Re: [Talk-de] Externe Datenbank für Gebäudemodelle

2010-12-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Am Mittwoch, den 22.12.2010, 18:35 +0100 schrieb Peter Wendorff:
> Von der Idee her finde ich das gar nicht so schlecht - abgesehen, wie 
> gesagt, von der zentralen Datenbank, bei der ich erstmal skeptisch bin.
> 
> Das Ganze wird nicht meine Baustelle werden; eine Entlastung, was den 
> Missbrauch der Multilevel Building Shapes angeht, würde ich aber begrüßen.
> 
> Gruß
> Peter ("dieser" Jongleur)

Hallo Peter,
mir war nicht klar, wer hinter dem Spitzname steckt. Jetzt weiß ich
es ;). Dass man Scripting in jenem Datenformat unterbinden kann ist
natürlich wahr.

Dennoch möchte ich mich als kommerzieller Verwender von OSM-Daten nicht
darauf verlassen müssen, dass tausende privater Server verfügbar sind.
Des weiteren wird es unzählige Mapper geben, die keinen eigenen
Datenspeicher auszuweisen haben. Sind diese vom Modellieren von Gebäude
ausgeschlossen oder müssen sie sich an andere Mapper mit Speicher
hängen? Wer wird, wenn die ganze Sache gewachsen ist den Datendschungel
noch durchblicken. Was passiert, wenn ein Server temporär über einen
längeren Zeitpunkt ausfällt. Wie können Benutzer Verbesserungen der
Gebäudemodelle beitragen, wenn ich doch keine Schreibrechte auf dem
Quellort besitze.

Das sind alles Fragen, die so eine dezentrale Speicherung mit sich
bringt. Alles in allem sehe ich hier nur Probleme und keine Lösungen.
Sinnvoll wäre jedoch die Überlegung, ob man nicht das Ganze weitläufiger
planen sollte. Man könnte es beispielsweise ermöglichen, dass bestimmte
räumlich abgegrenzte Areale oder der komplette Datenbestand auf privaten
Servern gespiegelt werden kann. Unser OSM-Server würde dann auf die
Anfrage nach dem Gebäudemodell XY in seiner Datenbank nachsehen, wo er
das Modell finden kann und dann einen Link zum Download zurücksenden.
Wichtig ist in dem Falle natürlich wieder, wie die Fremdquellen mit
aktualisierten Dateiversionen umgehen.

Jedenfalls hätte das Vorgehen den Vorteil, dass man einen
Speicherplatzanbieter, der Schindluder treibt, sehr leicht ausschließen
könnte. Trotzdem hätte man aber weniger Last am eigenen Server.

Zum jetztigen Zeitpunkt halte ich jedoch Diskussionen über die angelegte
Last für völlig übertrieben, da es noch keine Modelle gibt. Bis wir das
an den Servern wirklich sehen würden werden sicher noch Jahre ins Land
ziehen – und dann haben wir wieder ganz andere Kapazitäten.

Daher bin ich eher für eine vernünftige zentrale Datenhaltung als für
solch eine Fummelei mit einer unübersehbaren Zahl externer Links in der
Datenbank. Nicht zuletzt sollte man natürlich auch die
Datenschutzbedenken nicht vergessen, denn die Zugriffe auf jene URL
können geloggt und die IPs abgeglichen werden. Da bei einer späteren
Verwendung nur dort Daten geladen werden, wo man entlang fährt könnte
dies zu unerwünschten Erkenntnissen führen. Man könnte aus den
Datenzugriffen in Verbindung mit der IP sehr leicht ableitern wo entlang
sich eine Person bewegt und noch vieles mehr.

Im Übrigen finde ich die Idee, einzelne Punkte des Gebäudes an das
Modell zu binden (z.B. Türen) ebenfalls toll.

Gruß,
André


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Re: [Talk-de] Externe Datenbank für Gebäudemodelle

2010-12-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Am Mittwoch, den 22.12.2010, 18:31 +0100 schrieb Tobias Knerr:
> In der neuen Version soll Blender etwas zugänglicher sein. Habs aber
> noch nicht wieder ausprobiert.

Wie viel ist "etwas"? Bisher war das Programm ohne wochenlanges Studium
irgendwelcher Fachbücher völlig unbedienbar. Selbst nach einem halben
Jahr hat man noch das Gefühl gehabt, nicht angekommen zu sein. "Etwas"
ist hier also sehr dehnbar und klingt wenig verheißungsvoll. Des
Weiteren ist Blender für unsere Zwecke völlig überproportioniert und
volgestopft.

Wichtig ist mir, dass das Programm quelloffen ist. Dadurch fallen die
meisten Möglichkeiten kostenloser Programme (wie z.B. SketchUp) bereits
heraus. An brauchbarer Software bleibt nach meinem Kenntnisstand
eigentlich nur der Blender übrig, bei welchen die genannten
Einstiegshürden völlig unzumutbar sind (und ich übertreibe hier in
keinster Weise).

Gruß,
André


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[Talk-de] Externe Datenbank für Gebäudemodelle (was: Image of the week - kurios - nur russische Inf ormation)

2010-12-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Am Mittwoch, den 22.12.2010, 09:25 +0100 schrieb Schorschi:
> Moin
> 
> Hat jemand eine Ahnung, wie das mit den 3D-Gebäuden funktioniert, was zur 
> Zeit im Bild der Woche angepriesen wird? Es sieht ja gut aus, aber alle 
> weiteren Informationen scheinen nur auf russisch vorhanden zu sein. Wäre 
> das Bild der Woche mal nur mit einer Information auf deutsch erschienen, 
> die Reaktionen wären wohl ziemlich heftig ausgefallen ...

Hallo,
ich finde das Ganze ja schon spektakulär. Ich habe mir unterdessen die
englischsprachige Beschreibung von diesem Jongleur durchgelesen und
möchte noch meine Gedanken zu einer externen Datenbank los werden.

An sich halte ich ein dreigliedriges Vorgehen für sinnvoll. Die dort
vorgestellte Methode gefällt mir schon gut. Dumme renderer legen einfach
alle Flächen übereinander und kommen so auf die komplette grundfläche
des Gebäudes. Komplexere Renderer können diese Von-Bis-Werte verwenden
um ein abstrahiertes 3D-Modell zu erzeugen. Wir sollte die einzelnen
Ebenen aber auf jeden Fall in eine Relation packen um zu zeigen, dass es
sich hier um ein Teil handelt.

Im nächsten Schritt sollten wir aber irgendwo tatsächlich eine
hauseigene Datenbank hinterlegen, in die jeder nach bekannter Manier
Gebäudemodelle (auch mit Texturen) hochladen kann. Diese könnten dann
beispielsweise eine ID bekommen und werden dann über die Relation (oder
den Gebäudeumriss als Area, sofern keine Relation vorhanden) mit dieser
ID verlinkt.

Von der bisherigen Idee, die Daten einfach über einen externen Link über
HTTP einzubinden halte ich sehr wenig, da hier Virenschleudern usw. Tür
und Tor geöffnet wird. Außerdem kann es sein, dass personalisierte
Server ausfallen oder Daten plötzlich verschwinden. Insgesamt also kein
gutes Konzept für eine hohe Datenverfügbarkeit.

Einzig über das Datenformat müsste sich noch der Kopf zerbrochen werden.
Ich selbst bin eher für die Entwicklung eines eigenen Tools, da mir
bisher kein vernünftig bedienbares quelloffenes 3D-Programm einfällt.
Ich kenne nur Blender und sich darin einzuarbeiten halte ich für
unzumutbar, selbst für einen OSM-Experten, da die Hürde nochmal um den
Faktor Zehn höher ist als bei Josm (nach meinem Verständnis).

Mir schwebt ein Programm ähnlich Google Sketchup vor. Dabei soll es
irgendwo eine zentrale Texturendatenbank geben, in die man allgemeine
Texturen packen kann (z.B. »verputzte Wand« oder »Holzwand« oder
»U-Dachziegel«). Spezifische Texturen, welche z.B. über Photographien
gewonnen wurden, sollen dann aber in dem jeweiligen Gebäudemodell
gespeichert werden. Die Datenbanktexturen sollen dann über eine
individuelle Färbung überblendet werden können, sodass man mit wenig
Speicherverbrauch möglichst alle Standardfälle abdecken kann.

Die Texturendatenbank hat den Vorteil, dass Navihersteller jene
Datenbank bereits fest in die Software integrieren können. Dadurch sinkt
der Datenverkehr enorm und unsere Server werden entlastet.

Was haltet Ihr von der Idee? Sind natürlich nur alles grobe Skizzen,
aber an sich halte ich das für den besten Weg, um vom einfachsten
Renderer bis zur kompletten 3D-Umgebung alle zufriedenzustellen.

Gruß,
André


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