Am Wochenende erreichte mich die deprimierende Nachricht, dass der Radiojournalist Michael Langer im Alter von nur 61 Jahren gestorben ist.

Michael arbeitete seit den 1990er Jahren vor allem für den Deutschlandfunk, wo er in den letzten 20 Jahren dazu beigetragen hat, dass mit den "Zwischentönen" jeder Sonntagnachmittag einen so entspannten wie klugen Anfang nehmen kann. Seine stets ruhige, so informierte wie leidenschaftliche Art, die Gesprächspartner*innen zum Erzählen, zu Abschweifungen und Grübeleien zu bringen, war auf die angenehmstdenkbare Weise verführerisch.

Persönlich begegnet bin ich Michael Langer nur einmal, als er 1997 nach Rotterdam kam, um bei einem Workshop über die Zukunft des Radios dabei zu sein, und wohl auch, um für die Interviewreihe zu recherchieren, die er damals unter dem Titel "Netzbewohner" mit Aktivist*innen der Netzkultur wie Rena Tangens, Geert Lovink und Heiko Idensen machte.

Einige seiner Sendungen aus den letzten anderthalb Jahren (Zwischentöne, Hörspielmagazin) lassen sich in der DLF-Mediathek finden.

In der Stille schwingt ein samtiger bayrischer Tonfall nach.


A. Broeckmann


https://www.deutschlandfunk.de/nachruf-zum-tode-von-michael-langer.1782.de.html?dram:article_id=482944
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