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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 25/11 ---- 11.3.2011 
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Umweltpolitik/Wald
Im Jahr der Wälder kritisieren BUND und NABU Gefälligkeiten für
Holzindustrie
Umweltverbände legen Fünf-Punkte-Plan für bessere Waldpolitik vor
 
Berlin. – Unter dem Druck der rasant steigenden Holznachfrage forciert
die Bundesregierung ausgerechnet im Internationalen Jahr der Wälder eine
völlig ungeeignete Waldpolitik, kritisierten BUND und NABU am Freitag
auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Umweltverbände forderten eine
Neuausrichtung der Waldpolitik in Deutschland und legten dafür einen
eigenen Fünf-Punkte-Plan vor. Darin fordern sie unter anderem einen
verantwortungsvollen Umgang mit dem immer knapper werden Rohstoff Holz,
eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung und bis 2020 die Ausweisung
von Schutzgebieten auf mindestens fünf Prozent der Waldfläche als
„Urwälder von morgen.
„Einseitig auf die Steigerung der Holzproduktion zu setzen ist ein
Irrweg“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Deutschland braucht
ein ausgewogenes Gesamtkonzept für den Wald. Die Nachfrage nach Holz
wächst und der Wald gerät immer mehr unter Druck. Deshalb gehören
seine Funktionen für den Schutz von Klima, Wasserhaushalt, sauberer Luft
und biologischer Vielfalt ins Zentrum einer zukunftsfähigen
Waldpolitik.“
Falsche Prioritäten in der Energie- und Klimapolitik sind nach Ansicht
des NABU-Präsidenten Olaf Tschimpke auch der Grund dafür, dass seit 2002
der Holzverbrauch in Deutschland um mehr als 40 Prozent gestiegen ist.
„Statt das Verbrennen von Holz zur Energieerzeugung staatlich zu
subventionieren, muss mehr Geld für die energetische Gebäudesanierung in
die Hand genommen werden. Nur so können wir den Energieverbrauch
reduzieren und den Wald schützen“, betonte Tschimpke. „In Zeiten des
Klimawandels können wir es uns nicht leisten, den Wald dem Energie- und
Rohstoffhunger der Industrie zu opfern. Er kann seine wichtige Funktion
als Senke des Klimagases CO2 nur wahrnehmen, wenn er schonend behandelt
und nicht übernutzt wird“, so Tschimpke.
Die von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner geplante
„Waldstrategie 2020“ zeuge von einer eklatanten Fehleinschätzung der
energie- und klimapolitischen Notwendigkeiten und gefährde den Erhalt
der biologischen Vielfalt im Wald. „Der Entwurf der Waldstrategie ist
ein reines Gefälligkeitspapier für die Holzindustrie und missachtet
sogar die eigenen Beschlüsse der Bundesregierung und des Bundestages zum
Schutz von Natur und Umwelt“, sagte Weiger. „Eine bessere Waldpolitik
von Bund und Ländern muss endlich den von Kabinett und Bundestag
einvernehmlich gefassten Beschluss umsetzen, bis 2020 fünf Prozent der
Waldfläche einer natürlichen Entwicklung zu überlassen“, forderte
Weiger. „Sie muss zudem die Verantwortung Deutschlands für die
Buchenwälder umsetzen und neue Schutzgebiete wie den Nationalpark
Steigerwald ausweisen und sichern“, erklärte Tschimpke.
 
Für Rückfragen:
Johannes Enssle, NABU Waldexperte, Tel: 0172 283 2663
Nicola Uhde, BUND-Expertin für Naturschutzpolitik 030 275 86-498
 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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