschuldige und nur Neugierige getroffen werden koennten, und wir ueberhaupt alles aufbieten wollten, um die Aufregung zu beschwichtigen. Von den Waffen sollte nur im aeussersten Fall der Bedrohung Gebrauch gemacht werden, im Fall der Notwehr -- ueberhaupt war die Anlage, in der wir uns befanden als letzter Zufluchtsort bezeichnet worden, da wir der Ueberzeugung waren, hier koenne man sich am besten verteidigen und halten, auch die Fabrik am besten schuetzen. Es war, wie bemerkt, der Teil der Anlage, zu dem von aussen der einzige Eingang in das Gebaeude fuehrte; da sich in diesem Trackt ein Aufzug befand, um im Haus Anlieferungen heraufzubringen, so beherrschten wir den unteren Raum. In die obere Etage hatten wir Kondensatoren, Kollektoren mit Alurahmen, Maschinenteile etc. bringen lassen, um diese auf die Angreifer herabzustuerzen. [...] Die Besatzungen der Hubschrauber uebermittelten die Nachricht, die Gruppe sei von Bettenhausen nach Rothenditmold, wo sie Verstaerkung holte, von da zum Kulturzentrum Schlachthof (30 Minuten entfernt) gezogen. Gegen vierzehn Uhr spitzte die Lage zu, als per SMS weitergegeben wurde, sie kommen ueber den Fluss, und dies war tatsaechlich der Fall. [...] Als die Gruppe sich naeherte, kommen von der anderen Seite die Security der Protex, der Praesident des Bundessozialgerichts Peter Masuch, die Manager des City Point, der Galeria Kaufhof, von Mercedes Benz und BMW, der Regierungspraesident, der Ehrenpraesident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Ludwig Braun, der Polizeipraesident, der Leiter der Kunsthalle Fridericianum, dessen Name momentan nicht praesent ist und etwa zwanzig Ordnungsamtsbedienstete und Polizeifunker, unter Anfuehrung des Oberst d.R. Gerd Reinecker. Wir empfingen sie jubelnd, da es mit den eigenen Kraeften nun besser aussah. Jeder, der SMA zu Hilfe kam, so wie alle Mitarbeiter, wurde mit einer weissen Armbinde, die eligst aus Hemden, Verpackungsmaterial usw. geschnitten wurden, versehen. Unter wuetendem Geschrei kam jetzt die Gruppe naeher. Als diese etwa fuenfzig Schritte vor der Gelaendeeinfahrt, die wir oeffnen liessen, und in dessen Naehe ein Transparent mit den Worten "Schont das Eigentum!" angebracht war -- entfernt war, ging die Geschaeftsleitung ihnen entgegen, die Schusswesten ablegend und sprach sie an: "Ihr seht, wir empfangen Euch friedlich ohne Polizei, wir wollen uns miteinander verstaendigen! Was wollt ihr von uns?" -- Was die Geschaeftsleitung weiter sagte, wurde mit verworrenem Geschrei unterbrochen, aus dem man nur die Worte vernahm: Wir wollen die Maschinen zerstoeren, wir wollen deutsche Freiheit! Auch die Manager des City Point und der Vorstand von Krauss-Maffei Wegmann versuchten vergebens Verstaendigung. -- Die Gebaerden gegen uns wurden immer drohender, unsere Mitarbeiter, die sich Anfangs an der Einfahrt aufgehalten hatten, erkannten den Moment zum Schutz der Arbeitgeber, sie deckten die Geschaeftsleitung mit ihren Koerpern -- die Gruppe begann nun den Angriff, draengte unsere Mitarbeiter zur Einfahrt zurueck, die jedoch hier verharrten, und der heftigste, erbitterste Kampf begann, unbeschreiblich in der gegenseitigen Wut; die Gruppe wurde aber tapfer zurueckgeschlagen. Von unseren Mitarbeitern hatten viele heftige Schlaege bekommen, einer, Herr Sommer, taumelte dem Direktor ohnmaechtig in die Arme. Er wurde vom Roten Kreuz versorgt und kam zu unserer Freude nach mehreren Erfrischungen wieder zu sich. [...] Es wurde unter ihnen aber nun die Meinung und die Erkenntnis verbreitet, dass sie zu schwach waeren und zum Gelingen ihrer destruktiven Plaene bei unserem Widerstand Verstaerkung haben muessten; -- dieselbe blieb nicht lange aus. Nach dem Stillstand von vielleicht 45 Minuten rueckte die Gruppe erneut aus. Der Kampf war diesmal heftig und fuer uns hoechst bedenklich, da ueberhaupt von nun an ununterbrochen Steine hagelten, wozu nicht nur die Haufen angefahrener Steine des Pflasters der Fussgaengerzone, sondern selbst Mauersteine durch Einreissen der Umfassung des Gelaendes verwendet wurden. Wir hatten zwar die Meuterer von der Einfahrt wieder zurueckgeschlagen, fuehlten aber durchaus bei der sich immer mehr vergroessernden Menge der Rebellen, und da das Publikum besonders durch Werfen, was selbst Frauen und Kinder taten, gegen uns mehr und mehr Partei ergriff, welches, wie man erkennen konnte, und zumal uns auch jetzt die Leute der Security zum groessten Teil verlieszen, dass wir nicht durchkommen wuerden. Bisher hatte sich der Kampfplatz an und in der Naehe der Einfahrt gehalten, von nun aber umzingelten die Rebellen unser von allen Seiten freies Grundstueck, und hatten um so besseren Spielraum, da dasselbe von hinten von einem terrassierten Berg begrenzt ist. Der Praesident des Bundessozialgerichts, der durchblickte, dass auf keinen Sieg unsererseits zu hoffen sei, sprach die Geschaeftsleitung mit den Worten an: "Wollen wir wegen Maschinen und wegen Moebeln, die ersetzt werden koennen, unser und anderer Leben, das Leben von Familienvaetern aufs Spiel setzen? Waehlen wir, da es noch geht, den Abzug, und weichen wir der Unmoeglichkeit, uns zu halten!" Die Geschaeftsleitung konnte den Worten des vom Haus geschaetzten Freundes, die bei dessen uns bekanntem Scharfblick, bei der auch in Gefahr vorhandenen Ueberlegenheit nur um so staerkeren Eindruck auf die Geschaeftsleitung machten, unsere Anerkennung nicht versagen, und bat ihn, sich mit noch drei Freunden, dem Manager des City Point, documenta Geschaeftsfuehrer Herrn Bernd Leifeld und der Bundespolizei, zu einer Beratung zusammen zu finden, deren Resultat sich die Geschaeftsfuehrung unbedingt fuegen wuerde, und werde beschlossen, das Feld zu raeumen, ohne Widerrede oder spaeteren Vorwurf abziehen. Nur gibt die Geschaeftsleitung zu bedenken, ohne wirklich jetzt noch in dieser Lage, wo es sich nicht mehr um Maschinen usw., sondern um Menschenleben handelt, auf das Eigentum Wert zu legen, dass, wenn wir siegen, Chaoten und der Anarchie eine Wunde versetzt, waehrend sie nach unsere Niederlage noch krasser sich entwickeln werde. [...] Die Rebellen drangen indessen in das der Strasse zu gelegene Fabrikgebaeude ein. Es befand sich hier ein Warenlager, das gaenzlich geraeumt wurde. Die Container mit Waren wurden geoeffnet und mit vielen anderen Gegenstaenden in den Bach, der am Werk vorbeilief, geworfen. Desgleichen der Bestand der Remise mit Wagen, Gabelstaplern usw., die sie in Stuecke zertruemmerten, ja, die Monturen im Wagen und Gabelstapler zerschnitten und alles ins Wasser warfen. Die Porsches und VWs, denen sie die Reifen zerstechen wollten, waren, um noetigen Falls die Flucht ermoeglichen zu koennen, an einem dritten Ort verborgen. Die Geschaeftsleitung bestieg den obersten Boden des Fabrikgbaeudes, wo man durch die Oeffnung des Daches den Schauplatz der Vernichtung und des Kampfplatzes uebersah, aber auch ringsum auf den Bergen die grosse Menschenmasse, die denselben umgab, fuer die, abgesehen von den Taetern, die ganze Sache in Schauspiel geworden war. Die Geschaeftsleitung war nun vollkommen ueberzeugt, dass wir verloren waren. Als man herabsteigt, hoert man an einem Laden der Fabrik mit heftigen Schlaegen andonnern. Er liegt auf der Bergseite, von welcher demselben leicht beizukommen ist. Man hatte diesen Laden vorher selbst gelueftet, um dem Management und den Mitarbeitern schlimmsten Falls einen Rueckzug offen zu halten. Ungluecklicherweise hatten die Streikenden diesen Ort zum Eindringen gewaehlt, unser letzter Zufluchtsort verlor an seiner Sicherheit, die Mittel der Polizei waren gaenzlich verbraucht und den Revoluzzern als Antwort auf ihre Schuesse entgegengebracht, von denen mehrere durch die Fenster gingen und einer der Mitarbeiter am Backen gestreift wurde. Jede Minute Verzug brachte die groesste Lebensgefahr, denn wir waeren, hier ueberfallen, sicher umgebracht worden. In dieser auessersten Bedraengung entriss der Direktor einem der Mitarbeiter die Waffe (eine Wasserwaage), dem kaufmaennischen Angestellten Mueller, der seinen Posten am Counter sinnvollerweise verlassen hatte, ein weisses Tuch. "Mir nach!" rief er, zu Tuer hinausstuerzend und gegen die Streikenden gewendet: "Friede, Friede!" Stoppt die Gewalt! Verschont Menschenleben! Wir verlassen unser Gelaende!" -- Hierauf ein einziger Moment Pause. Allgemeiner Jubel und Hurrageschrei, Steinhagel und heftiges Schusswaffenfeuer begleiteten uns bis zur Einfahrt hinaus; aus der Gruppe von der Terrasse her konnte man den Ruf hoeren: "Lasst sie nicht fort!" In geschlossenem Trupp erreichten wir die Einfahrt, ein grosses Publikum vor uns her, aber auch bemerkend, dass wir verfolgt wurden, beschleunigten wir unsere Schritte, beschimpft und bedroht, durch die Menge eilend. Wir wurden noch ueber 10 Minuten verfolgt, wobei man die Rufe, der mit Gewehrschuessen begleitet wurde, hoeren konnte: "Haltet die Schweine auf, schlagt sie tot!" Matze Schmidt ------------------------------------------------------------------------ 3. Zweite 0 Tours Nochmal umsonst und freie Nicht-Fuehrung durch Museen usw. in Berlin EmpfaengerInnen von Arbeitslosengeld II haben freien Eintritt in die Museen der Stadt Berlin, also die Sammlungen, die der Staat unterhaelt. Es sind die Etablissements, welche von Steuergeldern, also einem Teil des Lohns der ArbeiterInnen und Angestellten finanziert werden. Auf den Tickets steht dann paradoxerweise 0,- EURO. Selbstverstaendlich werden nicht nur "die staatlichen" besucht und besichtigt. Es geht eher um den Austausch und die entspannte Diskussion, weniger um die Bustour und Gruppenzwang und nicht um eine Besucherschule, aber mit dem Anspruch, zu erkennen: 0 Fuehrung. Das ganze hat mit irgendwelchem "Kulturellen Kapial" aber nichts zu tun -- wenn ueberhaupt exisitiert soetwas wie kulturelles Vermoegen fuer das Leute ihres Anlegen. Aber, Gold oder Bilder sind auf diese Weise eben nur Anlage. Museeen sind im Gegensatz dazu, wenn auch _noch_ privat, das Eigentum aller von morgen. Die Auguststrasse in Berlin ("I'm not a tourist - I live here") macht das schon klar, sie lebt ausschliesslich von und mit den Geldboersen und wird irgendwann musealisiert sein. Bitte fuer das Ticket ins Museum an den Nachweis denken (am besten Kopie des ALG II-Bescheids/Sozialhilfebescheid). Alle anderen Orte wie Strassenzuege und Gebaeude, von aussen ohnehin, sind (quasi) frei. Termine: Fr., 10.09.2010, 18:00 Uhr *ACHTUNG! neue Uhrzeit* Nochmal, weil ausgefallen! Neue Nationalgalerie, das Gebaeude und das Drumherum ("Mies van der Rohe-Tempel") aber nicht die Sammlung! Potsdamer Straße 50 10785 Berlin Treffpunkt an der Strasse vor der Hausnummer "50" an der Treppe rechts zum Eingang.[1] von dort zum Sexkaufhaus LSD[2] Potsdamer Strasse Ecke Kurfuerstenstrasse So., 26.09.2010, 16:00 Uhr Nochmal Sammlung Scharf-Gerstenberg Der Paul Klee-Raum im ersten Stock Die Drucke von Giovanni Battista Piranesi[3] Adresse: Sammlung Scharf-Gerstenberg Schlossstraße 70 14059 Berlin Treffpunkt an der Strasse vor den Fahnenmasten Sa., 02.10.2010, 16:00 Uhr TRANSIENT SPACES – The Tourist Syndrome erst zum Kunstraum Kreuzberg/Bethanien Mariannenplatz 2 10997 Berlin Dort insbes. der Videoraum von Carsten Does / Gerda Heck Treffpunkt vor dem Haupteingang zum Bethanien dann zur NGBK Oranienstraße 25 10999 Berlin Dort insbes. die Wand von Isa Andreu / Timothy Moore Treffpunkt vor dem Eingang zum NGBK Ausstellungsraum Sa., 09.10.2010, 12:00 Uhr Die Schaufensterwerbung der Deutschen Bank[4] Kottbusser Damm 96 10967 Berlin Treffpunkt am Eingang zum Geldautomat Dauer jeweils vielleicht 1-2 Stunden Erkennungszeichen ist ein Schild mit einer Null (in Ziffern "0")! Kontakt: 0 Fuehrung <label(at)n0name.de> ___________________________________ [1] http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/5632001.jpg [2] http://www.welt.de/multimedia/archive/00436/Bordell_DW_Berlin_B_436369p.jpg [3] "Imaginaerer Kerker", 1760 http://www.gwick.ch/Perspe/Pictures/BildDepot/piranesi01.jpg [4] So ungefaehr: http://blogs.taz.de/tagesbriefe/files/2010/01/2911.jpg ======================================================================== Sie erhalten den n0name newsletter, weil sie da sind!/You get the n0name newsletter, because you are there! *Bitte weiterleiten!/Please forward!* Archiv: http://www.n0name.de/newsletr.html (c) 1999-2010 n0name, die Autorinnen & Autoren und die Maschinen Unterstuetzt von XPECT MEDIA http://www.xpect-media.de Sponsored by FONDS Dank an >top e.V. ------------------- Ende des n0name newsletter #149 -------------------- -- GMX DSL SOMMER-SPECIAL: Surf & Phone Flat 16.000 für nur 19,99 Euro/mtl.!* http://portal.gmx.net/de/go/dsl
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