Re: Beratung für freie Software

2011-10-19 Diskussionsfäden walter harms


Am 19.10.2011 12:26, schrieb RA Stehmann:
> olafbuddenha...@gmx.net schrieb:
> 
>> Würde ich nicht so sehen -- ganz im Gegenteil... Im Embedded-Bereich
>> wird Freie Software nämlich (ebenso wie auf Servern) heutzutage fast
>> schon selbstverständlich eingesetzt. Der Desktop-Markt dagegen ist viel
>> mehr ein Sorgenkind, wo Freie Software kaum vorankommt :-(
>>
> 
> Der embedded-Bereich breitet mir ernste Sorgen:
> 
> Zwar ist wohl der Code, der den Airbus steuert wohl vor einiger Zeit
> unter eine Freie Lizenz gestellt worden, aber ich fürchte, dass die
> Software des Computerclusters eines Kraftfahrzeuges "aus
> Sicherheitsgründen" bald geschlossen sein wird.
> 
> Da liegt für uns wohl eine Zukunftsaufgabe: Das Recht, die Software zu
> verstehen und vor allem zu verbessern, wird man dem Nutzer (Autofahrer)
> wohl "aus Sicherheitsgründen" vorenthalten wollen und zwar
> möglicherweise auch durch entsprechende staatliche Gesetze.
> 

Das es keine Dokumentation oder Code für die Steuercomputer im KFZ gibt
ist bereits ein Problem bei der Ersatzteilbeschaffung (was man so hört).

Die "Sicherheitsgründe" sind m.M. vorgeschoben, ich tippe mal dass
man sich gegen die Tunerscene absichern will, und vor allem kein Interesse
daran hat, dass man (wie beim Bundestrojaner) plötzlich in der Zeitung steht.
Ich staune, dass so etwas immer wieder kommt obwohl es noch nie funktioniert 
hat.

Spannend wird die Sache wenn die Steuercomputer plötzlich von außen gehackt 
werden
können (auch schon da gewesen) und plötzlich Autos als James-Bond via Smartphone
gesteuert werden 

re,
 wh
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Re: Beratung für freie Software

2011-10-19 Diskussionsfäden RA Stehmann
olafbuddenha...@gmx.net schrieb:

> Würde ich nicht so sehen -- ganz im Gegenteil... Im Embedded-Bereich
> wird Freie Software nämlich (ebenso wie auf Servern) heutzutage fast
> schon selbstverständlich eingesetzt. Der Desktop-Markt dagegen ist viel
> mehr ein Sorgenkind, wo Freie Software kaum vorankommt :-(
> 

Der embedded-Bereich breitet mir ernste Sorgen:

Zwar ist wohl der Code, der den Airbus steuert wohl vor einiger Zeit
unter eine Freie Lizenz gestellt worden, aber ich fürchte, dass die
Software des Computerclusters eines Kraftfahrzeuges "aus
Sicherheitsgründen" bald geschlossen sein wird.

Da liegt für uns wohl eine Zukunftsaufgabe: Das Recht, die Software zu
verstehen und vor allem zu verbessern, wird man dem Nutzer (Autofahrer)
wohl "aus Sicherheitsgründen" vorenthalten wollen und zwar
möglicherweise auch durch entsprechende staatliche Gesetze.

Gruß
Michael





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Re: Beratung für freie Software

2011-10-19 Diskussionsfäden olafBuddenhagen
Hallo,

On Fri, Oct 14, 2011 at 10:03:08AM +0200, Daniel Guagnin wrote:

> Mir fällt zu der Diskussion OSADL ein. Ein Zusammenschluß von
> Automatenherstellern, die gemeinsam Open Source Entwicklung
> finanzieren.
> 
> Die haben auch ein WhitePaper zum Thema warum lohnt sich das, dort
> gehts hauptsächlich darum, dass der Teil von Automaten, der nicht
> Alleinstellungsmerkmal ist gemeinsam gemacht werden kann.

Sowas ist natürlich ganz in unserem Sinne :-)

Allerdings sehe ich nicht so recht den Zusammenhang ausgerechnet zu
dieser Diskussion?...

> Spannend auch, dass es sich hier um embedded devices handelt, und
> nicht um Desktop Software.

Würde ich nicht so sehen -- ganz im Gegenteil... Im Embedded-Bereich
wird Freie Software nämlich (ebenso wie auf Servern) heutzutage fast
schon selbstverständlich eingesetzt. Der Desktop-Markt dagegen ist viel
mehr ein Sorgenkind, wo Freie Software kaum vorankommt :-(

-antrik-
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Re: Beratung für freie Software

2011-10-19 Diskussionsfäden olafBuddenhagen
Hallo,

On Fri, Oct 14, 2011 at 09:26:43AM +0200, Bernhard Reiter wrote:
> Am Tuesday, 11. October 2011 16:04:35 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:

> > Das Wesentliche an der Sache ist natürlich, dem potenziellen Kunden
> > im Zuge des Gesprächs zu erklären, warum freie Software gut für ihn
> > wäre.
> 
> Das muss der Kunde aber auch nachfragen und wollen.

Hinterher muss er es wollen... Vorher reicht es schon, wenn er sich
nicht allzu energisch dagegen wehrt ;-)

-antrik-
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Re: Beratung für freie Software

2011-10-14 Diskussionsfäden Daniel Guagnin
Am Rande:
Mir fällt zu der Diskussion OSADL ein.
Ein Zusammenschluß von Automatenherstellern, die gemeinsam Open Source
Entwicklung finanzieren.

Die haben auch ein WhitePaper zum Thema warum lohnt sich das, dort gehts
hauptsächlich darum, dass der Teil von Automaten, der nicht
Alleinstellungsmerkmal ist gemeinsam gemacht werden kann.

Spannend auch, dass es sich hier um embedded devices handelt, und nicht
um Desktop Software.

http://osadl.de/



Am 14.10.2011 09:26, schrieb Bernhard Reiter:
> Am Tuesday, 11. October 2011 16:04:35 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
>> On Thu, Oct 06, 2011 at 03:59:51PM +0200, Bernhard Reiter wrote:
>>> Am Saturday, 1. October 2011 04:36:50 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
 ich denke das ist derzeit eines der größten Hemmnisse für die
 weitere Verbreitung freier Software in Unternehmen: Es scheint
 einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die aktiv Aquise machen;
 also nicht warten, bis die Kunden sie finden, sondern gezielt auf
 potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir können euch
 helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das nicht
 was?"
>>>
>>> Als Inhaber eines Unternehmen - Intevation.de - was genau das macht,
>>> kann ich Dir sagen, dass das nicht so einfach ist. Die Kunden sagen
>>> dann: Was habe ich davon? Aber meist dringst Du nicht zu so einer
>>> Frage vor. Mit dem Termin "Freie Software" oder auch "Open Source"
>>> allein läßt sich ein IT-Angebot nicht zu verkaufen. Oder auch anders
>>> gesagt: Die Kunden kaufen das so nicht.
>>
>> Ich habe das wohl missverständlich ausgedrückt... Meine Formulierung
>> oben war nicht wörtlich gemeint: Das Wesentliche an der Sache ist
>> natürlich, dem potenziellen Kunden im Zuge des Gesprächs zu erklären,
>> warum freie Software gut für ihn wäre.
> 
> Das muss der Kunde aber auch nachfragen und wollen.
> 
>> Das setzt voraus, dass der Gesprächspartner nicht vorher schon
>> auflegt... Aber das Problem hat man ja bei jedem Verkaufsgespräch :-)
> 
> Klar! Du schriebst aber, dass es eines der größten Hemmnisse sein, dass hier 
> von der Seite der Anbieter nicht genug getan würde. Ich sehe da eher bei den 
> Kunden ein großes Hemmnis. Viele Unternehmen im Markt sind relativ flexibel, 
> wenn die bisherigen, umfangreichen Angebot mehr nachgefragt würden, dann 
> würden noch viel mehr Unternehmen Ihr Angebot hinsichtlich Freie Software 
> ausrichten. 
> 
> Gruß,
> Bernhard
> 
> 
> 
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Re: Beratung für freie Software

2011-10-14 Diskussionsfäden Bernhard Reiter
Am Tuesday, 11. October 2011 16:04:35 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
> On Thu, Oct 06, 2011 at 03:59:51PM +0200, Bernhard Reiter wrote:
> > Am Saturday, 1. October 2011 04:36:50 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
> > > ich denke das ist derzeit eines der größten Hemmnisse für die
> > > weitere Verbreitung freier Software in Unternehmen: Es scheint
> > > einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die aktiv Aquise machen;
> > > also nicht warten, bis die Kunden sie finden, sondern gezielt auf
> > > potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir können euch
> > > helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das nicht
> > > was?"
> >
> > Als Inhaber eines Unternehmen - Intevation.de - was genau das macht,
> > kann ich Dir sagen, dass das nicht so einfach ist. Die Kunden sagen
> > dann: Was habe ich davon? Aber meist dringst Du nicht zu so einer
> > Frage vor. Mit dem Termin "Freie Software" oder auch "Open Source"
> > allein läßt sich ein IT-Angebot nicht zu verkaufen. Oder auch anders
> > gesagt: Die Kunden kaufen das so nicht.
>
> Ich habe das wohl missverständlich ausgedrückt... Meine Formulierung
> oben war nicht wörtlich gemeint: Das Wesentliche an der Sache ist
> natürlich, dem potenziellen Kunden im Zuge des Gesprächs zu erklären,
> warum freie Software gut für ihn wäre.

Das muss der Kunde aber auch nachfragen und wollen.

> Das setzt voraus, dass der Gesprächspartner nicht vorher schon
> auflegt... Aber das Problem hat man ja bei jedem Verkaufsgespräch :-)

Klar! Du schriebst aber, dass es eines der größten Hemmnisse sein, dass hier 
von der Seite der Anbieter nicht genug getan würde. Ich sehe da eher bei den 
Kunden ein großes Hemmnis. Viele Unternehmen im Markt sind relativ flexibel, 
wenn die bisherigen, umfangreichen Angebot mehr nachgefragt würden, dann 
würden noch viel mehr Unternehmen Ihr Angebot hinsichtlich Freie Software 
ausrichten. 

Gruß,
Bernhard

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Re: Beratung für freie Software

2011-10-11 Diskussionsfäden olafBuddenhagen
Hallo,

On Thu, Oct 06, 2011 at 03:59:51PM +0200, Bernhard Reiter wrote:
> Am Saturday, 1. October 2011 04:36:50 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:

> > ich denke das ist derzeit eines der größten Hemmnisse für die
> > weitere Verbreitung freier Software in Unternehmen: Es scheint
> > einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die aktiv Aquise machen;
> > also nicht warten, bis die Kunden sie finden, sondern gezielt auf
> > potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir können euch
> > helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das nicht
> > was?"
> 
> Als Inhaber eines Unternehmen - Intevation.de - was genau das macht,
> kann ich Dir sagen, dass das nicht so einfach ist. Die Kunden sagen
> dann: Was habe ich davon? Aber meist dringst Du nicht zu so einer
> Frage vor. Mit dem Termin "Freie Software" oder auch "Open Source"
> allein läßt sich ein IT-Angebot nicht zu verkaufen. Oder auch anders
> gesagt: Die Kunden kaufen das so nicht.

Ich habe das wohl missverständlich ausgedrückt... Meine Formulierung
oben war nicht wörtlich gemeint: Das Wesentliche an der Sache ist
natürlich, dem potenziellen Kunden im Zuge des Gesprächs zu erklären,
warum freie Software gut für ihn wäre.

Das setzt voraus, dass der Gesprächspartner nicht vorher schon
auflegt... Aber das Problem hat man ja bei jedem Verkaufsgespräch :-)

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Re: Beratung für freie Software

2011-10-06 Diskussionsfäden Bernhard Reiter
Am Saturday, 1. October 2011 04:36:50 schrieb olafbuddenha...@gmx.net:
> ich denke das ist derzeit
> eines der größten Hemmnisse für die weitere Verbreitung freier Software
> in Unternehmen: Es scheint einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die
> aktiv Aquise machen; also nicht warten, bis die Kunden sie finden,
> sondern gezielt auf potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir
> können euch helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das
> nicht was?"

Als Inhaber eines Unternehmen - Intevation.de - was genau das macht, kann ich 
Dir sagen, dass das nicht so einfach ist. Die Kunden sagen dann: Was habe ich 
davon? Aber meist dringst Du nicht zu so einer Frage vor. Mit dem 
Termin "Freie Software" oder auch "Open Source" allein läßt sich ein 
IT-Angebot nicht zu verkaufen. Oder auch anders gesagt: Die Kunden kaufen das 
so nicht.

Oder nochmals anders gesagt: Würden die Kunden das unter dem Begriff so kaufen
und auch verstehen, was ein bessere oder schlechteres Unternehmen in der 
Hinsicht freier Software ausmacht, dann würde es noch viel mehr Unternehmen 
geben und die wären auch noch bekannter. Ein Problem sind dabei die 
verschiedenen Missverständnisse, auch sprachlich. Und viele Unternehmen, 
welche mit Freie Software werben, aber eigentlich ein proprietäres 
Geschäftsmodell haben oder es nicht richtig sind.

Wir haben also ein klassisches Henne-Ei Problem. Ich glaube das Angebot ist 
schon sehr groß, die Kunden müssten etwas aktiver kaufen und mehr einfordern.

Gruß,
Bernhard

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Re: Beratung für freie Software

2011-10-01 Diskussionsfäden Thomas Koch
olafbuddenha...@gmx.net:
> On Tue, Aug 16, 2011 at 11:41:44PM +0200, Michael Schnupp wrote:
> > Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
> > irgendwie keine Firma dieser Art finden.
> 
> Eigentlich müsste es anders herum sein -- und ich denke das ist derzeit
> eines der größten Hemmnisse für die weitere Verbreitung freier Software
> in Unternehmen: Es scheint einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die
> aktiv Aquise machen; also nicht warten, bis die Kunden sie finden,
> sondern gezielt auf potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir
> können euch helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das
> nicht was?"
Ich hatte ein interessantes Gespräch mit meinem früheren Chef: Die Firma war 
dabei, ein Medienbeobachtungssystem zu entwickeln, von denen es sowieso schon 
zu viele gibt und was eigentlich die Kompetenzen der Firma übersteigt.
Ich meinte, wir sollten doch lieber etwas bodenständiges machen und unser 
Wissen über freie Software als Support verkaufen.
Aber das gefiel ihm überhaupt nicht. Zu wenig Gewinnaussichten, zu unsichere 
Sache, meinte er...

Es ist in unserem Wirtschaftssystem immer noch möglich, teure 
Softwareentwickler für unnötige Luftschlösser zu verheizen, anstatt sich in 
die Mühen der Ebene zu begeben und einfachen, bodenständigen Support 
anzubieten.

Beste Grüße,

Thomas Koch, http://www.koch.ro
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Re: Beratung für freie Software

2011-10-01 Diskussionsfäden olafBuddenhagen
Hallo,

On Tue, Aug 16, 2011 at 11:41:44PM +0200, Michael Schnupp wrote:

> Allerdings kann ich es auch verstehen, dass eine (mittel-)große Firma
> für ihre eingesetzte Software doch gerne einen festen kompetenten
> Ansprechpartner haben will. Aber sollte diese Aufgabe nicht auch
> einfach eine auf freie Software spezialisierte Beratungsfirma
> übernehmen können?
> 
> Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
> irgendwie keine Firma dieser Art finden.

Eigentlich müsste es anders herum sein -- und ich denke das ist derzeit
eines der größten Hemmnisse für die weitere Verbreitung freier Software
in Unternehmen: Es scheint einfach noch zu wenige Anbieter zu geben, die
aktiv Aquise machen; also nicht warten, bis die Kunden sie finden,
sondern gezielt auf potentielle Kunden zugehen, und ihnen erzählen: "Wir
können euch helfen, eure IT mit freier Software zu betreiben. Wäre das
nicht was?"

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Re: Beratung für freie Software

2011-08-17 Diskussionsfäden Robert Schuster
Hi,
ich zahle meine Miete und Brötchen* seit Ende 2005 von der Arbeit an
freier Software, arbeite mit Freude für ein deutsches
Dienstleistungsunternehmen und das seit letztem Jahr von meiner
Wahlheimat Strassburg aus. Details gerne Off-List.

Viele Grüße
Robert

*neuerdings auch Baguettes und Croissants

Am 16.08.2011 23:41, schrieb Michael Schnupp:
> Hallo zusammen,
> 
> Ein oft gehörtes Argument gegen freie Software ist, dass es diese ja
> kostenlos gibt und man damit ja kein Geld verdienen kann und man auch
> keinen "Hersteller" hat an die man sich (insbesondere als Firma) mit
> seinen Problemen wenden kann.
> Ich hatte dagegen eigentlich immer das Argument gebracht, dass es
> dafür ja eben spezielle Beratungs-Firmen gibt, die sich mit
> entsprechender Software auskennen, die für spezielle Problemstellungen
> die passende freie Software finden und dann ggf. entsprechend anpassen
> können. - Und man damit natürlich auch wieder Geld verdienen kann.
> 
> Mittlerweile arbeite ich jetzt seit einer Weile selbst bei einer
> "normalen" Software-Beratungsfirma und muss feststellen, dass sich in
> der Realität(tm) niemand wirklich für freie Software zu interessieren
> scheint und selbst bei Alltagsaufgaben viel lieber zu veralteter
> proprietärer Software namhafter Firmen gegriffen wird. :(
> Das tut mir regelmäßig weh, da ich privat doch viel Wert auf freie
> Software lege und diese zudem häufig noch deutlich komfortabler ist
> als manche proprietäre Lösung, die einem sonst so unter kommt.
> Allerdings kann ich es auch verstehen, dass eine (mittel-)große Firma
> für ihre eingesetzte Software doch gerne einen festen kompetenten
> Ansprechpartner haben will. Aber sollte diese Aufgabe nicht auch
> einfach eine auf freie Software spezialisierte Beratungsfirma
> übernehmen können?
> 
> Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
> irgendwie keine Firma dieser Art finden. Habe ich da einfach nicht
> richtig gesucht oder ist die Situation einfach viel komplizierter als
> ich mir sie vorstelle?
> 
> Wenn ich eine Firma bin, die gerne auf freie Software setzen möchte,
> wie ich dann einen entsprechenden Ansprechpartner?
> Wenn ich mich gut mit freier Software auskenne und gerne in diesem
> Bereich arbeiten möchte, wo finde ich einen passenden Arbeitgeber?
> 
> Hat jemand von euch bereits irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich
> gesammelt?
> 
> Gruß
> Micha
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Re: Beratung für freie Software

2011-08-17 Diskussionsfäden Bernhard Reiter
Am Mittwoch, 17. August 2011 11:19:11 schrieb walter harms:
> > http://www.debian.org/consultants/
> > http://www.linux-verband.de/mitglieder/firmenmitglieder/
> > http://www.open-source-loesungspark.de/
> > http://opensource.region-stuttgart.de/
> > https://fsfe.org/documents/whyfs.en.html

Das Linuxmagazin hat in der gedruckten Ausgabe auch Anbieter drin.
Heise hat auch eine Datenbank auf http://www.heise.de/open/anbieter/, se gibt 
auch http://free-it.org/

(Offenes Visier: 
Ich bin selbst GF des Freie Software-Unternehmens Intevation.)

> Danke für die Liste, eventuell kann man eine derartige Liste auch auf der
> Homepage von FSF unterstellen ?

Die meisten Listen leider darunter, dass sie veraltet sind, oder dass nicht 
klar ist, wieviel Freie Software die Unternehmen überhaupt wirklich machen.

Hier ist ein betagter Versuch bessere Kriterien zu definieren, damit 
Unternehmen bewertet werden können:
http://mail.fsfeurope.org/pipermail/gnubiz-disc/2000-December/14.html

Das Hauptproblem ist: Jemand muss diese Bewertung durchführen, in der Regel 
würde das eine unabhängige Person erfordern. Dafür ist es aber schwer eine 
Finanzierung zu bekommen.

> Ich kenn das Problem selber und habe eigentlich zwei wichtige Punkte
> identifiziert: 
> * Bei dem Kunden gibt es das Fachwissen im Prinzip schon und 
> es wird Hilfe für bestimmte (z.T. sehr spezielle) Probleme gesucht
> - Das Problem ist unbestimmt und man weiß eigentlich gar nicht wie und wer
> so etwas angehen soll

Es gibt für praktische jedes Problem einen Freie Software-Ansatz.
Diese ist mittelfristig meist günstiger, deshalb sollte systematisch bei der 
Beschaffung gefragt worden: Ist die beste Freie Software Alternative gesucht 
worden? Wenn nicht, hat die Beschaffung nicht gut gearbeitet.

Unternehmen können bei der Bewertung helfen, 
zum Beispiel mit IRCA Ansatz:
  http://www.dwheeler.com/oss_fs_eval.html

> * Die Firmen-internen (Verwaltungs-)Wege sind auf Verträge zum Kauf von
> Software eingestellt, alternative Lösungen sind mit einem großen Aufwand
> verbunden und dann ist es meistens einfacher gleich ein Produkt zu kaufen
> (Die Idee das man mit den Code was anfangen kann ist den meisten Firmen
> inzwischen eher fremd.)

Ein "Produkt" läßt sich nicht ohne Einstellungen und Planung einsetzen.
Egal of Freie Software oder nicht.

Es gibt jede Menge Produkte aus Freier Software, 
die können genauso gekauft werden.

Gruß,
Bernhard

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Re: Beratung für freie Software

2011-08-17 Diskussionsfäden walter harms


Am 17.08.2011 00:29, schrieb Bjoern Schiessle:
> Hallo Michael,
> 
> On Tue, 16 Aug 2011 23:41:44 +0200 Michael Schnupp wrote:
>> Aber sollte diese Aufgabe nicht auch einfach eine auf freie Software
>> spezialisierte Beratungsfirma übernehmen können?
>>
>> Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
>> irgendwie keine Firma dieser Art finden. Habe ich da einfach nicht
>> richtig gesucht oder ist die Situation einfach viel komplizierter als
>> ich mir sie vorstelle?
> 
> Diese Firmen gibt es, sind aber nicht immer so leicht zu finden. Ich habe
> mich da in letzter Zeit auch etwas umgesehen. Ein paar Anlaufstellen die
> mir dabei geholfen haben das eine oder andere Unternehmen in dem Bereich
> zu finden:
> 
> http://www.debian.org/consultants/
> http://www.linux-verband.de/mitglieder/firmenmitglieder/
> http://www.open-source-loesungspark.de/
> http://opensource.region-stuttgart.de/
> https://fsfe.org/documents/whyfs.en.html
> 
> Gruß,
> Björn
> 

Danke für die Liste, eventuell kann man eine derartige Liste auch auf der 
Homepage
von FSF unterstellen ?

Ich kenn das Problem selber und habe eigentlich zwei wichtige Punkte 
identifiziert:
* Bei dem Kunden gibt es das Fachwissen im Prinzip schon und es wird Hilfe für
  bestimmte (z.T. sehr spezielle) Probleme gesucht
- Das Problem ist unbestimmt und man weiß eigentlich gar nicht wie und wer so 
etwas angehen soll

* Die Firmen-internen (Verwaltungs-)Wege sind auf Verträge zum Kauf von 
Software eingestellt,
  alternative Lösungen sind mit einem großen Aufwand verbunden und dann ist es 
meistens einfacher
  gleich ein Produkt zu kaufen (Die Idee das man mit den Code was anfangen kann 
ist den
  meisten Firmen inzwischen eher fremd.)

re,
 wh


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Re: Beratung für freie Software

2011-08-17 Diskussionsfäden RA Stehmann
Michael Schnupp schrieb:
> Hallo zusammen,
> 
> Ein oft gehörtes Argument gegen freie Software ist, dass es diese ja
> kostenlos gibt und man damit ja kein Geld verdienen kann und man auch
> keinen "Hersteller" hat an die man sich (insbesondere als Firma) mit
> seinen Problemen wenden kann.
> Ich hatte dagegen eigentlich immer das Argument gebracht, dass es
> dafür ja eben spezielle Beratungs-Firmen gibt, die sich mit
> entsprechender Software auskennen, die für spezielle Problemstellungen
> die passende freie Software finden und dann ggf. entsprechend anpassen
> können. - Und man damit natürlich auch wieder Geld verdienen kann.
> 
> Mittlerweile arbeite ich jetzt seit einer Weile selbst bei einer
> "normalen" Software-Beratungsfirma und muss feststellen, dass sich in
> der Realität(tm) niemand wirklich für freie Software zu interessieren
> scheint und selbst bei Alltagsaufgaben viel lieber zu veralteter
> proprietärer Software namhafter Firmen gegriffen wird. :(
> Das tut mir regelmäßig weh, da ich privat doch viel Wert auf freie
> Software lege und diese zudem häufig noch deutlich komfortabler ist
> als manche proprietäre Lösung, die einem sonst so unter kommt.
> Allerdings kann ich es auch verstehen, dass eine (mittel-)große Firma
> für ihre eingesetzte Software doch gerne einen festen kompetenten
> Ansprechpartner haben will. Aber sollte diese Aufgabe nicht auch
> einfach eine auf freie Software spezialisierte Beratungsfirma
> übernehmen können?
> 
> Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
> irgendwie keine Firma dieser Art finden. Habe ich da einfach nicht
> richtig gesucht oder ist die Situation einfach viel komplizierter als
> ich mir sie vorstelle?
> 
> Wenn ich eine Firma bin, die gerne auf freie Software setzen möchte,
> wie ich dann einen entsprechenden Ansprechpartner?
> Wenn ich mich gut mit freier Software auskenne und gerne in diesem
> Bereich arbeiten möchte, wo finde ich einen passenden Arbeitgeber?
> 
> Hat jemand von euch bereits irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich
> gesammelt?
> 
Ich habe leider die Erfahrung (auch aus dem KMU-Umfeld) machen müssen,
dass es Leute gibt, die meinen, wenn die Software Frei sei, müsse der
Support erst recht kostenlos sein :( .

Mein Tipp: Wenn Du die entsprechenden Events besuchst, frage doch einmal
die Leute (Aussteller, Referenten etc.) dort, wo sie arbeiten.
Inzwischen gibt es sogar Unternehmen, die ihren "Auftritt" dort vor
allem zum Recruiting nutzen.

Gruß
Michael



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Re: Beratung für freie Software

2011-08-16 Diskussionsfäden Bjoern Schiessle
Hallo Michael,

On Tue, 16 Aug 2011 23:41:44 +0200 Michael Schnupp wrote:
> Aber sollte diese Aufgabe nicht auch einfach eine auf freie Software
> spezialisierte Beratungsfirma übernehmen können?
> 
> Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
> irgendwie keine Firma dieser Art finden. Habe ich da einfach nicht
> richtig gesucht oder ist die Situation einfach viel komplizierter als
> ich mir sie vorstelle?

Diese Firmen gibt es, sind aber nicht immer so leicht zu finden. Ich habe
mich da in letzter Zeit auch etwas umgesehen. Ein paar Anlaufstellen die
mir dabei geholfen haben das eine oder andere Unternehmen in dem Bereich
zu finden:

http://www.debian.org/consultants/
http://www.linux-verband.de/mitglieder/firmenmitglieder/
http://www.open-source-loesungspark.de/
http://opensource.region-stuttgart.de/
https://fsfe.org/documents/whyfs.en.html

Gruß,
Björn

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Beratung für freie Software

2011-08-16 Diskussionsfäden Michael Schnupp
Hallo zusammen,

Ein oft gehörtes Argument gegen freie Software ist, dass es diese ja
kostenlos gibt und man damit ja kein Geld verdienen kann und man auch
keinen "Hersteller" hat an die man sich (insbesondere als Firma) mit
seinen Problemen wenden kann.
Ich hatte dagegen eigentlich immer das Argument gebracht, dass es
dafür ja eben spezielle Beratungs-Firmen gibt, die sich mit
entsprechender Software auskennen, die für spezielle Problemstellungen
die passende freie Software finden und dann ggf. entsprechend anpassen
können. - Und man damit natürlich auch wieder Geld verdienen kann.

Mittlerweile arbeite ich jetzt seit einer Weile selbst bei einer
"normalen" Software-Beratungsfirma und muss feststellen, dass sich in
der Realität(tm) niemand wirklich für freie Software zu interessieren
scheint und selbst bei Alltagsaufgaben viel lieber zu veralteter
proprietärer Software namhafter Firmen gegriffen wird. :(
Das tut mir regelmäßig weh, da ich privat doch viel Wert auf freie
Software lege und diese zudem häufig noch deutlich komfortabler ist
als manche proprietäre Lösung, die einem sonst so unter kommt.
Allerdings kann ich es auch verstehen, dass eine (mittel-)große Firma
für ihre eingesetzte Software doch gerne einen festen kompetenten
Ansprechpartner haben will. Aber sollte diese Aufgabe nicht auch
einfach eine auf freie Software spezialisierte Beratungsfirma
übernehmen können?

Ich hatte mich jetzt mal ein bisschen umgeschaut, konnte spontan aber
irgendwie keine Firma dieser Art finden. Habe ich da einfach nicht
richtig gesucht oder ist die Situation einfach viel komplizierter als
ich mir sie vorstelle?

Wenn ich eine Firma bin, die gerne auf freie Software setzen möchte,
wie ich dann einen entsprechenden Ansprechpartner?
Wenn ich mich gut mit freier Software auskenne und gerne in diesem
Bereich arbeiten möchte, wo finde ich einen passenden Arbeitgeber?

Hat jemand von euch bereits irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich
gesammelt?

Gruß
Micha
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