[rohrpost] HyperKult

2014-06-02 Diskussionsfäden Geert Lovink
> From: Moderator IuG 
> Subject: HyperKult
> Date: 2 June 2014 5:35:10 PM GMT+02:00
> To: "Hyperkult Verteiler" 
> 
> Martin Warnke  schrieb:
> 
> 
> 
> Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde!
> 
> Das Programmkomitee hat getagt und beschlossen, in diesem Jahr keine 
> HyperKult zu veranstalten. Die Zahl der Einreichungen reichte einfach nicht 
> hin, um ein anspruchsvolles Programm zusammen zu stellen.
> 
> Wir deuten das so, dass die HyperKult als offenes Forum ihren Zweck erfüllt 
> hat. Die Szene wissenschaftlicher Tagungen hat sich so weit ausdifferenziert, 
> dass generische Formate mit offenem Call nicht mehr in demselben Maß 
> gebraucht werden, wie das von fünfundzwanzig Jahren der Fall war. Wir sind 
> der Überzeugung, dass wir eine die HyperKult selbst resümierende 
> Veranstaltung machen sollten, dies aber nicht mehr in diesem Jahr. Also: 
> erwarten Sie durchaus noch einmal ein Ereignis, das Ihrer Verbundenheit zur 
> Tagungsreihe entspricht! Sie werden noch von uns hören.
> 
> Mit herzlichem Dank und ebensolchen Grüßen, im Namen des ganzen 
> Programmkomitees,
> 
> Ihr
> 
> Martin Warnke



--
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[rohrpost] HyperKult 19: "mobiles - You Are Now Here", 8.-10. Juli 2010

2010-06-13 Diskussionsfäden Claus Pias

HyperKult 19
»mobiles – You Are Now Here«

8.-10.7.2010

Rechenzentrum der Leuphana Universität Lüneburg
Scharnhorststr. 1
Gebäude 7
21332 Lüneburg

http://www.leuphana.de/hyperkult/

Fachgruppe »Computer als Medium« im
Fachbereich »Informatik und Gesellschaft« der Gesellschaft für Informatik e.V.

Zum Programm:

Dass Computer, also Telefone, plötzlich wissen, wo sie sind – und dies auch 
anderen verraten –, hat erhebliche Bewegung in die Computer-Kultur gebracht. 
Location Based Services helfen zu vergessen, dass Computer von gestern 
autochthone Immobilien waren: sie bringen ihnen das Laufen bei.

Der Reiz dessen, die vier Dimensionen der Raumzeit als Metadatum allem 
anzuhängen, was nicht niet- und nagelfest ist, ist so hoch, dass User sich 
freiwillig überwachen lassen, um ihren Mitmenschen zu offenbaren, wo sie gerade 
anzutreffen sind.

Die GPS in den neuen Kameras fügen den Knipsort automatisch in die digitalen 
Bilderalben ein: der panoptische Blick kommt auch weiterhin ohne Wachpersonal 
aus.

Endlich dürfen wir auch im Privaten tun, was die Dienste schon längst 
praktizieren: Bewegungsprofile anlegen, die dann Wander-Routen heißen; 
Körperdaten für die Fitness erfassen; Gelände erkunden, also location based 
spielen; Überwachungskameras betreiben und Google Street View anschauen.

Die Handies von heute lassen uns Echtbilder mit virtuellen Realitäten 
verschneiden, was der Augmented Reality einen späten und unerwarteten 
Durchbruch verschafft hat.

Das Territorium ist nun doch die Karte.

Es handelt sich dabei um einen echten Ausbruch aus Moores Law, denn nicht die 
Rechnerleistung dient mehr allein als Messlatte des technischen Fortschritts, 
sondern eben auch mobile Bandbreite und Netzabdeckung durch den Einzug der 
Mobilfunk- in die Rechnertechnik.

Geräte mit Leistungen von vor zehn Jahren werden massenhaft gekauft, weil sie 
in die Hosentasche passen, die »Apps« sind nicht nur schlank, sondern 
generieren neue Umsätze, sogar der Medienindustrie, die sich nun für ihre 
Inhalte auch online bezahlen lässt.

Was dies für die Computerkultur bedeutet, wie es die Kunst mit Computern 
herausfordert, welche Konsequenzen sich für die Privatheit abzeichnen, welche 
neue Art der Kartografie entsteht, wie sich Rechnerarchitekturen verändern, 
woran man beim Entwickeln von location based Software nun alles zu denken hat 
und ob sich da eine neue Ökonomie abzeichnet: darüber wird zu reden sein.

Anmeldung und Gebühren
Für die Pausengetränke, gedruckte Materialien und das Rahmenprogramm bitten wir 
um einen Kostenbeitrag von 25 Euro, der vor Ort zu entrichten ist. Bitte melden 
Sie sich unter hyperk...@leuphana.de zur Teilnahme an.



Donnerstag, 8.7.2010

10:00
Vom Telefon zur Wasserwaage: Das Smartphone als Allzweckwaffe?
(Andreas R. Becker)

10:30
Im Netz der (Nicht-)Orte – die digitale Stadt als medial erzeugter Raum
(Clemens Apprich)

11:30
Fremde Orte als vertrautes Terrain. Transformationen der Selbstverortung durch 
das Mobiltelefon.
(Erika Linz)

12:00
Maintaining presence-at-a-distance with locative media
(Katharine Willis)

12:30
Da(s) bist Du! – Virtuelles Reisen und Selbstverortung im Social Web
(Pablo Abend, Anne Beringer)

14:30
Ökonomische Implikationen von Mediennutzung im Kontext mobiler Geräte und 
Anwendungen
(Stefan Werning)

15:00
Jenseits des Panoptismus: Algorithmische Kontrolltechniken in verteilten 
Netzwerken
(Benjamin Seibel)

16:30
TELL ME – Triggering Events by Limited Localisation in Mobile Environments
(Stefan Klumpp, Heinz Kuper)

17:00
Realisierung kontext-basierter sozialer Anwendungen über private Channels
(Eileen Kühn)

17:30
inmovi – Verkehrssteuerung durch von Anwendern gesammelte 
Situationsinformationen
(Magnus Rembold)

20:00
WiFi in SciFi. Szenen fiktiver Welten am und ohne Draht
(Jan Müggenburg, Sebastian Vehlken)


Freitag, 9.7.2010

10:00
Ich muss kein Ei legen können, um zu wissen, ob es schlecht ist – Warum 
Nutzererwartungen an datenschutzfreundliche Technik nichts mit Technik zu tun 
haben
(Jörg Pohle)

10:30
»Where the Streets have no Name« – Technische Grundlagen der Geolokation 
mittels GPS und die Folgen für die Privatsphäre des Menschen
(Jens-Martin Loebel)

12:00
Wikimedia Mobile und der Digital Davide
(Jan Eissfeldt)

14:00
Die Mediengeschichte (des (Geo)Mobilen)
(Tristan Thielmann)

14:45
Location Based Dataveillance
(Oliver Leistert)

16:00
Der Ort der Transaktion
(Christoph Engemann)

16:45
Erweiterte Realität und abwesendes Anwesendes
(Clara Völker)

17:30
Location as a base?
(Regine Buschauer)


Samstag, 10.7.2010

10:00
Innovation, Invention, Intervention! Mobile Anwendungen in der Auftragsforschung
(Alexander Firyn)

10:45
Locative Arts – Ein neues Genre der medialen Kunst
(Laura Popplow)

12:00
Context aware devices – context aware users – Künstlerische Strategien für 
mobile Geräte und Datenräume
(Lasse Scherffig)

13:00
Sonifizierte Mobilität
(Frauke Behrendt)

13:45
Topomnesie und Topometrie. Anmerkungen zur ›Ortsvergessenheit‹ in digitalen