---------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, 
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de
Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Linda Baumann
---------------------------------------------------------------------------
P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 44/11 ---- 8.4.2011 
---------------------------------------------------------------------------
 
NABU-Streitgespräch mit “Dinosaurier der Energiepolitik” RWE-Chef
Großmann
Tschimpke: Stromlücke ist eine Stromlüge an der RWE eifrig strickt

Berlin – „Mit Ihnen, Herr Großmann, zeichnet der NABU einen wahren
Dinosaurier der Energiepolitik aus, der aggressiv die offensichtlich
nicht beherrschbare Atomkraft verteidigt, statt konstruktiv an einer
ökologischen Energiewende mitzuwirken“, sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke bei der Übergabe des Anti-Umweltpreises „Dinosaurier des
Jahres 2010“ an Dr. Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender des
RWE-Konzerns. Großmann sagte: „Wir wollen möglichst schnell eine
Energieversorgung auf Basis regenerativer und CO2-armer Energie, ohne
dabei den Industriestandort Deutschland und seine Wirtschaftskraft zu
schwächen. Denn wir wollen auch sichere Arbeitsplätze und Wohlstand für
möglichst alle Bürger. Zu diesem Umbau gehört, eine Phase des Übergangs
mit den vorhandenen Kraftwerken zu akzeptieren. Dazu gehören
vordringlich auch Investitionen in Netze und Speicher, namentlich in
einen drastisch beschleunigten Netzausbau. Wir haben dafür einige
Milliarden Euro zurückgelegt."
Im anschließenden Streitgespräch begrüßte der NABU die signalisierte
Bereitschaft, dass nun auch RWE an einer Energiewende mitwirken wolle.
„Wir haben konstruktive Konzepte vorgelegt für einen
naturverträglichen Ausbau insbesondere der Netzkapazitäten und sind
gesprächsbereit“, betonte NABU-Präsident Tschimpke. Er forderte RWE auf,
den Worten Taten folgen zu lassen. „Tatsächlich haben die deutschen
Steuerzahler die Atomkraft schon mit mehr als 200 Milliarden Euro
subventioniert und jetzt klagt RWE gegen das Moratorium der
Bundesregierung, damit wir Ihnen auch noch das Abschalten bezahlen
sollen.“ RWE-Chef Großmann sagte: „Wir klagen nicht gegen das
Moratorium. Wir begrüßen die von der Politik eingeleiteten
Sicherheitsüberprüfungen der Kernkraftwerke. Wir wollen jedoch
gerichtlich klären, ob die rechtliche Grundlage für die Abschaltung der
Kraftwerke in Biblis gegeben war. Das tun wir auch im Interesse unserer
Aktionäre." 
Der NABU warf dem RWE-Chef vor, mit der Klage und dem intensiven
Lobbying für eine Laufzeitverlängerung, den längst bestehenden
gesellschaftlichen Konsens zum Ausstieg aus der Atomkraft aufgekündigt
zu haben. „Zugleich gewinnt RWE bis heute lediglich fünf Prozent seiner
Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien“, kritisierte Tschimpke. „Zudem
ist die angeblich drohende Stromlücke in Wirklichkeit eine Stromlüge, an
der RWE weiter strickt, statt endlich in den dezentralen Ausbau der
regenerativen Energiegewinnung zu investieren.“ Das sei auch im
Interesse der kommunalen RWE Aktionäre.  
Für Rückfragen:
NABU-Energieexperte Carsten Wachholz, Tel. 030-284 984 1617

Kostenfreie Presse-Fotos zum download unter
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/dinodesjahres/13660.html
 
_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an