Re: Freie Hard- und Software

2016-07-23 Diskussionsfäden Frank Guthausen
On Fri, Jul 22, 2016 at 04:43:51PM +, Marvin Cohrs wrote:
> 
> Die Unterscheidung "ab Werk oder mit Microcode" ist vollkommener Unsinn.
> Da ist ab Werk Microcode drauf, und der kommt da auch nicht runter wenn
> du Libreboot installierst.

Ich habe das nicht hinreichend präzise formuliert. Ich meinte
Microcodeupdates. Diese werden üblicherweise vom BIOS oder UEFI
beim Einschalten eingespielt. Libreboot tut das aber nicht und
verwendet die CPU "wie ab Werk".

Wenn man KVM oder VirtualBox mit Hardwarevirtualisierung verwenden
will, braucht man das Microcodeupdate. sonst gibt es eine Kernelpanic.

> > Ich unterscheide nichtmal X200 und X200 plus Microcode
> 
> Natürlich nicht, denn ein X200 ohne Microcode gibt es nicht.

Auch hier meine ich das Update, welches man auch unter Libreboot
nachträglich über den Linuxkernel einspeisen kann. Ein entsprechendes
Paket dazu gibt es z.B. unter Debian non-free.
-- 
Gruss
Frank
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Ethische Computer

2016-07-23 Diskussionsfäden Wolfgang Romey (woro)
Das Projekt eines so weit wie möglich freien Computers EOMA68, das endlich die 
30% Finanzierung erreicht hat, war auf der Hope-Konferenz in New York 
vertreten. Hier

https://www.crowdsupply.com/eoma68/micro-desktop/updates/hope-2016

gibt es ein kurzes nettes Interview mit dem Entwickler. 
Die Hope-Konferenz

https://hope.net/schedule.html,

die ich noch nicht kannte, hat ein beeindruckendes Programm. Fast jeder 
Vortrag hat ein wichtiges oder interessantes Thema.

Viele Grüße 

Wolfgang
-- 

Wolfgang Romey
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Re: Wire-Messager wurde Freie Software

2016-07-23 Diskussionsfäden Max Mehl

Hallo Volker,

# Volker Diels-Grabsch [Juli 23, 2016 12:45 ]:

eine interessante Entwicklung bei den Messagern zeichnet sich ab.
Das proprietäre "Wire" ist Freie Software geworden:


Danke für den Hinweis, hab ich noch gar nicht mitbekommen. Schön finde
ich, dass tatsächlich eine FS-Lizenz gewählt wurde und nicht nur einfach
der Quellcode öffentlich gemacht wurde (Stichwort
"Volksverschlüsselung").


Allerdings weiß ich nicht, wie man diese Entwicklung einordnen kann.
Ist das ein großer Schritt?  Oder einfach nur ein weiterer unter den
vielen Messagern, die man irgendwie verwenden möchte, aber irgendwie
dann lieber doch nicht?


Naja, natürlich ist es ein Schritt vorwärts und zeigt, wie wichtig Freie
Software im Zusammenhang mit Sicherheitsprodukten wahrgenommen wird.
Allerdings wird meine Euphorie dadurch gebremst, dass die Serverseite
nicht Teil dieser Veröffentlichung wurde. Das bedeutet weiterhin, dass
die Infrastruktur zentralisiert ist (und dadurch leicht blockierbar ist)
und der Anbieter dort nach Gutdünken schalten und walten kann.  Nicht
zuletzt – aber da kenne ich Wire bisher nicht gut genug – weiß man ja
auch nicht, was mit eventuell anfallenden Metadaten geschieht.

Kurzum: Freie-Software-Messenger gibt es bereits (Telegram), von daher
keine riesige Sensation. Solche mit Freie-Software-Servern, die zudem
hürdenlos Federation unterstützen, muss man allerdings mit der Lupe
suchen. Signal möchte Federation unterbinden, Kontalk gibt es nur für
Android, XMPP/Conversations ist IMO noch etwas zu frickelig, trotz
OMEMO.

Also gilt es, weiterhin Druck auf Projekte wie Telegram und Wire
auszuüben, Federation zu erlauben. Oder wir warten auf P2P-Projekte wie
Briar oder ToX.

Lesenswerte Links zu Messenger, Federation, P2P:
Torsten: 
https://blog.grobox.de/2016/briar-next-step-of-the-crypto-messenger-evolution/
Hannes: https://blogs.fsfe.org/h2/2016/05/31/why-privacy-is-more-than-crypto/

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Wire-Messager wurde Freie Software

2016-07-23 Diskussionsfäden Volker Diels-Grabsch
Hallo ihr,

eine interessante Entwicklung bei den Messagern zeichnet sich ab.
Das proprietäre "Wire" ist Freie Software geworden:

https://wire.com/privacy/

Weitere Infos:

https://en.wikipedia.org/wiki/Wire_Swiss
https://github.com/wireapp

https://medium.com/@wireapp/you-can-now-build-your-own-wire-client-ea9ed9214e26#.oze3gnbiv

Allerdings weiß ich nicht, wie man diese Entwicklung einordnen kann.
Ist das ein großer Schritt?  Oder einfach nur ein weiterer unter den
vielen Messagern, die man irgendwie verwenden möchte, aber irgendwie
dann lieber doch nicht?


Gruß
Volker

-- 
Volker Diels-Grabsch
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Re: Freie Hard- und Software

2016-07-23 Diskussionsfäden Marcus Moeller
Hi again.

>> Ich kann die Frage nach Backdoors in der CPU, ab Werk oder mit
>> Microcode, sowieso nicht prüfen.  Bei zusätzlichen Komponenten
>> der späteren Generation ist aber explizit dokumentiert, dass da
>> problematische Funktionalität drin ist.
> 
> Die Unterscheidung "ab Werk oder mit Microcode" ist vollkommener Unsinn.
> Da ist ab Werk Microcode drauf, und der kommt da auch nicht runter wenn
> du Libreboot installierst.
> 
>> Ich unterscheide nichtmal X200 und X200 plus Microcode
> 
> Natürlich nicht, denn ein X200 ohne Microcode gibt es nicht. Ein X200
> ohne Microcode kann überhaupt keine Befehle verarbeiten, weil es den
> Befehlssatz gar nicht kennt. x86 und x86_64 sind CISC-Befehlssätze, die
> zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders viele Befehle umfassen.
> Die werden nicht fest verdrahtet, wie bei RISC üblich. Sondern es laufen
> Mikroprogramme (mit sehr wenigen, dafür fest verdrahteten)
> Mikroinstruktionen, die den x86(_64)-Maschinencode *interpretieren*.
> Ob du den nachträglich änderst/updatest ist dafür erstmal ganz egal,
> eine x86(_64)-CPU ohne Microcode bootet nicht.
> 
> In der Hoffnung, beim Verständnis geholfen zu haben,

Jetzt sind wir wirklich ein bisserl abgeschweift ;) Es ging um die Qualität des 
Microcodes in der CPU. Ich mache keine Microcode Updates.

Da war die Frage ob der Microcode in der X60 Generation vertrauenswürdiger ist 
als der in den nachfolgenden Generationen.

Das ganze ist natürlich reine Mutmassung und schwer belegbar, und dabei würde 
ich es auch belassen wollen.

Viele Grüsse
Marcus
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