Re: Update zu Elster
On 25.08.2013 12:22, Volker Grabsch wrote: Vertrauenswürdiger Client ... dafür wurde man bereits in den 80ern geteert und gefedert (genauer: von Scriptkiddiez geownzt), und heute haben wir es 2013! Der erste Hack, mit dem der CCC bekannt wurde, der sogenannte BTX- oder Hamburger-Sparkassen-Hack beruhte auf einem solchen Vertrauen in den Client. Gruß Michael signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
ERiC - bei Elster Formular (was: Re: Update zu Elster)
Hallo Bernd, * Bernd Wurst be...@bwurst.org [2013-08-25 09:25:24 +0200]: Um eine (brauchbare) Offenlegung von ElsterFormular zu erreichen, müsste zunächst ERiC offen gelegt werden. Da dessen Server-Schnittstelle laut obigem Zitat aber zu einer ungesunden Portion auf security by obscurity basiert, ist das wohl eher unwahrscheinlich. Vielen Dank für die Zusammenfassung! Kennt jemand Leute, die sich die ERiC mal näher angeschaut haben? Viele Grüße Matthias -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Monatliche Freie Software Neuigkeiten (fsfe.org/news/newsletter.html) Ihre Spende ermöglicht unsere Arbeit (fsfe.org/donate) ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Bernd Wurst schrieb: Am 24.08.2013 08:41, schrieb Matthias Kirschner: Grund dafür ist, dass hier geeignete serverseitige Plausibilitätsprüfungen zur Verfügung stehen. Die von ELSTER selbst zur Verfügung gestellten Bibliotheken werden nicht als OpenSource bereitgestellt. Das sagt deutlich, dass nur COALA-Eingaben mit echt freier Software möglich sind. Und dass es bei ERiC eben *keine* funktionierende, serverseitige Plausibilitätsprüfung gibt. Die Finanzvarwaltung ist daher darauf angewiesen, dass die wesentlich komplexeren Daten der ERiC-Schnittstelle stets von der proprietären Client-Bibliothek erstellt werden, die eine Plausibilitätsprüfung der Eingabedaten durchführt. Um eine (brauchbare) Offenlegung von ElsterFormular zu erreichen, müsste zunächst ERiC offen gelegt werden. Da dessen Server-Schnittstelle laut obigem Zitat aber zu einer ungesunden Portion auf security by obscurity basiert, ist das wohl eher unwahrscheinlich. Genau das ist der Knackpunkt: ERiC basiert auf security by obscurity und ist damit nach Stand der Technik _nicht sicher_ und manipulierbar! Und zwar nicht nur manipulierbar im Sinne von ich kann für jemand anderen eine falsche Steuererklärung abgeben, sondern wahrscheinlich eher im Sinne von ich kann korrekte Zahlen in meine Steuererklärung schreiben, und erhalte dennoch einen Steuerbescheid über 0 EUR. Wobei ich stark hoffe, dass zumindest _diese_ Art des Angriffs irgendwie serverseitig abgefedert wird, wenn sie auch sonst nichts abfedern. Wenn das Ding irgendein Cracker aufmacht, indem der den proprietären Client bzw. das Netzwerkprotokoll reverse- engineered, dann werden viele Leute in Erklärungsnot kommen. (Es sei denn, die Presse lässt sich damit einlullen, dass dies eine normale Sicherheitslücke sei, obwohl das eher als Fehlen eines brauchbaren Sicherheitskonzeptes bezeichnet werden sollte ...) Vertrauenswürdiger Client ... dafür wurde man bereits in den 80ern geteert und gefedert (genauer: von Scriptkiddiez geownzt), und heute haben wir es 2013! Gruß Volker -- Volker Grabsch ---(())--- ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Hallo, Volker Grabsch v...@njh.eu schrieb: Genau das ist der Knackpunkt: ERiC basiert auf security by obscurity und ist damit nach Stand der Technik _nicht sicher_ und manipulierbar! Und zwar nicht nur manipulierbar im Sinne von ich kann für jemand anderen eine falsche Steuererklärung abgeben, sondern wahrscheinlich eher im Sinne von ich kann korrekte Zahlen in meine Steuererklärung schreiben, und erhalte dennoch einen Steuerbescheid über 0 EUR. Vielleicht sollten wir beides mal demonstrieren. :) Gruß Michael -- Diese Nachricht wurde mit Freier Software gesendet: http://fsfe.org ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Hallo. Am 25.08.2013 12:22, schrieb Volker Grabsch: Und zwar nicht nur manipulierbar im Sinne von ich kann für jemand anderen eine falsche Steuererklärung abgeben, sondern wahrscheinlich eher im Sinne von ich kann korrekte Zahlen in meine Steuererklärung schreiben, und erhalte dennoch einen Steuerbescheid über 0 EUR. Beides wird so nicht (mehr) funktionieren. Mittlerweile müssen Erklärungen per Software-Zertfikat signiert werden. Damit ist vermutlich ausreichend sichergestellt, dass die Daten dem richtigen Steuerpflichtigen zugeordnet sind. Bis letztes Jahr war das im übrigen völlig normal, dass jeder Hinz und Kunz für jeden Betrieb eine USt-VA abgeben konnte und damit ggf. komische Steuerforderungen auslösen konnte. Das war aber bei der COALA-Schnittstelle auch der Fall. Steuerbescheide ergehen, so meine Einschätzung, weiterhin nur nach manueller Prüfung durch die Finanzverwaltung. Das muss nicht in alle Ewigkeit so sein, ist momentan aber noch so. Eine Plausibilitätsprüfung serverseitig ist in gewissem Maß notwendig um die Stabilität des Systems zu erhalten (vor allem syntaktische Prüfung) aber die inhaltlkiche Prüfung der Zahlen für die Steuerabwicklung ist eigentlich nicht so entscheidend, da alles nochmal manuell geprüft wird. Macht ja auch irgendwie Sinn. Gruß, Bernd signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
-BEGIN PGP SIGNED MESSAGE- Hash: SHA1 Huhu, sorry für die Thread-Nekromatie: Aber ist bei dem Thema eigentlich etwas weiter gegangen? Auch interessiert mich, ob das vom Kommentator zu den Bibliotheken angesprochene belegbar war/ist. LG, Chris Am 2013-03-08 08:34, schrieb Matthias Kirschner: * Matthias Kirschner m...@fsfe.org [2013-03-08 08:28:25 +0100]: Das Finanzamt dementiert und will jetzt Elster Online ändern: http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Elster-Finanzverwaltung-rueckt-von-Java-ab-1818631.html Erst mal löblich, dass die Kritik aufgenommen wurde. Uns interessieren aber immer noch die Fragen von https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031. Interessanter Kommentar auf http://www.pro-linux.de/news/1/19536/comm/1/show-all-comments.html: Ich kann bestätigen, dass die Bibliotheken zur Behandlung der Daten schon lang vorhanden sind. Die Bibliotheken wurden für Ubuntu erstellt sind aber auf andere Distributionen einsatzfähig, dies habe ich vor circa 2 Jahre auf Fedora probiert. Diese Aussage gilt für die Komponenten die zur Erstellung eine Einkommensteuer Erklärung für den normalen Bürger. Die Oberfläche von Elster ist mit QT erstellt, damit wäre eine Linux Version kein Problem gewesen. Die Behörde geht offenbar davon aus, dass Steuerprogramme keine Aufgabe des Amtes ist aber der Angelegenheit von Firmen die ihre Produkte verkaufen können. Ich hatte das auch schon gehört. Wenn ihr mehr dazu hört, lasst es mich bitte wissen. Viele Grüße Matthias -BEGIN PGP SIGNATURE- Version: GnuPG v1.4.12 (GNU/Linux) Comment: Using GnuPG with Thunderbird - http://www.enigmail.net/ iQEcBAEBAgAGBQJSF13eAAoJEHGOy/vLo985kEAH/0qluDiV1infUyoo3an11kxO w9sVCD3SUSGJqhnciKuEaMGijwwXFzchMpEnglqMg8FG4XGjiD7mIYQq465BU2pG ZpkNz0p4i1M3QiywmRXuPISgtXx23EQKPqpUVsUSpt4oo7hH+xWA0UtTJny99um5 5OycOBYo1NGJB5D7PGAbW7LT0WupiCwZnMiFyYsgnbU00pPLSOpJfQNK62mNg/xF eNlKZEbGZV5x6hTVs64WF44UNvZupnMmPQZLxdnefHxRO8muoLQtXVjjLrxwExCf b2YUw89f5Nqo6BCIO4LwIH1rEKLUXjmhn7ugBCzzyR0b+14ZwlvBr0uUAaaTArs= =OcH7 -END PGP SIGNATURE- ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
* Volker Grabsch v...@notjusthosting.com [2013-04-15 22:38:24 +0200]: julia.e.kl...@fsfe.org schrieb: Mal so eine Frage ins Blaue: gibt es da eigentlich eine Möglichkeit, gegen diese Policy des FA eine offizielle Beschwerde o.ä. einzureichen? Gerade mit der momentanen Pressesituation im Rücken wäre das vielleicht ein guter Zeitpunkt. Weiß jemand hier über sowas bescheid? Das würde mich auch mal interessieren. Ich hätte auch keine Scheu, mit ein paar weiteren Interessierten (Selbstständigen?) etwas Geld für einen Anwalt zusammen zu legen. Das wäre mir der Spaß wert. :-) Im Moment wäre es wichtig, dass Dokument vom Finanzamt im Bayern dazu angefordert werden. Ich konnte das bisher noch nicht machen und am Anfang drohen sie immer damit, dass das Kosten bringen wird. Hier mal ein Beispiel von einer Ablehnung zu dem Thema: https://fragdenstaat.de/anfrage/informationen-zur-entwicklung-von-elsterformular-und-elsteronline/ Viele Grüße Matthias -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Unterstützen Sie die FSFE! http://fsfe.org/support/?mk ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Ansonsten werden wir wieder auf das Totes-Holz-Tinte-Protokoll ausweichen müssen, dessen MTA jedoch recht kostspielig ist ;-). Hallo, diese Protokoll ist doch viel zu alt und völlig unsicher. Das ist noch Klartext, unverschlüsselt und geht über zig Wege die keiner wirklich kennt. Und vom Format viel größer, somit aufwändiger. Versuch es doch mit Rauchzeichen, sola Rauch. Es verschlüsselt, zwar eine alte Verschlüsselung aber immer noch super gut. Morseempfänger die das lesen können, stehen haufenweise am Fenster, bei den entsprechende Empfängerhäusern und Garantiert nur dort. Du hast aber Glück das Tote-Holz-Tinte Protokoll lässt sich sehr gut in das Rauchformat umcodieren. Dazu bedarf es lediglich ein weiteres kleines Stück Totes Holz mit (meist roten) Köpfchen. Sowas findest du sicher noch in der PC Tischschublade. Hoffe mein Tip war hilfreich. Gruss Volker ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
On 06.03.2013 19:07, Paul Hänsch wrote: Matthias Kirschner m...@fsfe.org, Wed, 6 Mar 2013 17:49:05 +0100: - Warum wird eine fertige Lösung, deren Verfügbarkeit im Interesse der Anwender ist, nicht veröffentlicht? Sie wurde mit öffentlichen Mitteln entwickelte, und gehört letztendlich den Bürgern, nicht dem Finanzamt. - Wenn bereits Testversionen vorlagen, warum war dann eine Veröffentlichung für GNU/Linux und Mac OS X nie geplant? - Auf welcher Grundlage diskriminiert das Finanzamt GNU/Linux- und Mac-User und zwingt sie, entweder unsichere Java-Lösungen oder zusätzliche Kosten hinzunehmen? Eventuelle Geschäftsgeheimnisse oder Sicherheitbedenken können kein Hindernis sein, wenn die gleiche Lösung für Windows veröffentlicht wird. - Warum wurde statt dessen sowohl Elsterformular als auch eine Web-Variante entwickelt? - Wie viel hat die Entwicklung des Windowsprogramms und wie viel die Weblösung gekostet? - Wie hoch waren die erwarteten Mehrkosten für eine Veröffentlichung für Mac OS X und GNU/Linux? - Womit rechtfertigt das Finanzamt die zusätzliche wirtschaftliche Belastung von Unternehmern, die durch den Erwerb der Windows-Lizenzen entsteht? - Besteht in diesem Kontext ggf. ein Anspruch auf Kompensation? - Falls ja, wie wirkt sich das auf die Wirtschaftlichkeit einer Linux/MacOS-Portierung aus? - sieht das Finanzamt Unternehmer in der Pflicht einen privatwirtschaftlichen Vertrag mit der Firma Microsoft einzugehen um ihre Steuerpflicht erfüllen zu können? - Falls nein: Wie lautet dann die offizielle Empfehlung des Finanzamts, in der die Vertragsfreiheit gewürdigt wird? Im übrigen ist das Webinterfae nicht gleichwertig zur Desktop-Software. Insbesondere ermöglicht es Unternehmern laut Golem *nicht* die Abgabe von notwendigen Formularen. Mal so eine Frage ins Blaue: gibt es da eigentlich eine Möglichkeit, gegen diese Policy des FA eine offizielle Beschwerde o.ä. einzureichen? Gerade mit der momentanen Pressesituation im Rücken wäre das vielleicht ein guter Zeitpunkt. Weiß jemand hier über sowas bescheid? Pauls Fragen stellen m.E. sehr schön heraus, daß das FA Unternehmen und Privatpersonen diskriminiert, daß sich die Balken biegen und gleichzeitig ein bestimmtes Unternehmen, nämlich Microsoft, mittelbar mit öffentlichen Geldern unterstützt. Viele Grüße Sissi ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
* Michael Kappes majes...@fsfe.org [2013-03-08 16:25:29 +0100]: kann mensch das nicht noch hier https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031 aufnehmen?! Erledigt. Viele Grüße Matthias -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Unterstützen Sie die FSFE! http://fsfe.org/support/?mk ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Hoi zümma, Am 06.03.2013 19:07, schrieb Paul Hänsch: - Womit rechtfertigt das Finanzamt die zusätzliche wirtschaftliche Belastung von Unternehmern, die durch den Erwerb der Windows-Lizenzen entsteht? - Besteht in diesem Kontext ggf. ein Anspruch auf Kompensation? - Falls ja, wie wirkt sich das auf die Wirtschaftlichkeit einer Linux/MacOS-Portierung aus? - sieht das Finanzamt Unternehmer in der Pflicht einen privatwirtschaftlichen Vertrag mit der Firma Microsoft einzugehen um ihre Steuerpflicht erfüllen zu können? - Falls nein: Wie lautet dann die offizielle Empfehlung des Finanzamts, in der die Vertragsfreiheit gewürdigt wird? kann mensch das nicht noch hier https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031 aufnehmen?! mich würden die Aw.'s sehr interessieren... Ahoi Michael -- »Wir sind nicht nur für unser Tun verantwortlich, sondern auch für das, was wir nicht tun.« Molière ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
* Matthias Kirschner m...@fsfe.org [2013-03-06 18:05:26 +0100]: * Matthias Kirschner m...@fsfe.org [2013-03-06 17:49:05 +0100]: Ich habe gerade noch einen Artikel dazu geschrieben: https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031 - Wer könnte dazu die Infos auf https://de.wikipedia.org/wiki/ELSTER updaten? - Außerdem wäre eine Anfrage mit unseren Fragen auf fragdenstaat.de gut. - Der Twitter Account von Elster scheint der hier zu sein: https://twitter.com/eliaselster da kann man ja auch mal nachfragen. Jetzt auch auf Spiegel Netzwelt: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/elektronische-steuererklaerung-behoerde-haelt-elster-fuer-mac-unter-verschluss-a-887483.html Viele Grüße Matthias -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Unterstützen Sie die FSFE! http://fsfe.org/support/?mk ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
* Matthias Kirschner m...@fsfe.org [2013-03-06 14:33:05 +0100]: Hier neue Informationen zu Elster: http://www.golem.de/news/elektronische-steuererklaerung-elster-fuer-linux-und-macos-x-existiert-1303-98024.html Wenn sich das als korrekt rausstellt gibt es vielleicht doch bald Elster Formular für GNU/Linux. Ich habe gerade noch einen Artikel dazu geschrieben: https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031 Viele Grüße Matthias = Elstergate: Elsterformular für GNU/Linux und Mac OS X zurückgehalten? = Golem berichtet heute, dass das Programm “Elster Formular” zur elektronischen Abgabe der Steuererklärung intern bereits seit Jahren auch für GNU/Linux und Mac OS X existiert. Veröffentlicht ist dieses aber nur für Microsoft Windows, obwohl keine technischen Gründe gegen eine Veröffentlichung für GNU/Linux sprechen. Das Bayerische Landesamt für Steuern schreibt, dass aufgrund der geringen Nutzerzahlen eine Version des Elster-Formulars für GNU/Linux und Mac OS X nicht wirtschaftlich sei und deshalb aus Kostengründen nicht bereitgestellt werden könne. Da einige Steuererklärungen inzwischen zwingend elektronisch übermittelt werden müssen, werden Benutzer von GNU/Linux und Mac OS X zur Verwendung von Microsoft Windows gezwungen. Alternativ kann ein Weblösung verwendet werden, vor deren Sicherheitslücken das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits mehrfach gewarnt hat. Des Weiteren ist diese Webvariante “Elster Online” auch nur für Microsoft Windows, Mac OS X, Solaris und GNU/Linux verfügbar, da es auf das Oracle-Java-Plugin angewiesen ist. Die Finanzbehörde rechtfertigt das Zurückhalten der GNU/Linux- und Mac-Version mit wirtschaftlichen Gründen. Konkrete Zahlen, welche die Behauptung der Unwirtschaftlichkeit untermauern, wurden aber bisher nicht genannt. Die Finanzbehörde sollten der Öffentlichkeit die folgenden Fragen beantworten: - Warum wird eine fertige Lösung, deren Verfügbarkeit im Interesse der Anwender ist, nicht veröffentlicht? Sie wurde mit öffentlichen Mitteln entwickelte, und gehört letztendlich den Bürgern, nicht dem Finanzamt. - Wenn bereits Testversionen vorlagen, warum war dann eine Veröffentlichung für GNU/Linux und Mac OS X nie geplant? - Auf welcher Grundlage diskriminiert das Finanzamt GNU/Linux- und Mac-User und zwingt sie, entweder unsichere Java-Lösungen oder zusätzliche Kosten hinzunehmen? Eventuelle Geschäftsgeheimnisse oder Sicherheitbedenken können kein Hindernis sein, wenn die gleiche Lösung für Windows veröffentlicht wird. - Warum wurde statt dessen sowohl Elsterformular als auch eine Web-Variante entwickelt? - Wie viel hat die Entwicklung des Windowsprogramms und wie viel die Weblösung gekostet? - Wie hoch waren die erwarteten Mehrkosten für eine Veröffentlichung für Mac OS X und GNU/Linux? -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Unterstützen Sie die FSFE! http://fsfe.org/support/?mk ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
* Matthias Kirschner m...@fsfe.org [2013-03-06 17:49:05 +0100]: Ich habe gerade noch einen Artikel dazu geschrieben: https://blogs.fsfe.org/mk/?p=1031 - Wer könnte dazu die Infos auf https://de.wikipedia.org/wiki/ELSTER updaten? - Außerdem wäre eine Anfrage mit unseren Fragen auf fragdenstaat.de gut. - Der Twitter Account von Elster scheint der hier zu sein: https://twitter.com/eliaselster da kann man ja auch mal nachfragen. Viele Grüße Matthias -- Matthias Kirschner - FSFE - Deutschland- und Fellowshipkoordinator FSFE, Linienstr. 141, 10115 Berlin, t +49-30-27595290 +49-1577-1780003 Weblog (blogs.fsfe.org/mk) - Kontakt (fsfe.org/about/kirschner) Unterstützen Sie die FSFE! http://fsfe.org/support/?mk ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
Re: Update zu Elster
Matthias Kirschner m...@fsfe.org, Wed, 6 Mar 2013 17:49:05 +0100: - Warum wird eine fertige Lösung, deren Verfügbarkeit im Interesse der Anwender ist, nicht veröffentlicht? Sie wurde mit öffentlichen Mitteln entwickelte, und gehört letztendlich den Bürgern, nicht dem Finanzamt. - Wenn bereits Testversionen vorlagen, warum war dann eine Veröffentlichung für GNU/Linux und Mac OS X nie geplant? - Auf welcher Grundlage diskriminiert das Finanzamt GNU/Linux- und Mac-User und zwingt sie, entweder unsichere Java-Lösungen oder zusätzliche Kosten hinzunehmen? Eventuelle Geschäftsgeheimnisse oder Sicherheitbedenken können kein Hindernis sein, wenn die gleiche Lösung für Windows veröffentlicht wird. - Warum wurde statt dessen sowohl Elsterformular als auch eine Web-Variante entwickelt? - Wie viel hat die Entwicklung des Windowsprogramms und wie viel die Weblösung gekostet? - Wie hoch waren die erwarteten Mehrkosten für eine Veröffentlichung für Mac OS X und GNU/Linux? - Womit rechtfertigt das Finanzamt die zusätzliche wirtschaftliche Belastung von Unternehmern, die durch den Erwerb der Windows-Lizenzen entsteht? - Besteht in diesem Kontext ggf. ein Anspruch auf Kompensation? - Falls ja, wie wirkt sich das auf die Wirtschaftlichkeit einer Linux/MacOS-Portierung aus? - sieht das Finanzamt Unternehmer in der Pflicht einen privatwirtschaftlichen Vertrag mit der Firma Microsoft einzugehen um ihre Steuerpflicht erfüllen zu können? - Falls nein: Wie lautet dann die offizielle Empfehlung des Finanzamts, in der die Vertragsfreiheit gewürdigt wird? Im übrigen ist das Webinterfae nicht gleichwertig zur Desktop-Software. Insbesondere ermöglicht es Unternehmern laut Golem *nicht* die Abgabe von notwendigen Formularen. -- Paul Hänsch█▉ Jabber: p...@jabber.fsfe.org Webmaster█▉█▉█▉ Support the FSFE Free Software Foundation Europe▉▉http://fsfe.org/support/?paul signature.asc Description: PGP signature ___ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de