[FSFE PR][DE] Erfolg gegen Routerzwang: Gesetz für Endgerätefreiheit verabschiedet

2015-11-05 Diskussionsfäden press
 = Erfolg gegen Routerzwang: Gesetz für Endgerätefreiheit verabschiedet =

[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2015/news-20151105-01.de.html ]

Nach fast drei Jahren[1] intensiver Arbeit der Free Software Foundation
Europe (FSFE) und vieler anderer Organisationen wurde am heutigen
Donnerstag das Gesetz[2] „zur Auswahl und zum Anschluss von
Telekommunikationsendgeräten“ vom Deutschen Bundestag beschlossen. Die
FSFE begrüßt das neue Gesetz, da es effektiv den Routerzwang für
ungültig erklärt und endlich Endgerätefreiheit für Anlagen wie Modems
und Router herstellt.

Routerzwang verhindert, dass Nutzende von Internetanschlüssen ein
Endgerät ihrer Wahl verwenden können und zwingt sie dazu, mindestens
immer ein Gerät des Providers an das Heimnetz angeschlossen zu haben.
Diese verbreitete Praxis ist eine Gefahr für die Sicherheit,
Privatsphäre und Unabhängigkeit von allen Internetnutzern und hat
negative Einflüsse auf den freien und fairen Wettbewerb von Herstellern.

„Das heute beschlossene Gesetz ist ein großer Erfolg für uns und
alle Personen und Organisationen, die sich für digitale
Verbraucherrechte einsetzen. Wir sind sehr froh, dass die
Bundestagsabgeordneten trotz kursierender technisch und rechtlich
fragwürdiger Gegenargumente für die Wahlfreiheit und Sicherheit von
BürgerInnen und Unternehmen gestimmt haben“, sagt Max Mehl,
Deutschland-Koordinator der FSFE. „Nun gilt es, dass Provider die
Entscheidung akzeptieren und Behörden über die Einhaltung des
Gesetzes wachen.“

Das neue Gesetz tritt nach einer sechsmonatigen Übergangszeit
voraussichtlich im Sommer 2016 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt gilt in der
Regel die Dose in der Wand als der Netzabschlusspunkt, an den die Kunden
von Internetanbietern ein Gerät ihrer Wahl anschließen können. Des
Weiteren müssen die Provider den Verbraucherinnen und Verbrauchern bei
Vertragsschluss alle notwendigen Zugangsdaten und Informationen zukommen
lassen, die sie für den Anschluss eines alternativen Geräts benötigen.
Die FSFE wird die Einhaltung des Gesetzes überprüfen und bittet
Unterstützer und andere Organisationen um ihre Mithilfe dabei.

-- 
Free Software Foundation Europe <https://fsfe.org>
FSFE News <https://fsfe.org/news/news.en.rss>
Upcoming FSFE Events <https://fsfe.org/events/events.en.rss>
Fellowship Blog Aggregation <https://planet.fsfe.org/en/rss20.xml>
Free Software Discussions <https://fsfe.org/contact/community.en.html>

 1. https://fsfe.org/activities/routers/timeline.de.html
 2. https://fsfe.org/activities/routers/files/20151008_Gesetzentwurf.pdf

  == About the Free Software Foundation Europe ==

  The Free Software Foundation Europe (FSFE) is a non-profit
  non-governmental organisation active in many European countries and
  involved in many global activities. Access to software determines
  participation in a digital society. To secure equal participation in
  the information age, as well as freedom of competition, the Free
  Software Foundation Europe (FSFE) pursues and is dedicated to the
  furthering of Free Software, defined by the freedoms to use, study,
  modify and copy. Founded in 2001, creating awareness for these issues,
  securing Free Software politically and legally, and giving people
  Freedom by supporting development of Free Software are central issues
  of the FSFE.

  http://fsfe.org/
___
Press-release-de mailing list
press-release...@fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/press-release-de
___
fsfe-de mailing list
fsfe-de@fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de

Re: Zwei Artikel im Tagesanzeiger

2015-11-05 Diskussionsfäden woro
Am Donnerstag, 5. November 2015, 15:36:15 schrieb Volker Diels-Grabsch:
> woro schrieb:
> > Am Mittwoch, 4. November 2015, 20:28:58 schrieb Henning Jacobs:
> > > Am Ende geht es mir persönlich um möglichst große Durchdringung von
> > > Freier Software (in der Gesellschaft / Welt).
> > > Lizenzdiskussionen lenken manchmal vom eigentlichen Ziel ab :-)
> > 
> > Ich frage mich, ob durch die Wahl einer Lizenz ohne Copyleft nicht gerade
> > das Gegenteil erreicht wird?
> 
> Das kommt darauf an, was du unter Durchdringung verstehst.  Soll
> möglichst viele Freie Software verwendet werden?  Oder soll möglichst
> viel Freie Software produziert werden?
> 
> Beim Copyleft geht es vorrangig um letzteres.
Beides.  Was verstehst Du unter Durchdringung. Da es z.B. Bürosoftware und 
Browser gibt, die Freie Software sind, wird Freie Software schon von sehr 
vielen Nutzern angewandt. Gerade bei Standardanwendungen sollte durch die 
Lizenz verhindert werden, daß sie unfrei werden.

> 
> > Klar ist auch für mich, daß die Wahl einer geeigneten
> > Lizenz keine einfache Entscheidung ist, insbesondere weil so viele
> > unterschiedliche Lizenzen existieren.
> 
> Das kann ich nicht nachvollziehen.  Es gibt gerade mal eine handvoll
> bekannter Lizenzen, die zusammen nahezu alles abdecken.

In einer Broschüre des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zum Thema 
Opensource sind allein 16 Lizenzen aufgeführt. Das ist schon mehr als eine 
Handvoll.

> 
> Wer keine dieser Lizenzen verwendet, sondern eine Nischen-Lizenz oder
> selbst eine schreibt, ist selbst Schuld.  Oder hat sehr gute Gründe
> dafür.  Oder sehr schlechte (firmenpolitische) Gründe.  So oder so ist
> das nichts, womit man sich als einfacher Entwickler auseinander setzt.

Was könnten denn sehr gute Gründe sein?
> 
> Einfach die paar allgemein empfohlenen Lizenzen nebeneinander halten
> und die am besten passende aussuchen.
> 
> > Es wäre gut, wenn man einen Prozeß in Gang setzen könnte, durch den die
> > Anzahl der verwendeten Lizenzen deutlich reduziert würde, so daß wenige
> > Lizenzen übrig blieben, die dann aber jeweils klar die unterschiedlichen
> > Ansätze und Anliegen umsetzen würden.
> 
> Die FSF und FSFE betreiben unter anderem Lobby-Arbeit dafür, dass
> genau das passiert: Dass Entwickler/Firmen allgemein bekannte Lizenzen
> verwenden.
> 

Ja, stimmt. Kann man nachlesen, wie erfolgreich das war? Kann man das schon 
als Prozeß in die gewünschte Richtung bezeichnen?


Gruß

Wolfgang

-- 

Wolfgang Romey
Krokusstraße 37
47249 Duisburg

geraspora: https://pod.geraspora.de/people/9002a1416a4e4a9d
loadaverage: https://loadaverage.org/hier
tox: wolfgang_ro...@toxme.se

Bitte Anhänge nur in freien Formaten.
Die Nachricht ist signiert, der öffentliche Schlüssel wird auf Anfrage 
zugeleitet.


___
fsfe-de mailing list
fsfe-de@fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de


Re: Zwei Artikel im Tagesanzeiger

2015-11-05 Diskussionsfäden Volker Diels-Grabsch
woro schrieb:
> Am Mittwoch, 4. November 2015, 20:28:58 schrieb Henning Jacobs:
> > 
> > Am Ende geht es mir persönlich um möglichst große Durchdringung von
> > Freier Software (in der Gesellschaft / Welt).
> > Lizenzdiskussionen lenken manchmal vom eigentlichen Ziel ab :-)
> 
> Ich frage mich, ob durch die Wahl einer Lizenz ohne Copyleft nicht gerade das 
> Gegenteil erreicht wird?

Das kommt darauf an, was du unter Durchdringung verstehst.  Soll
möglichst viele Freie Software verwendet werden?  Oder soll möglichst
viel Freie Software produziert werden?

Beim Copyleft geht es vorrangig um letzteres.


> Klar ist auch für mich, daß die Wahl einer geeigneten 
> Lizenz keine einfache Entscheidung ist, insbesondere weil so viele 
> unterschiedliche Lizenzen existieren.

Das kann ich nicht nachvollziehen.  Es gibt gerade mal eine handvoll
bekannter Lizenzen, die zusammen nahezu alles abdecken.

Wer keine dieser Lizenzen verwendet, sondern eine Nischen-Lizenz oder
selbst eine schreibt, ist selbst Schuld.  Oder hat sehr gute Gründe
dafür.  Oder sehr schlechte (firmenpolitische) Gründe.  So oder so ist
das nichts, womit man sich als einfacher Entwickler auseinander setzt.

Einfach die paar allgemein empfohlenen Lizenzen nebeneinander halten
und die am besten passende aussuchen.


> Es wäre gut, wenn man einen Prozeß in Gang setzen könnte, durch den die 
> Anzahl 
> der verwendeten Lizenzen deutlich reduziert würde, so daß wenige Lizenzen 
> übrig blieben, die dann aber jeweils klar die unterschiedlichen Ansätze und 
> Anliegen umsetzen würden.

Die FSF und FSFE betreiben unter anderem Lobby-Arbeit dafür, dass
genau das passiert: Dass Entwickler/Firmen allgemein bekannte Lizenzen
verwenden.


Gruß
Volker

-- 
Volker Diels-Grabsch
<<<((()))>>>
___
fsfe-de mailing list
fsfe-de@fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de


Re: Zwei Artikel im Tagesanzeiger

2015-11-05 Diskussionsfäden woro
Am Mittwoch, 4. November 2015, 20:28:58 schrieb Henning Jacobs:

> 
> Am Ende geht es mir persönlich um möglichst große Durchdringung von
> Freier Software (in der Gesellschaft / Welt).
> Lizenzdiskussionen lenken manchmal vom eigentlichen Ziel ab :-)

Ich frage mich, ob durch die Wahl einer Lizenz ohne Copyleft nicht gerade das 
Gegenteil erreicht wird? Klar ist auch für mich, daß die Wahl einer geeigneten 
Lizenz keine einfache Entscheidung ist, insbesondere weil so viele 
unterschiedliche Lizenzen existieren. 
Es wäre gut, wenn man einen Prozeß in Gang setzen könnte, durch den die Anzahl 
der verwendeten Lizenzen deutlich reduziert würde, so daß wenige Lizenzen 
übrig blieben, die dann aber jeweils klar die unterschiedlichen Ansätze und 
Anliegen umsetzen würden.
Weitere neue Lizenzen, die nicht wirklich etwas Innovatives beinhalten, 
schaden der der Freien Software nur.

Wolfgang
-- 

Wolfgang Romey
Krokusstraße 37
47249 Duisburg

geraspora: https://pod.geraspora.de/people/9002a1416a4e4a9d
loadaverage: https://loadaverage.org/hier
tox: wolfgang_ro...@toxme.se

Bitte Anhänge nur in freien Formaten.
Die Nachricht ist signiert, der öffentliche Schlüssel wird auf Anfrage 
zugeleitet.

___
fsfe-de mailing list
fsfe-de@fsfeurope.org
https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de