Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
Ich versteh es zwar, fände es aber nicht schlecht, wenn der Verlag zumindest darauf hingewiesen wird. Dann ist es vielleicht so, dass bei einer neuen Auflage oder bei einem neuen Buch auf so etwas geachtet wird. Sonst kommt irgendwann später beim nächsten mal vielleicht ein "Aber bei dem Buch hattet ihr keine Probleme damit..." oder so. (Was natürlich auch keine Ausrede sein kann/darf.) Es geht ja nicht um Anschuldigungen oder großartige Sachen, sondern mehr um den grundsätzlichen Hinweis. "Wir haben leider erst jetzt bemerkt, dass ihr das benutzt und haben uns sehr gefreut, dass es verwendet wird. Allerdings haben wir gesehen, dass leider der Uhrheberrechtshinweis auf OSM im Buch wohl übersehen wurde. Die korrekte Art das zu machen ist zum Beispiel hier(link) und/oder hier (link) zu finden, blabla, vielen Dank, und so weiter." Oder so. > Friedrich Volkmann hat am 14. Oktober 2019 um 00:34 > geschrieben: > > > On 13.10.19 23:57, Michael Reichert wrote: > > Die Kartenbilder sind nämlich recht alt und zeigen eine mehrere Jahre > > alte Version des Kartenstils OSM Carto oder noch seinen Vorgänger den > > Mapnik-OSM-Stil. > > Marcus hat inzwischen klargestellt, dass das Buch aus 2014 ist. > > > Angesichts des Alters der Daten und des stark heruntergesetzten Preises > > würde ich den Fall gar nicht weiterverfolgen. Ich vermute, dass da ein > > Ladenhüter verramscht werden soll. Das ist unsererseits den Aufwand > > nicht wert. > > Das sehe ich auch so. (Rechtlich möglich wär es aber. Die Verwertungsrechte > verjähren erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers.) > ___ > Talk-at mailing list > Talk-at@openstreetmap.org > https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
Hallo, On 10/14/19 00:34, Friedrich Volkmann wrote: >> Jeder Mapper hat nicht exklusive Nutzungsrechte an seinen Beiträgen >> durch die Contributor Terms an die OSMF abgetreten. > > Nicht abgetreten, sondern gewährt. Der Mapper verliert seine Rechte ja > nicht. Er kann mit den von ihm gemappten Daten selber machen, was er > will. Z.B. unter anderer Lizenz nochmals veröffentlichen. Oder gegen > Urheberrechtsverletzungen vorgehen. Das ist richtig, aber für eine Urheberrechtsverletzung müsste eine geeignete Schöpfungshöhe vorliegen, der Mapper müsste also zeigen, dass er selbst einen für das Urheberrecht ausreichenden Anteil an der konkreten Karte hat; das reine Erheben von Fakten kann je nach Auslegung des Urheberrechts u.U. noch nicht reichen. Da kommt dann das europäische Datenbankrecht zum Tragen, denn auch eine große Sammlung völlig banaler und sowieso öffentlich bekannter Fakten kann, als Sammlung eben, dann doch wieder schützenswert sein. Hier ist der Rechteinhaber aber der, der die Sammlung anfertigt oder anfertigen lässt, und das ist bei OSM eben die OSMF. Bye Frederik -- Frederik Ramm ## eMail frede...@remote.org ## N49°00'09" E008°23'33" ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
On 13.10.19 23:57, Michael Reichert wrote: Die Kartenbilder sind nämlich recht alt und zeigen eine mehrere Jahre alte Version des Kartenstils OSM Carto oder noch seinen Vorgänger den Mapnik-OSM-Stil. Marcus hat inzwischen klargestellt, dass das Buch aus 2014 ist. Angesichts des Alters der Daten und des stark heruntergesetzten Preises würde ich den Fall gar nicht weiterverfolgen. Ich vermute, dass da ein Ladenhüter verramscht werden soll. Das ist unsererseits den Aufwand nicht wert. Das sehe ich auch so. (Rechtlich möglich wär es aber. Die Verwertungsrechte verjähren erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers.) Jeder Mapper hat nicht exklusive Nutzungsrechte an seinen Beiträgen durch die Contributor Terms an die OSMF abgetreten. Nicht abgetreten, sondern gewährt. Der Mapper verliert seine Rechte ja nicht. Er kann mit den von ihm gemappten Daten selber machen, was er will. Z.B. unter anderer Lizenz nochmals veröffentlichen. Oder gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen. Bei uns Deutschland wäre der Versuch, Schadensersatz wegen einer ODbL- oder CC-*-Lizenzverletzung einzuklagen, riskant, da man die Daten/das Werk kostenlos bekommt und somit "kein Schaden" entstanden ist. Bei euch in DE gibt es aber das Abmahnunwesen, wo Geld eingehoben wird unabhängig von einem Schaden. -- Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/ Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
Hallo Friedrich, Am 13.10.19 um 21:20 schrieb Friedrich Volkmann: > On 13.10.19 18:41, Markus Mayr wrote: >> Im Abbildungsverzeichnis am Ende des Buches tauch die OSM nicht auf. > ... >> Ich finde das Projekt und Buch eigentlich eine tolle Sache, bin aber >> etwas traurig, dass die OpenStreetMap darin nicht entsprechend gewürdigt >> wird, obwohl das den Autoren nicht geschadet hätte. > > Damit wendest du dich am besten an den Verein Openstreetmap Austria, > vielleicht direkt an den Obmann. ;-) Denn der Verein wurde ja, soweit > ich mich erinnern kann, als Schnittstelle für die Kommunikation der > OSM-Community mit Dritten konzipiert. Zuerst einmal sollte man prüfen, gegen *welche* Lizenz verstoßen wird. Die Kartenbilder sind nämlich recht alt und zeigen eine mehrere Jahre alte Version des Kartenstils OSM Carto oder noch seinen Vorgänger den Mapnik-OSM-Stil. Falls es sich von Daten aus der Zeit vor dem Lizenzwechsel handelt, würde ich den Fall nicht weiterverfolgen. Meine mäßig intensive Untersuchung lässt den Schluss zu, dass Daten zwischen dem 17. August 2013 und dem 13. Dezember 2013 zu sehen sind. Der Lizenzwechsel war im September 2012, seitdem werden OSM-Daten unter den Bedingungen der ODbL veröffentlicht. https://overpass-api.de/achavi/?changeset=19430622 (alter Stand auf Karte zu sehen) Angesichts des Alters der Daten und des stark heruntergesetzten Preises würde ich den Fall gar nicht weiterverfolgen. Ich vermute, dass da ein Ladenhüter verramscht werden soll. Das ist unsererseits den Aufwand nicht wert. > Als einzelner Mapper kann man schwer was gegen so einen Lizenzverstoß > unternehmen, schon gar nicht wenn man in dem Kartenausschnitt nicht > selber editiert hat. > > Natürlich kann man immer den Verlag anschreiben, aber dann gibt es 2 > Möglichkeiten: Sie ignorieren einen, oder sie entschuldigen sich. > Letzteres ändert aber nichts am daran, dass das Buch schon so im Umlauf > ist. > > Auszahlen tut sich der Kontakt nur dann, wenn der Verlag wenigstens auf > seiner Website eine entsprechende Entschuldigung verlautbart. Ein einzelner Mapper sollte als ersten Schritt den Verlag anschreiben. Falls nichts geschieht, noch ein zweites Mal. OSM ist ein Communityprojekt. Falls das nicht hilft, kann sich immer noch ein OSM-Verein einschalten. Die meisten Fälle brauchen das jedoch nicht. > Ganz korrekt wäre es, den Verkauf des Buches zu stoppen und jedem Buch > einen Zettel mit dem Lizenzhinweis beizulegen. > > Als (Mit-)Urheber könnte man beim Gericht einen Verkaufsstopp per > einstweiliger Verfügung beantragen, oder so ähnlich. Ganz auskennen tu > ich mich damit aber nicht. Jeder Mapper hat nicht exklusive Nutzungsrechte an seinen Beiträgen durch die Contributor Terms an die OSMF abgetreten. Diese kann die Rechte an den Daten durchsetzen oder einem Local Chapter für einen konkreten Fall eine Vollmacht erteilen. > Bei Urheberrechtsverletzungen kann man oft auch auf Schadenersatz > klagen, aber da die OSM ja kostenlos verfügbar ist, wird es schwer sein, > einen finanziellen Schaden (abgesehen vom Anwaltshonorar) glaubhaft zu > machen. Bei uns Deutschland wäre der Versuch, Schadensersatz wegen einer ODbL- oder CC-*-Lizenzverletzung einzuklagen, riskant, da man die Daten/das Werk kostenlos bekommt und somit "kein Schaden" entstanden ist. https://www.ra-plutte.de/olg-koeln-creative-commons-content-grds-0-e-wert/ Wie dazu die Rechtslage in Österreich aussieht, weiß ich nicht. Viele Grüße Michael signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
Ja, das habe ich vor - aber nicht als Beschwerde, sondern als Erinnerung, wie mit der OSM umzugehen ist. Das Buch ist ja von 2014 und inzwischen im Abverkauf, da ist ein Verkaufsstopp oder Ähnliches nur bedingt wirksam. Ich wollte die Community an dem Fund Teil haben lassen. ;-) Am 13. Oktober 2019 20:54:01 MESZ schrieb "Robert Grübler" : >Markus Mayr [mailto:markusm...@gmx.net] schrieb am Sonntag, 13. Oktober >2019 18:41 > >> Ich finde das Projekt und Buch eigentlich eine tolle Sache, bin aber >etwas traurig, >>dass die OpenStreetMap darin nicht entsprechend gewürdigt wird, obwohl >das >>den Autoren nicht geschadet hätte. > >Gerade von einem Verlag hätte ich die penible Einhaltung von Lizenz und >Urheberrecht erwartet. Ob da etwas missverständlich formuliert ist? >Schreib doch den Verlag an und bitte um Klarstellung. > >LG Robert (robhubi) > > >___ >Talk-at mailing list >Talk-at@openstreetmap.org >https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at -- Diese Nachricht wurde von meinem Android-Gerät mit K-9 Mail gesendet.___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
On 13.10.19 18:41, Markus Mayr wrote: Im Abbildungsverzeichnis am Ende des Buches tauch die OSM nicht auf. ... Ich finde das Projekt und Buch eigentlich eine tolle Sache, bin aber etwas traurig, dass die OpenStreetMap darin nicht entsprechend gewürdigt wird, obwohl das den Autoren nicht geschadet hätte. Damit wendest du dich am besten an den Verein Openstreetmap Austria, vielleicht direkt an den Obmann. ;-) Denn der Verein wurde ja, soweit ich mich erinnern kann, als Schnittstelle für die Kommunikation der OSM-Community mit Dritten konzipiert. Fallback wär die LWG (Licence Working Group alias Licencing Working Group) der OSMF. Als einzelner Mapper kann man schwer was gegen so einen Lizenzverstoß unternehmen, schon gar nicht wenn man in dem Kartenausschnitt nicht selber editiert hat. Natürlich kann man immer den Verlag anschreiben, aber dann gibt es 2 Möglichkeiten: Sie ignorieren einen, oder sie entschuldigen sich. Letzteres ändert aber nichts am daran, dass das Buch schon so im Umlauf ist. Auszahlen tut sich der Kontakt nur dann, wenn der Verlag wenigstens auf seiner Website eine entsprechende Entschuldigung verlautbart. Ganz korrekt wäre es, den Verkauf des Buches zu stoppen und jedem Buch einen Zettel mit dem Lizenzhinweis beizulegen. Als (Mit-)Urheber könnte man beim Gericht einen Verkaufsstopp per einstweiliger Verfügung beantragen, oder so ähnlich. Ganz auskennen tu ich mich damit aber nicht. Bei Urheberrechtsverletzungen kann man oft auch auf Schadenersatz klagen, aber da die OSM ja kostenlos verfügbar ist, wird es schwer sein, einen finanziellen Schaden (abgesehen vom Anwaltshonorar) glaubhaft zu machen. -- Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/ Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] OSM Nutzung in Buch ohne Nennung
Markus Mayr [mailto:markusm...@gmx.net] schrieb am Sonntag, 13. Oktober 2019 18:41 > Ich finde das Projekt und Buch eigentlich eine tolle Sache, bin aber etwas > traurig, >dass die OpenStreetMap darin nicht entsprechend gewürdigt wird, obwohl das >den Autoren nicht geschadet hätte. Gerade von einem Verlag hätte ich die penible Einhaltung von Lizenz und Urheberrecht erwartet. Ob da etwas missverständlich formuliert ist? Schreib doch den Verlag an und bitte um Klarstellung. LG Robert (robhubi) ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at