Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Ilu

Liebe Liste,

Am 26.03.21 um 12:14 schrieb Geza Giedke:
> Jetzt hat die FSFE die Seiten gewechselt.

Wieso das? Kämpft sie jetzt für proprietäre Sofware? Nein. Man wechselt 
doch nicht seine Position zu Freier Software, nur weil man sich von 
Stallmann distanziert. Beide Organisationen heißen aus gutem Grund nicht 
RMS-F und RMS-FE.


Völlig unabhängig von den schwerwiegenderen Vorwürfen gegen Stallmann 
besteht doch Einigkeit darüber, dass er wiederholt durch ein Verhalten 
aufgefallen ist, das in der breiten Öffentlichkeit ziemlich negativ 
gewertet wird. Jemand, der während einer Konferenz seine Socken auszieht 
und an seinen Füßen rumpult, eignet sich nicht als Repräsentant. Wir 
versuchen, Regierungen, Institutionen und alle Bürger von Freier 
Software zu überzeugen - hilft uns ein Auftritt von RMS dabei? Ja? 
Wirklich? Ich habe ein paar Videos von ihm gesehen und bin überzeugt, 
dass sein Auftritt nicht hilft, sondern schadet. Und zwar erheblich. Je 
weniger man ihn erwähnt, desto besser.


Ich halte es für einen Fehler des FSFE Vorstands, sich überhaupt zu RMS 
zu äußern, man hätte ihn lieber totschweigen sollen. Personen kommen und 
gehen, nur Ideen bleiben. Nur mit den Ideen lohnt sich die 
Auseinandersetzung. Und von sinkenden Schiffen hält man sich am besten 
fern.


Viele Grüße
Ilu

Am 25.03.21 um 22:37 schrieb Ilu:

Hallo Liste,

lasst doch die FSF ihre Problem selbst lösen. Wir müssen nicht jedes 
amerikanische Problem nach Europa importieren.


RMS hat sicherlich Verdienst erworben, aber ich kenne ihn nicht, ich 
weiß nicht, wie er sich verhält oder verhalten hat und ich will es 
eigentlich auch gar nicht wissen. Ich will mich hier inhaltlich mit 
Freier Software beschäftigen und nicht mit Personen, auch dann nicht, 
wenn die Person RMS ist. Ich kann den Inhalt seiner Aufsätze lesen, 
verstehen und diskutieren, OHNE mich mit seiner Person zu befassen.


Als wir den ersten Durchlauf dieses Themas hatten, habe ich soviel Gift 
gelesen, das es mir zum Hals wieder rauskam. Ich lasse jetzt mal offen, 
aus welcher Richtung. Ich war froh, als es endlich nachließ.


Wenn Ihr dieses Thema nochmal durchkauen wollt, dann tut es doch bitte 
bitte auf einer gewissen anderen Mailingliste. Oder macht eine eigene 
Mailingliste auf. Oder schreibt Beschwerde-Mails an den Vorstand - ganz 
ernst gemeint, das kann ich sogar verstehen, denn warum sticht die FSFE 
nochmal in dieses Wespennest? Ignoriert den doch einfach und von mir aus 
seine ganze Organisation gleich mit. Die FSF hat historische Bedeutung. 
Punkt.


Wir haben in Europa jede Menge Probleme zu lösen, bei denen der Blick 
nach Amerika überhaupt nicht hilft. Es sei denn, wir wollen in sinnlosen 
Streitereien versinken und ich will das nicht.


Viele Grüße
Ilu

Am 25.03.21 um 19:14 schrieb Geza Giedke:

Hallo Liste,

mit Aerger und Unverstaendnis habe die Pressemitteilung
https://fsfe.org/news/2021/news-20210324-01.en.html
gelesen, in der die FSFE den eben wieder in den Vorstand der FSF
aufgenommenen Richard Stallman zum Ruecktritt auffordert. Ich finde das
in mehrfacher Hinsicht falsch und es laesst mich Zweifeln, ob die FSFE
noch die richtigen Prioritaeten hat.

Nach allem, was ich zu der Sache gelesen habe, hat sich RMS nichts (und
schon gar nichts ruetrittswuerdiges) zu Schulden kommen lassen und so
hab ich mich gestern gefreut zu hoeren, dass er zurueck ist.

Jetzt frage ich mich: welche Prioritaeten hat die FSFE, wenn sich sich
mit Personalangelegenheiten in Partnerorganisationen beschaeftigt? Und
an Ablenkungsscharmuetzeln teilnimmt, die nichts mit Fragen freie
Software zu tun haben. Und dabei den bekanntesten und effektivsten
Verteidiger Freier Software aufs Korn nimmt? Aus meiner Sicht schadet
all das den Zielen der FSFE - zumindest so wie ich sie bisher verstanden
habe. Ist es an der Zeit sich zwischen FSFE und FSF zu entscheiden? 
Schade.


Was ist die Meinung hier auf der Liste?

Gruesse
  Geza


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Re: MS und Freie Software - war: Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Frank Lanitz

On 27.03.21 19:45, Wolfgang Romey wrote:

Das nenne ich Weiterentwicklung der Taktik. M$ versucht aus meiner
Sicht Freie Software zu umarmen und dann zu ersticken. Die
Verfügungsgewalt über eine riesige Fülle Freier Sotware haben sie ja
schon. Aus politischen Gründen habe sie ja auch schon den Zugang für
politisch unliebsame Entwickler gesperrt.


Microsofts Zukunft liegt in Azure und anderen Cloud-Diensten.

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Re: MS und Freie Software - war: Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Wolfgang Romey
Am Samstag, 27. März 2021, 17:00:46 CET schrieb Dr. Michael Stehmann:
> Hallo,
> 
> Am 27.03.21 um 16:23 schrieb Wolfgang Romey:
> 
> > Microsoft hat Github übernommen und damit die Verfügungsgewalt über eine 
> > Fülle Freier Software. Stört aber wohl kaum jemand. Die Sogenannte 
> > Linuxfoudation macht Microsoft-Propaganda.
> >
> 
> Microsoft unterstützt sowohl mit Code, als auch finanziell und durch
> Bereitstellung von Ressourcen etwas, was eine damalige Führungskraft
> dieses Unternehmens 2001 noch als "Krebsgeschwür" bezeichnet hat [0].
> 
> Das nenne ich Lernbereitschaft [1].
> 
> Gruß
> Michael
Das nenne ich Weiterentwicklung der Taktik. M$ versucht aus meiner Sicht Freie 
Software zu umarmen und dann zu ersticken. Die Verfügungsgewalt über eine 
riesige Fülle Freier Sotware haben sie ja schon. Aus politischen Gründen habe 
sie ja auch schon den Zugang für politisch unliebsame Entwickler gesperrt. 

Gruß

Wolfgang
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Wolfgang Romey

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Prototype-Fund: Wer arbeitet mit an einem Antrag?

2021-03-27 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo Leute,

am Mittwoch endet  die aktuelle *themenoffene* Bewerbungsrunde für den
Prototype-Fund (PF):

https://prototypefund.de/runde-10-startet/

Wer das nicht kennt: Das ist eine Aktion bei der öffentliches Geld für
die Umsetzung von Freier Software mit Nutzen für die Allgemeinheit
bereitgestellt wird.

Ich habe folgende Ideen zu denen jeweils schon eine lauffähige
Code-Basis exisitiert:
- Web-Assistent zum einfacheren Finden relevanter Corona-Regeln [1]
- Usability-optimiertes Abstimmungstool für systemisches Konsensieren
(Entscheidungsfindung in Gruppen) [2]
- Web-Tool für konstruktive Diskussionen [3]

Alle drei Projekte basieren auf Django.

Ich würde mich freuen, wenn jemand ganz oder teilweise einen PF-Antrag
dazu schreiben würde. Ich kann Unterstützung anbieten, aber um es
alleine zu machen (Antrag und Umsetzung), fehlt mir die Kapazität. Es
winken bis zu 47K €.

Rückfragen gerne an mich.


[1] https://scra.uber.space/
[2] https://moodpoll.uber.space/
[3] https://sober-arguments.net/


Gruß,
Carsten

-- 

https://plq.de (Gründungsinitiative der Partei für Lebensqualität)
https://dresden.bits-und-baeume.org/
https://tu-dresden.de/pythonkurs (Pythonkurs für Ingenieur:innen)
https://cknoll.github.io (Blog)
https://social.tchncs.de/@cark (Mastodon-Profil)
https://tuuwi.de (TU Umweltinitiative)
https://fsfw-dresden.de (HG für Freie Software und Freies Wissen)
https://sober-arguments.net/ (Web-App für konstruktivere Diskussionen)
https://moodpoll.uber.space/ (Web-App u.a. zum systemischen Konsenieren)


Was bedeutet eigentlich der Anhang "signature.asc"?
-> http://cknoll.github.io/emails-signieren.html



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Re: MS und Freie Software - war: Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden mail
Hallo alle;

Dr. Michael Stehmann schrieb am 27.03.2021 17:00 (GMT +01:00):
> 
> Microsoft unterstützt sowohl mit Code, als auch finanziell und durch
> Bereitstellung von Ressourcen etwas, was eine damalige Führungskraft
> dieses Unternehmens 2001 noch als "Krebsgeschwür" bezeichnet hat [0].
> 
> Das nenne ich Lernbereitschaft [1].


ich weiß ja nicht... bin ich der Einzige, dem das zu optimistisch vorkommt? 

Ich habe hier echte Bauchschmerzen, auch etwa, nach wie vor, bei Google als 
FSFE-Sponsor. Sicher, es ist deren Sache, wofür sie ihr Geld spenden, aber wird 
hinterfragt, welche Motivationen dahinterstehen könnten? Gibt es hier eine 
Abwägung, ob das wünschenswert ist oder nicht? Haben wir keine Reflektion 
darauf, dass das, was wir heute als Überwachungskapitalismus kennen und bei 
Firmen wie Google beklagen, maßgeblich durch auch FLOSS erst möglich geworden 
ist? Wie bewerten wir den Umstand, dass durch "proprietäre Gratis-Angebote" 
(von Google und Co.) auf der einen und "Libre-Gratis"-Angebote auf der anderen 
Seite es in vielen Bereichen schwer wird, Software zu entwickeln und mit 
Geschäftsmodellen zu vertreiben, die an nachhaltiger Finanzierung (lies: nicht 
kostenlos oder werbefinanziert oder abhängig von Geld von Spendern wie Google, 
Microsoft, Facebook, ...) von Entwicklung und Betrieb interessiert sind? Und 
dann haben wir noch Microsoft und Azure, haben wir einen Rahmen, in dem MS Geld 
damit verdient, gehostete FLOSS-Dienste eingebettet in ihre eigene proprietäre 
Umgebung anzubieten und Abhängigkeit von Azure AD, Sharepoint, der umgebenden 
hochproprietären Plattform und ihren APIs und Diensten zu erzeugen.

Vermutlich haben MS schon gelernt in den letzten Jahren - aber vermutlich aus 
verschiedenen Gründen und in verschiedenen Richtungen, und ich denke schon, 
dass das dringend differenzierter zu hinterfragen ist. ;)

Viele Grüße,
Kristian
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MS und Freie Software - war: Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Dr. Michael Stehmann
Hallo,

Am 27.03.21 um 16:23 schrieb Wolfgang Romey:

> Microsoft hat Github übernommen und damit die Verfügungsgewalt über eine 
> Fülle Freier Software. Stört aber wohl kaum jemand. Die Sogenannte 
> Linuxfoudation macht Microsoft-Propaganda.
>

Microsoft unterstützt sowohl mit Code, als auch finanziell und durch
Bereitstellung von Ressourcen etwas, was eine damalige Führungskraft
dieses Unternehmens 2001 noch als "Krebsgeschwür" bezeichnet hat [0].

Das nenne ich Lernbereitschaft [1].

Gruß
Michael

[0]
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-Chef-Ballmer-bezeichnet-Linux-als-Krebsgeschwuer-38381.html

[1] s. a.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Linux-ist-fuer-Steve-Ballmer-kein-Krebsgeschwuer-mehr-3133022.html



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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Wolfgang Romey
Am Samstag, 27. März 2021, 16:11:34 CET schrieb Alexander Dahl:
> Hallo Wolfgang,
> 
> On Sat, Mar 27, 2021 at 03:55:29PM +0100, Wolfgang Romey wrote:
> > Besonders perfide finde ich, daß Personen gegen Stallman sind, deren
> > Geschäftsgrundlage Freie Software ist. Einige dieser Personen finden
> > den Begriff “Freie Software” auch störend für ihr Geschäftsmodell
> > und verwenden lieber den falschen Begriff ”Opensource”. Stallman hat
> > sich auch unbeliebt gemacht, und auch deshalb mußte er weg, weil er
> > ein vehementer Verteidiger des Begriffs “Freiheit” ist. Mit ihm wird
> > es keine Übernahme durch Microsoft geben, die ja schon im Gange ist.
> 
> Was genau ist im Gange? Wen oder was übernimmt Microsoft? Sind das
> gesicherte und belegte Informationen oder nur Fantasien?
> 
> Grüße
> Alex
> 
> 
Microsoft hat Github übernommen und damit die Verfügungsgewalt über eine Fülle 
Freier Software. Stört aber wohl kaum jemand. Die Sogenannte Linuxfoudation 
macht Microsoft-Propaganda.

Wolfgang



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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Alexander Dahl
Hallo Wolfgang,

On Sat, Mar 27, 2021 at 03:55:29PM +0100, Wolfgang Romey wrote:
> Besonders perfide finde ich, daß Personen gegen Stallman sind, deren
> Geschäftsgrundlage Freie Software ist. Einige dieser Personen finden
> den Begriff “Freie Software” auch störend für ihr Geschäftsmodell
> und verwenden lieber den falschen Begriff ”Opensource”. Stallman hat
> sich auch unbeliebt gemacht, und auch deshalb mußte er weg, weil er
> ein vehementer Verteidiger des Begriffs “Freiheit” ist. Mit ihm wird
> es keine Übernahme durch Microsoft geben, die ja schon im Gange ist.

Was genau ist im Gange? Wen oder was übernimmt Microsoft? Sind das
gesicherte und belegte Informationen oder nur Fantasien?

Grüße
Alex

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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Wolfgang Romey
Besonders perfide finde ich, daß Personen gegen Stallman sind, deren 
Geschäftsgrundlage Freie Software ist. Einige dieser Personen finden den 
Begriff “Freie Software” auch störend für ihr Geschäftsmodell und verwenden 
lieber den falschen Begriff ”Opensource”. Stallman hat sich auch unbeliebt 
gemacht, und auch deshalb mußte er weg, weil er ein vehementer Verteidiger des 
Begriffs “Freiheit” ist. Mit ihm wird es keine Übernahme durch Microsoft geben, 
die ja schon im Gange ist.
Ich jedenfalls will Freie Software und kein "Microsoft loves Linux”.

Wolfgang


Am Freitag, 26. März 2021, 17:51:19 CET schrieb Wolfgang Ocker:
> Hallo,
> 
> dem kann ich mich nur anschließen. Es ist unerträglich, wie erbarmungslos die
> "offizielle" FSFE und Teile der Community über einen *Menschen* mit so großen
> Verdiensten für unsere gemeinsame Sache richten und ihn wie einen räudigen
> Hund vom Hof jagen wollen.
> 
> Ich werde mich dann auch mal von hier verabschieden. Das ist nicht meine Welt.
> 
> Ciao
> Wolfgang
> 
> On Fri, 2021-03-26 at 17:36 +0100, Wolfgang Romey wrote:
> > Hallo, 
> > 
> > ich finde es toll, daß sich hier so viele Menschen äußern, deren
> > Lebensleistung mindestens so groß wie die von RMS ist und die sich nie
> > politisch unkorrekt geäußert haben.
> > 
> > Statt RMS zu bekämpfen, wäre es vielleicht angesagt, sich mal mit der
> > Entwicklung der Linux-Foundation oder der OSI oder mit Github und M$ zu
> > beschäftigen. Man braucht ja gar nicht den Epstein - und Menschenfreund Bill
> > Gates angehen, der ja endlich die Klimakatastrophe verhindern will. Das
> > kostet vielleicht Sponsoren-Gelder.
> > 
> > Was bin ich froh, daß ich zu dieser selbstgerechten Organisation nicht mehr
> > gehöre.
> > 
> > Wolfgang
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> Diese Mailingliste wird durch den Verhaltenskodex der FSFE abgedeckt.
> Alle Teilnehmer werden gebeten, sich gegenseitig vorbildlich zu
> behandeln: https://fsfe.org/about/codeofconduct
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Alle Teilnehmer werden gebeten, sich gegenseitig vorbildlich zu
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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf... wtf?

2021-03-27 Diskussionsfäden Lars Kruse
Hallo Michael,


Am Fri, 26 Mar 2021 11:18:47 +0100
schrieb "Dr. Michael Stehmann" :

> Dabei muss ich voraussetzen, dass diese Diskussion "sine ira et studio" (ohne
> Zorn und Eifer) geführt werden kann, da meiner Erfahrung nach "Empörung" und
> ähnliche Emotionen, so nachvollziehbar sie sein mögen, wohl einen respekt-
> und verständnisvollen sowie toleranten Umgang miteinander erheblich
> erschweren könnten.

vielen herzlichen Dank für diesen, sowie für deine anderen Beiträge in dieser
Diskussion, mit denen du die Sachlichkeit und gegenseitig respektvollen Umgang
in den Vordergrund zu rücken suchst.
Es spricht mir aus der Seele - danke!

Lars
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Alle Teilnehmer werden gebeten, sich gegenseitig vorbildlich zu
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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Christian Imhorst
Hallo Michael,

Am 27.03.21 um 10:54 schrieb Dr. Michael Stehmann:
> Wir müssen uns daran messen lassen, wie wir Konflikte austragen und
> lösen. Maßstab hierfür sind dabei die Werte, die wir leben wollen.

Ja, das sehe ich auch so.

> Eine wichtige Voraussetzung für Meinungsfreiheit ist Toleranz.
> Tolerenz beginnt aber erst dort, wo es weh tut - vorher ist es
> Gleichgültigkeit.

Das sehe ich anders bzw. der Satz ist Quatsch mit Soße: Wer Toleranz
erwartet, selbst aber nicht tolerant ist, ist ein Heuchler. Er misst mit
zweierlei Maß. Das was für andere gilt (Toleranz geben) muss auch für
einen selbst gelten. Daher müssen intolerante Meinungen nicht toleriert
werden. Die Meinungsfreiheit schützt jeden davor, für seine
Meinungsäußerung nicht im Gefängnis zu landen. Sie schützt aber nicht
davor, dass andere Menschen nichts mehr mit einem zu tun haben wollen.
Und erst recht nicht davor, dass andere die Meinung zum kotzen finden
und das auch äußern.

> Und wenn man dieser Person zwar Meinungsfreiheit zubilligt, ihm aber
> andere Rechte beschneiden möchte, beispielsweise sich in Gemeinschaft
> mit anderen für Freie Software und Offene Standards einzusetzen, und
> dies dann auch noch von den anderen fordert, dann kann man das als
> intolerant charakterisieren.

Niemand möchte Stallman in seine Rechte beschneiden, sich weiter für
Freie Software einzusetzen. Nur muss er das ja nicht unbedingt im
Vorstand der FSF machen. Durch sein intolerantes Verhalten und zumindest
fragwürdigen Meinungsäußerungen dort, hat er anderen die Möglichkeit
genommen, Teil der Freien Software Community zu werden/sein. Du kannst
niemanden dazu zwingen, tolerant gegenüber Stallmans Intoleranz oder
seine verletzenden Äußerungen zu sein. Ich stimme dir aber zu, dass es
wichtig ist, dass es in Maßen abläuft und nicht extrem, verstörend und
schädigend für andere ist.

> Fraglich ist aber, ob es der Freien-Software-Bewegung wirklich dient,
> wenn viele maßgeblich Aktive als intolerant wahrgenommen werden
> können.

Das passiert schon. Dank Leuten wie Stallman und seinen Verteidigern
wird die Teilnahme an FOSS-Projekten von vielen als zumindest schwierig
angesehen. Sie sind der Grund, warum wir mit viel zu geringer Diversität
zu kämpfen haben. Viele halten unsere Community jetzt schon für broken
and beyond repair. Deswegen finde ich das Statement der FSFE auch so
wichtig.

> Wenn wir etwas von einer anderen Person fordern, dann sollten wir die
> Forderung so an sie herantragen, dass sie Verständnis für diese
> Forderung haben kann und in autonomer Entscheidung die Forderung
> erfüllen kann.

Das ist doch im Fall von Stallman geschehen. Ich sehe aber von seiner
Seite oder der FSF kein Verständnis oder irgendeine Einsicht, was an
Stallmans Meinungsäußerungen verletzend für andere Menschen ist, und
warum Menschen deshalb einfach nichts mehr mit ihm oder der FSF zu tun
haben wollen.

> Schließlich sollten wir auch die Konsequenzen bedenken: Die
> Forderungen einer in sich zerstrittenen, sich gegenseitig bekämpfenen
> Gruppe werden, auch von sie noch so berechtigt sind, von Politik und
> Gesellschaft erfahrungsgemäß nicht ernst genommen werden.

Ich finde das Argument sehr weit hergeholt. Außerhalb unserer Bubble
bekommen diesen Streit eh die wenigsten mit. Und das Politik und
Gesellschaft wenig mit der Forderung nach mehr FOSS anfangen können, hat
andere Gründe, aber nicht, dass die FOSS Community zerstritten ist. Denn
das sind wir schon länger. Es kocht jetzt bloß nochmal hoch.

Viele Grüße
Christian
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Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

2021-03-27 Diskussionsfäden Dr. Michael Stehmann
Hallo,

Am 27.03.21 um 00:45 schrieb Christian Imhorst:

> Jede und jeder kann seine Meinung haben. Das Recht auf freie
> Meinungsäußerung ist fundamental, aber warum darf die Meinungsäußerung
> keine Konsequenzen haben? Ich und andere dürfen sagen, was wir von einer
> intoleranten und ableistischen Meinung halten. Wir dürfen auch die
> Konsequenz daraus ziehen, mit keiner Organisation mehr zusammenarbeiten
> zu wollen, die dieses Verhalten billigt oder intolerante Meinungen
> toleriert.
> 

Freiheit hat Voraussetzungen beispielsweise gesellschaftlicher und
individueller Natur.

Eine wichtige Voraussetzung für Meinungsfreiheit ist Toleranz. Tolerenz
beginnt aber erst dort, wo es weh tut - vorher ist es Gleichgültigkeit.

Wenn jemand nur Meinungen äußern darf, die niemanden verletzen können,
ist er in seiner Meinungsäußerungsfreiheit erheblich beeinträchtigt.

Und wenn man dieser Person zwar Meinungsfreiheit zubilligt, ihm aber
andere Rechte beschneiden möchte, beispielsweise sich in Gemeinschaft
mit anderen für Freie Software und Offene Standards einzusetzen, und
dies dann auch noch von den anderen fordert, dann kann man das als
intolerant charakterisieren.

Fraglich ist aber, ob es der Freien-Software-Bewegung wirklich dient,
wenn viele maßgeblich Aktive als intolerant wahrgenommen werden können.

Man kann das Verhalten der Boardmitglieder der FSF und auch das von RMS
als provokativ auffassen. Man mag es unklug nennen. Das gilt aber meiner
Meinung nach auch für viele Reaktionen hierauf.

Wie sollen wir aber damit umgehen?

Meiner Meinung nach sollte wir erst einmal Tatsachenbehauptungen und
(wertende) Meinungsäußerungen, so gut es geht, sorgfältig von einander
trennen. Dann sollten wir Tatsachenbehauptungen sorgfältig prüfen - und
zwar nicht nur jeder für sich, sondern auch gerade im Dialog mit anderen.

Bei allen Äußerungen sollten wir alle denkbaren Auslegungen in Erwägung
ziehen und nicht nur die, die die andere Person "schlecht aussehen"
lassen. Das erscheint mir ein Gebot der Fairness. Wir sollten auch
extrem vorsichtig sein, vom Verhalten auf den Charakter zu schließen.
Wir sollten der anderen Person auch zugestehen, dass ihre Möglichkeiten
begrenzt sind, und sie gelegentlich auch hinter ihren Möglichkeiten
zurückbleibt.

Wenn wir etwas von einer anderen Person fordern, dann sollten wir die
Forderung so an sie herantragen, dass sie Verständnis für diese
Forderung haben kann und in autonomer Entscheidung die Forderung
erfüllen kann.

Andernfalls werden Sieger und Besiegte, Gewinner und Verlierer, Täter
und Opfer generiert, was, wie die historische Erfahrung lehrt, viel Leid
verursachen kann.

Wir müssen uns daran messen lassen, wie wir Konflikte austragen und
lösen. Maßstab hierfür sind dabei die Werte, die wir leben wollen.

Schließlich sollten wir auch die Konsequenzen bedenken: Die Forderungen
einer in sich zerstrittenen, sich gegenseitig bekämpfenen Gruppe werden,
auch von sie noch so berechtigt sind, von Politik und Gesellschaft
erfahrungsgemäß nicht ernst genommen werden.

Mit freundlichem Gruß
Michael



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