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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 51/11 ---- 20.4.2011 
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Blühende Obstbaumwiesen dienen dem Gartenrotschwanz - und auch
Feinschmeckern
NABU fordert Schutz der Streuobstwiesen und fördert gesunde Produkte

Berlin – Die jetzt vielerorts in voller Blüte stehenden Obstbaumwiesen
sind ein idealer Lebensraum für den vom Naturschutzbund Deutschland
(NABU) zum „Vogel des Jahres 2011“ gewählten Gartenrotschwanz. Doch rund
um Dörfer und Kleinstädte gibt es immer weniger Obstbäume. „Deutschland
hat innerhalb von 60 Jahren rund 75 Prozent seiner Streuobstwiesen
verloren. Dieser Trend muss gestoppt werden“, sagt Markus Rösler,
Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst. Denn artenreiche
Landschaften sind auch wichtig für gesunde, regional vermarktete
Lebensmittel.
Kennzeichen des Streuobstbaus sind hochstämmige Sorten und eine
naturschonende Bewirtschaftung ohne Pestizide. Im Gegensatz zu
niederstämmigen Obstplantagen stehen solche Bäume häufig „verstreut“
in der Landschaft. Nach Schätzungen des NABU gibt es bundesweit nur noch
300.000 Hektar Streuobstwiesen, die meisten davon in Baden-Württemberg.
„Die Pflege dieser besonderen Kulturlandschaften geht uns alle an und
die Bundesländer müssen ihre Verantwortung erkennen, Streuobstwiesen
landesweit unter Schutz zu stellen“, erklärt NABU-Präsident Olaf
Tschimpke.
Der Gartenrotschwanz nutzt Bäume und Sträucher als idealen Ansitz für
seine Jagd auf Insekten und Spinnen. Doch vor allem ist er auf
natürliche Nisthöhlen angewiesen, die erst ältere Obstbäume bieten.
Von der Erhaltung und dem Ausbau der Streuobstwiesen profitieren auch
andere, selten gewordene Vogelarten wie der Steinkauz, der Wendehals
oder der Grünspecht – mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten wurden in
diesem Lebensraum schon nachgewiesen. Die außergewöhnliche Vielfalt
erstreckt sich auch auf das dort wachsende Obst, darunter rund 3.000
verschiedene Apfelsorten mit einer enormen genetischen Vielfalt. 
Der NABU unterstützt gezielt die regionale Vermarktung des Obstes und
wirbt auch mit dem NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte, etwa für
eine Apfelsaftschorle von Ensinger mit einem Gartenrotschwanz-Etikett .
Zum Aufruf, mehr hochstämmige Obstbäume zu pflanzen, gehört auch die
Forderung an den Markt, dafür faire Preise anzubieten.
Zudem gibt es die NABU-Mitmachaktion GARTENrotschwanzOASEN.
Für Rückfragen:
Dr. Markus Rösler, NABU-Bundesfachausschuss Streuobst, Tel. 0151 537
558 61
Dr. Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 030-284 984 1620
Im Internet zu finden unter www.NABU.de, www.Vogel-des-Jahres.de, sowie
www.Streuobst.de 
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