Finanzmousse Argumente (thesig) aus dem Aermel gegen die Finanzismus-These
Argumente aus dem Aermel sind kein Taschenspielertrick wie er fuer den sogenannten Finanzismus als Grundlage allen Handel(n)s gesetzt wird (Casino-Kapitalismus). Sie entstehen aus angesammeltem (oft 2nd hand) Wissen und richten sich tendenzioes gegen eine sich untendenzioes gebende Verrationalisierung der derzeitigen Krise der kapitalistischen Oekonomien. Die Behauptung der Finanzismus-These ist, es gaebe eine Herrschaft des Geldes gegenueber allen anderen Bereichen des sozialen Lebens. Zivilgesellschaft und Wirtschaft und das alltaegliche Leben wuerden von einem Regime der Finanzen beherrscht. Die Konnotation mit "Nazismus" ist dabei nicht rein zufaellig. Manche Vertreter der Finanzismus-These sprechen ganz offen von einem "finanziellen Nazismus", was sofort die Folgen der Herrschaft der Deutschen militaerisch-faschistischen Kraefte aufruft, den Holocaust. Die Herrschaft der Finanzwelt ueber die uebrigen Welten und Holocaust sind also indirekt miteinander verknuepft, weil die Folgen beider vergleichbar seien. Im Finanzwelt-Holocaust Link liegt aber mehr als nur eine Assoziation, denn den Finanzismus-Thetikern geht es um eine strukturelle Verwandtschaft beider, dem Nazismus und dem Finanzismus. Aus der Diskussion um Heideggers Naehe zur Naziherrschaft ist bekannt, dass da bei Heidegger Obergattungen der reinen und der unreinen Lehre verhandelt werden. Heidegger machte (vgl. Victor Farias*) im Nazismus selbst einen Unterschied geltend: den des offiziellen aber oberflaechlich ausgerichteten Nazismus und den der, nur in seiner Tiefendimension philosophisch erfassbaren deutschen Ueberlegenheit des Denkens. Mokiert ein intellektueller Diskurs (im Sinne von discourse oder discursus, also Abhandlung und Diskussion) die fehlende Kontrolle des Finanzswesens, dann erscheint es so, als gaebe es ein reineres Wesen desselben. Und dieses waere dann eines, welches ein "Recht auf Lohn" oder "gerechten Lohn" zum Sein braechte, wenn es denn am Wesen (substantiviertes Verb) waere. Liesze man also das Wesen doch nur richtig wesen, dann wuerde alles alles gut. Dieses Wesen kann dann nichts anderes sein, als ein kontrolliertes Finanzwesen. Das Fina(n)zitum kaeme an sein Ende. Der im Finanzismus enthaltene Ismus deutet an, es handele sich um ein Zusammenhaengendes, um das begriffliche Ergebnis einer Forschung oder wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Darin wirkt das Forschungsergebnis, der Kapitalismus sei mit dem reinen Geldmarkt auf einer hoeheren Stufe angelangt. Marxisten wuerden vielleicht sagen, auf einer hoeheren Stufenleiter(sprosse) verwirklicht sich das Wesen des Kapitalismus. Marxisten wuerden aber auch sagen, ganz entgegen Heidegger, fuer den das Wesen schon alles ist, dass ein Wesen immer eine Oberflaeche zeitigt, das Phaenomenale, und dass es Aufgabe von Wissenschaft ist, von den Phaenomenen auf das Wesen, also den 'Mechanismus' dessen wovon man spricht zu schlieszen. Was ist aber das Wesen des Finanzismus? Die Behauptung der Geldherrschaft stuetzt sich auf die 'Erkenntnis' einer angeblich existierenden Geldindustrie oder einem produktiven Finanzkapital, welches die Bedingungen der fuer die Wirtschaft setze, sie bestimme und ausnutze. Die These der Herrschaft der Finanzen ueber das demokratische System, den Staat und seine Buerger hat also im Kern eine implizite These der Kontrolle und Dekontrolle: Das Finanzsystem kontrolliere die Welt und fehlende Kontrolle ueber dieses System der Finanzen, die mit Banken, der Wallstreet und Konzernen gleichgesetzt wird, wuerde diese Hegemonie des Geldes erst ermoeglichen. Die Geldindustrie und ihre Institute, die Banken und Kreditgeber, die Schuldenmacher und ihre Agenten die Banker, wuerden auf der nun erreichten hoeheren Stufe des Kapitalismus ohne jede Bindung an das materielle Gueter produzierende Gewerbe Wert schaffen. Sie wuerden also aus Geld mehr Geld machen und dann noch mehr und so weiter. "Geld heckendes Geld" nannte das der Namensgeber dieses anderen Ismus: Da soll es also etwas geben, das aus sich selbst heraus Mehrwert erschafft. Und genau diesem Phaenomenalismus sitzt der Quark, der Mus, die mousse des Finanzismus auf, dem Zins, der scheinbaren (!) Selbstverwertung des Kapitals aus sich selbst. Es ist nicht gesagt, dass dieser von Marx als "Kapitalfetisch" bezeichnete Vorgang nicht real waere. Dies aber als so woertlich "Kapitalmystifikation" also einem stetigen Vorgang der Mystifizierung der realen Verhaeltnisse, die dann wieder Thesen hervorbringt wie die eines Finanztums, das sich zur Weltherrschaft ausgeweitet habe. Im "Kapital" Band 3 geht es um die Geldware, die "unabhängig von der Reproduktion", dem Bau von Maschinen und der Herstellung von Waren, ihren Geldwert hervorbringe. Also doch kein mousse? Oder ein Brei, der sich immer weiter reproduziert? Fakt ist, dass es kein Brei ist. Unverzehrbares Geld, wer hat denn sowas schon gesehen? Das allgemeine Aequivalent nimmt naemlich dann -- ob Android oder jede von neuen Maschienenstuermern als eine solche anerkannte Maschine -- sich dann vom Geldmarkt aus, wenn diese Ware nicht verkaufbar ist und der Kredit, der das Kapital dem ludditischen Coder zur Verfuegung stellt, sich nicht mehr einstellt, also abstellt, da vom Code nichts mehr Warenwertiges zu erwarten ist. Der Mythos des G-G' mag produktiv sein und verdeckt holocaustische und damit verdreht anti-pro-semitische Finanz-Verwissenschaftung hervorrufen, der Mythos in seiner ueberbordenden (vor allem wohl ausserakademischen = halb-hobbyistischen) Produktivkraft faellt aber auch in die Falle des Fetisch, das heisst der Zuschreibung einer Sache oder eines Vorgangs. Und diese ist, das Ding macht sich selbst. Dass Kredit immer der Produktion folgt zeigte die Situation in der BRD ungefaehr 2008, als in der Hochphase der Immobilienkrise in den USA, Kredite fuers produzierende Gedingsbums ohne Probleme zu bekommen waren. Gerade die 'auslaendischen' Kapitalanleger (aus Griechenland, Spanien, China?), die sich in Berlin (in Panik) die Haeuser kaufen, folgen dem materiellen Wert, nicht umgekehrt. Und das ist nicht der Spezialfall -- Kapital, ausgepresst aus der Mehrarbeit, auch und vor allem 'wieder' in "Made in Germany" (Nena, Rammstein, Grossbritanniens "Merchandise Marks Act von 1887"), wird in der Industrie dringend benoetigt und geht dahin wo der Mehrwert lockt. Aber die Verwechslung des Profits mit dem Merhwert ist schon was. Der Profit sei ja das schlechte Ziel des Kapitals, es solle besser nur Umsatz machen. Es gibt also weder einen Finanzismus noch ein Geld machendes Geld. Schlaegt der Kredit ins Monetare um**, wie geschehen, wenn Unternehmen anderen Unternehmen und Banken anderen Banken kein Geld gegen Zins mehr leihen, weil der Wert des Mehrwerts der Ware allein zaehlt, dann wird klar, dass zum Beispiel das Haus nicht die beste, kontrollierteste, fairst entlohnteste AnLAGE bedeutet, sondern jedes materielle aus Mehrwert entstandene (deftig verkuerzt, M.S.) _die_ GrundLAGE ist fuers Anleger suchende Geldkapital. Die Finanzismus-Thesenvertreter haben die Kapitalzirkulation entdeckt, und ihrem Fetisch brennen sie Kerzen ab. Der Finanzismus kann demnach mit Rassismus verglichen werden. Er wird als Ressentiment verwissenschaftlicht in den Koepfen gebastelt zur Verteidigung der alten Ordnung die da nun ist: Entmachtet die Banken fuer neue, bessere Banken. Und die Rechner auf allen Seiten, auf den Tischen, der an den boesen Boersenkurs-Tickern sitzenden Schlipstraeger und zu die Hause mit dem neuen gruenen OS drauf kriegen wir auch noch wieder liberalisiert. _________________________ * http://www.ca-ira.net/isf/jourfixe/jf-1999-2_friedhofsschaendung.html ** http://www.amazon.de/Geldware-Geld-Währung-Grundlagen-Problems/dp/ 3886193454 Matze Schmidt Erscheint korrigiert usw. im n0name newsletter #154 -- Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de
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