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n0name newsletter 167 Di., 09.06.2015 12:04 CET *Inhalt/Contents* 1. Goldgruben, Clubs ca. 4 DIN A4-Seiten Umlaute! Unicode (UTF-8) http://n0name.de/news/news167.txt ------------------------------------------------------------------------ #DeutscheBahn #DB verweigert monetaere Verantwortung fuer #Deportationen Griechenland 1943 http://zug-der-erinnerung.eu/download/ rundschreiben_thessaloniki_06.2015.pdf twitter.com/radi0tv ------------------------------------------------------------------------ 1. Goldgruben, Clubs Milchmädchenrechnungen Diebstahl setzt Eigentum voraus, lautete Hegels Kritik an Kants scheinbar voraussetzungslosem aberdenkerisch kleinbürgerlichen Beispiel für den Imperativ, den sich jeder kategorisch* zu eigen zu machen hätte. Bei Einsicht in die Notwendigkeit privaten Eigentums wäre Diebstahl dann unvernünftig. Die Umkehrung, Bildung von Eigentum (nicht Eigenschaft) einem Diebstahl zuzuschulden – wie Proudhons Diktum, Privateigentum sei Diebstahl meint – baut revolutionsromantischen attacen gegen ursprüngliche "Landnahme" (Harvey) und auf Zentralbanken vor, die das Zentrum der "Produktion von Macht" seien. Was nicht heißt, dass der Staat 'seinen' Bürgern nicht beständig nehmen würde. Woher aber nehmen Banken der Staaten das Mehr für die Investitionen als Kredite, wie sie von der selbsternannten Linken (die Thomas Kuczynski einmal als Anmaßung bebrüllte) für die armen Länder gefordert werden? Vom Mehrwert keine Spur. Das Gold, edelmetallische Form des Werts, tropft im Nachtbiotop aus sozialem Plastik von der Decke. "Wer die Welt verstehen will, muss Deutschlandclubs verstehen." (Neil MacGregor) _________________________ * Moralisch kategorisch, und nicht kategorial im Sinne einer wissenden Herangehensweise. Ali Emas, Matze Schmidt und Yelena Simc, April 2015 Friede Flohmarktwirtschaft (38317.tk) Milchmaedchenrechnungen DIY als Muss Vor ihr breitet sich im Gehen erst ein roter Teppich aus Bettler vor dem Mysterium des Inneren Soziale Flohmarktwirtschaft Wir sind nicht die lebenden Toten Wir sind nur von allem getrennt Bemalte T-Shirts Scheisse, wie kreativ ist das denn? In den Punkt-zu-Punkt Kerkern glaubt jeder an sein Glueck Friede den Palaesten Sobald sie uns gehoeren Und nicht den neuen Feuilleton-Neo-Nationalinken (c) 2015 n0name Sterntalerei (Asiatischer Text)? Interview mit ★Honey übers Upcycling von Wert Frage: Ihr bespielt Clubs und Cafés auf neue, materiale Art, wie funktioniert das? Antwort: Wir sprühen eine hauchdünne Schicht Blattgold auf die Decken von Clubs kurz bevor die Hour losgeht. Das Gold ist quasi wasserlöslich gebunden. Etwa zwischen 24 und 1 Uhr, wenn es langsam voll wird, fallen die ersten Tropfen. Die Luftfeuchtigkeit bewirkt, dass sich das Gold vom Grund löst und mit der Schwerkraft nach unten auf die Leute fällt, wo es sich auf der Kleidung absetzt und später dort kaum sichtbar zu einem Staub antrocknet. Ihr nennt das Site-specific Upcycling. Wie wird das finanziert und was soll es bewirken oder zeigen? Wir meinen, dass sich der Zirkulationskreislauf von Kapital in Form von Geld am Ort des Wochenendkonsums nicht besser thematisieren lässt, nämlich als Event. Die Gäste sind ja immer zahlende Gäste. Wir informieren mit einem Flyer über die Technik und das Konzept. Aber die Leute kommen auf die Barkeeper zu und auf uns, und fragen. So kommen wir ins Gepräch über antikapitalistische Strategien, ihre Grenzen und den Geldbeutel, über die Oberfläche der Zirkulation. Bezahlt wird das vom Staatssekretär. Das heißt, an die Kernsektion der Verwertung, die Produktion, kommt ihr nicht heran mit Eurer Kritik? Das wissen wir und das wollen wir auch gar nicht behaupten. Wir haben uns bloß aus dem Museum des Kapitalismus verabschiedet und vollziehen die Installations- und Aktionskunst und den Potlatch ironisch nach. Umverteiltes Gold, umverteilter Wert als Style sind altbekannt, z.B. in Schnapswässerchen mit Blattgold. Handelt ihr nicht befangen in der Logik von Aufwertung und Giveaway? "Inwertsetzung" und Werbung sind die alltäglichen Erscheinungen von Kapital auf unterster Stufe. Kauf 3, zahl 1, kauf nichts, wir rufen an und so weiter. Die ganze Umverteilungs-Gläubigkeit liegt bei uns genau im Fokus. Wir können aber Glauben pädagogisch nicht aufheben, ihn höchstens überverstärken. Damit wäre dann Entmystifizierung nicht eure Technik? Die These der Inwertsetzung verkennt ja ... Genau. Entmystifizierung muss woanders stattfinden. Die dekonstruktive Ästhetik, den Track aufzubauen, die Kulisse aufzubauen, um sie wieder einzureißen, ändert nichts an der Arbeitsteilung. Diese Schranke interessiert uns, weil sie eine kollektive ist, weil sie jetzt historisch nicht einfach so oder noch nicht in einer anderen Orgaform aufgehen kann. Und wie brecht Ihr das, wie stellt ihr das zur Disposition? Die Leute erzählen, sie würden rumprobieren, das Gold in die Drinks rieseln lassen. Dann seien sie Teil eines Gesamtprozesses. Und sofort haben wir eine Kritik an Beuys, der völkischen Honigpumpe und Tanzen als Warenkonsum, die deutlich werden lässt, wie sehr sich nach einem Gemeinsamen gesehnt wird. Wenn sie weiterdenken, wird ihnen klar, dass sie das bisschen Metall wieder rauspissen und sie vom Abbau und dem Mehrprodukt nichts erfahren haben, dass sie den Wert verlieren. Sie geben ihren Lohn hier bestenfalls aus für Antiarbeiter-Posen. Mal abgesehn von der fragwürdigen Hygiene dieser Bio-Art, was unterscheidet das von einer hilflosen Anarchopose wie von KLF? Die mal "gut verdientes Geld" verbannten? Die boten einen Pseudo-Ausweg, den bieten wir nicht. Ihr bietet Kontamination. Richtig, keiner kommt davon. Der erwünschte Glamour ist wie überall. "mit der Neuerrichtung des den Berliner Malochern stets verhassten Berliner Stadtschlosses am von roten Erinnerungen entsorgten Platz [...] bewusst in die völkische militaristische Tradition Preußens [...]." aus: Emil Neubauer. Der hässliche Deutsche – Dritter Akt? Kritik der deutschen Zustände und Ideologie. proletarische Texte, 2015. S. 306. unter Prähistoriker Hermann Parzinger "weltweite Strahlkraft" und Anspruch neokolonialer Vermessung aller Kulturen des Globus Der größte Club der Stadt Die EU fuehrt de facto (de jure?) die Todesstrafe, die erst 2003 gaenzlich abgeschafft wurde, wieder ein, gemaesz den "Erlaeuterungen 3.", auch bekannt als "Negativdefinition" des "Artikel 2: Recht auf Leben" der _Charta der Grundrechte der Europaeischen Union_ bezueglich Satz 2 ("Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden."), bezugnehmend auf die Europaeische Menschenrechtskonvention von 1953 ("Die Todesstrafe ist abgeschafft. Niemand darf zu dieser Strafe verurteilt oder hingerichtet werden.") aus: Matze Schmidt. "Bologna Prozess Curriculum Vitae". in: n0name newsletter 161. http://n0name.de/news/ news161.txt wenn Blicke stehlen könnten Der Akai 2000 ist nicht mehr genug, "enhanced" Körper sollen nun 'direkt' und biophysikresonanzmusikalisch rocken. Playmais-Materialismus? Interview mit Toshimaru über ZENismus und Dispositive als Dispo "Was hältst Du von der offiziellen deutschen Klangkunst?" http://n0name.de/news/ news165.txt neuer Hakenkreuzchic? PDF-Version in: _Falz 1_. http://www.n0name.de/falz/falz1.pdf Die Druckversion des Minimagazins _Falz_ liegt u.a. hier aus: Berlin - Argument Buchhandlung, Café Commune, Bethanien, Lunte; Göttingen - Nörgelbuff, Georg-August-Universität (Kulturwiss. Zentrum); Kassel - Haus, Universität Kassel (HoPla), Studio 26; Frankfurt/M. - Batschkapp; Offenbach - Waggon ------------------ End/e des/of n0name newsletter 167 ------------------
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