Re: [Trolug] Und dann war da noch die Datensicherung...
Hallo Wolf. Am Mittwoch, 5. Februar 2014, 17:02:08 schrieb Wolf-R. Müller: > Hallo Andy, > > mittels Linux Basisfunktionalität gemountet werden ...> > Vielen Dank für den Tip. Könntest Du mir bitte eine kurze Anleitung geben? Gern, hierbei gilt es zwei verschiedene Vorgehensweisen zu berücksichtigen, je nach dem ob das dd kompatible Image (Partclone, dd_rescue, etc.) nur eine Partition enthält Vorgehensweise=1, oder ein Abbild einer gesamten Festplatte, dann Vorgehensweise=2 wählen. Vorgehensweise 1 (Partitionsimage oder iso Image): # mount -o loop,ro /Pfad_zur_Image-Datei.img /Pfad/Dein_Mountpunkt Hinweis: statt ro kann man wenn nötig z.B. auch ro oder exec mounten, wenn z.B. aus dem Image irgendwelche Skripte ausgeführt werden sollen. Vorgehensweise 2 So kann man die im Festplatten-Image enthaltenen Partitionen mounten. Dazu muss man jedoch wissen, wo im Festplatten-Image die gesuchte Partition beginnt. Mit dem Konsolenprogramm parted ist das beispielsweise möglich. Man öffnet das Image einfach mit parted: parted backup.img Danach gibt man den Befehl unit ein, bestätigt die Eingabe und reagiert auf die Nachfrage "Unit? [compact]?" mit dem Groß-Buchstaben B. Gibt man nun print ein, gibt parted die Partitionstabelle des gesicherten Laufwerks aus, anhand der man den benötigten Wert des Offset ablesen kann. # parted backup.img GNU Parted 3.1 Verwende /root/backup.img Willkommen zu GNU Parted! Geben Sie 'help' ein, um eine Liste der verfügbaren Kommados zu erhalten. (parted) unit Einheit? [compact]? B (parted) print Modell: (file) Festplatte /root/backup.img: 250059350016B Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/512B Partitionstabelle: msdos Disk Flags: Nr. Anfang EndeGröße Typ Dateisys. Flags 1 1048576B73401368575B7340032Bprimary ntfsboot 2 73401368576B250056737279B 176655368704B primary (parted) quit Den Beginn der Partition gibt man beim Mounten einfach als Offset an. # mount -o loop,ro,offset=1048576 backup.img /mnt/test In diesem Beispiel wäre die gesicherte Partition nun also unter /mnt/test eingebunden. Weitere im Image eventuell enthaltene Partitionen sind analog dazu an die gewünschten Mountpoints einzuhängen. > Dann hat ja der gute Mensch sein Imagemount vollkommen umsonst entwickelt. Das sicher nicht, denn schließlich bringt es vielen Anwender den oft gewünschten Komfort. Solche Tools gibt es in verschiedenen Komfortstufen und für die verschiedensten Desktop-Umgebungen. Doch was ist, wenn durch ein Problem eventuell kein GUI, unter dem diese Tools laufen, zur Verfügung steht, oder von einer Live-CD aus gearbeitet werden soll die dieses nicht bietet. Dann ist es von Vorteil die oben ausgeführte Vorgehensweise zu beherrschen um selektive Datenwiederherstellung aus besagtem Image betreiben zu können. > > <... snapshotfähiges Dateisystem, wie z.B. Btrfs ...> > Die Segnungen von Btrfs sind mir geläufig. Nur ist nicht absehbar, wann es > denn für den normalen User als risikolos nutzbar gilt. In der aktuellen > Linux-Welt wird da noch ganz eindeutig gewarnt. No risk, no fun ;-) Aber im Grunde muss ich Dir bei deiner Risikoabschätzung recht geben, die Fachpresse scheint mir dagegen aber eher zu optimistisch ihre Empfehlungen betreffend. Selbst manche Enterprise Distro bietet Btrfs schon standardmäßig mit an: http://www.pro-linux.de/artikel/2/1634/linux-dateisysteme-im-vergleich.html http://www.heise.de/open/meldung/Service-Pack-2-fuer-Suse-Linux-Enterprise-11-166.html Ich Verwende es zwar trotzdem schon mal und versuche derweil das Risiko durch regelmäßige Backups zu minimieren, würde es aber trotzdem nicht uneingeschränkt empfehlen wollen. > > <... die one Job, one Tool Philosophie von Linux ...> > Über Sinn und Unsinn evolutionärer kleinteiliger Vielfalt hatten wir > bilateral im Herbst 2012 schon diskutiert, wie Du Dich vielleicht noch > erinnerst ... ;-) Türlich, doch fehlte mir bislang noch das Bild zu deiner Person. Erst nach dem letzten Treffen, als Dich jemand beim Namen Rief, ging mir dann leider erst beim Lesen des Selben auf der Mailingliste ein Licht auf. Sonst hätten ich doch mal angesprochen, schade dass Du nicht mit Essen warst, sonst wär mir dort vielleicht noch ein Licht aufgegangen. Stattdessen waren dann halt die Lampen am Brennen, nach dem leckeren Köstritzer von Faß. ;-) > > <... Rundum-sorglos-Lösungen und eierlegende Wollmilchsäue ... die > tatsächliche Existenz Letzterer ist aber noch nicht bewiesen> > Bzgl. Backup im Großen und Ganzen schon: True Image. Vielleicht für Deine speziellen Anforderungen, aber frag doch mal'n Sysadmin wie z.B. den Joel, ob er das auf der Arbeit für seine Server auch einsetzt. ;-) > Wenngleich ich mit der vor einiger Zeit umgemodelten GUI hadere. Tja, es gibt halt nichts was man durch Featureitis oder Re-Des
Re: [Trolug] Und dann war da noch die Datensicherung...
Hallo Andy, Vielen Dank für den Tip. Könntest Du mir bitte eine kurze Anleitung geben? Dann hat ja der gute Mensch sein Imagemount vollkommen umsonst entwickelt. <... snapshotfähiges Dateisystem, wie z.B. Btrfs ...> Die Segnungen von Btrfs sind mir geläufig. Nur ist nicht absehbar, wann es denn für den normalen User als risikolos nutzbar gilt. In der aktuellen Linux-Welt wird da noch ganz eindeutig gewarnt. <... die one Job, one Tool Philosophie von Linux ...> Über Sinn und Unsinn evolutionärer kleinteiliger Vielfalt hatten wir bilateral im Herbst 2012 schon diskutiert, wie Du Dich vielleicht noch erinnerst ... ;-) <... Rundum-sorglos-Lösungen und eierlegende Wollmilchsäue ... die tatsächliche Existenz Letzterer ist aber noch nicht bewiesen> Bzgl. Backup im Großen und Ganzen schon: True Image. Wenngleich ich mit der vor einiger Zeit umgemodelten GUI hadere. Aber die Kernfunktionalität ist halt klasse. Und dazu noch von Acronis das rundum-sorglos-Tool zum Diskmanagement: Disc Director Suite. Unterstützt leider kein EXT4. Aber sonst: Was will / braucht man mehr ... gruß wolf Am 03.02.2014 18:36, schrieb Randy Andy: Hallo TroLuger, Wolf. Am Sonntag, 2. Februar 2014, 11:23:11 schrieb Wolf-R. Müller: Hallo allerseits, ich gehöre zu den bislang ausschließlich still & interessiert zuhörenden Mitgliedern der Liste. Nach mehreren Jahrzehnten in der IT fernab von Unix / Linux befasse ich mich nun hobbymäßig mit Linux im Rahmen der Migration meiner häuslichen IT von XP nach Linux (z. Zt. Xubuntu). Das Thema 'Backup' hat mich erfolgreich ausgebremst, weshalb es zu einem meiner 'Lieblingsthemen' avanciert ist. Kann ich gut verstehen, da auch ich das Thema recht spannend und essentiell finde. Ich möchte meine Backup-Philosophie zwischen Wunsch und Wirklichkeit skizzieren, denn da ich Tools nutze, die in den bisherigen Stellungnahmen und Ausarbeitungen nicht erwähnt worden sind (sorry, falls ich etwas überlesen haben sollte), stellt das für den einen oder anderen vielleicht eine Anregung dar. Für kritische Anmerkungen und Erfahrungsaustausch bin ich jederzeit dankbar. Dem ich hiermit nachkommen möchte. Meine Intention war eine rundum-sorglos-Backup-Lösung, wie sie mir unter Windows 'Acronis True Image' bietet: Eine Desaster-Recovery-fähige Imaging-Software, die allerdings auch einen Griff in die Images erlaubt und so ein selektives Recovery auf File-Ebene ermöglicht Jedes mit dd oder partclone erstellte Image einer Partition (mit dd und partclone möglich) oder einer gesamten Festplatte (geht mit dd aber nicht mir partclone) kann ja mittels Linux Basisfunktionalität gemountet werden wodurch der Zugriff auf die darin liegenden Dateien mit jedem X-beliebigen Dateimanager möglich wird. Vermutlich macht True Image das alles dem geneigten User etwas einfacherer/komfortabler zugänglich, das möchte ich hier nicht in Frage stellen, aber sonst hätte es wohl auch keine Akzeptanz beim durchschnittlichen Windows-User ;-) mit weiteren Features wie in situ-Verschlüsselung und -Kompression, Backup / Recovery aktiv genutzter Partitionen und inkrementeller / differenteller Backups zur schnellen Erfassung aktueller Änderungen des Systems. Ich mußte dann lernen, daß es so etwas unter Linux wohl nicht gibt (möglicherweise von für den Hausgebrauch überdimensionierten Server-basierten Lösungen einmal abgesehen). Da Du die Server-basierten Lösungen explizit ausklammerst, fallen schon mal einige Kandidaten raus, so das auch mir keine Universallösung einfällt. Mal sehen ob Dir die geplanten kommenden Backup-Vorträge hier Lösungsansätze offerieren können. Mir fiele als Lösungsansatz nur ein snapshotfähiges Dateisystem, wie z.B. Btrfs ein, das viele deiner oben geforderten Kriterien erfüllen könnte. Zur in situ-Verschlüsselung fiele mir als Workaround nur ein, direkt in einen Verschlüsselten Mountpunkt zu sichern. Die Art und Sicherheit der Verschlüsselung mag noch Geschmackssache sein, aber um mal ein konkreteres Beispiel aufzuzeigen, wie so etwas einfach zu bewerkstelligen wäre, verweise ich mal auf den Artikel aus Pro-Linux zu Enc-Fs unter: http://www.pro-linux.de/artikel/2/1665/mobile-verschluesselung-mit-enc-fs.html Aus dem verwirrenden Bauchladen der Backup-Helferleins habe ich mir die nachfolgend skizzierte Vorgehensweise extrahiert. Hier kommt eben die one Job, one Tool Philosophie von Linux zum tragen, die es häufig nötig macht, sich das entsprechend gewünschte zu kombinieren und nicht immer einfach oder komfortabel anmutet. Und wer die Wahl hat, hat die Qual. Tools die Rundum-sorglos-Lösunge
Re: [Trolug] Und dann war da noch die Datensicherung...
Hallo Georg, ach Gott, ich habe kaum was zu teilen. Ich habe um Größenordnungen mehr Fragen als Antworten. Irgendwie nervt mich das kreative Chaos unter Linux. Aber EOL von XP droht ... also Augen zu und durch. Immer noch besser Linux als Windows XYZ. <... dass es native keine Verschlüsselung unterstützt. Hast Du Bedarf an Verschlüsselung ...> Sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen. Dito wie bei Partclone auch keine Kompression. Ja habe ich natürlich. Wollte gleich auf ein verschlüsseltes System migrieren, habe die diesbzgl. Evaluierungsphase dann aber erst mal abgebrochen. Geprägt durch mein Gespann True Image & TrueCrypt unter Windows wollte ich mir unter Linux erst nochmal einige subtile Fragen eines Backups von verschlüsselten Quellverzeichnissen bzw. dessen Recovery durch den Kopf gehen lassen. Leider hakt es unter Linux ja nicht nur mit einem äquivalenten Verwöhn-Backup, sondern auch mit TrueCrypt. Aber ein Backup-Zielverzeichnis zu verschlüsseln (besonders in der Cloud) ist ja eigentlich kein Thema. Dazu gibt's in den Gazetten ja immer wieder einschlägige Artikel. Dumm war mein Statement, das Zielverzeichnis könne ja ggfs. auch die Kompression übernehmen. Da ein für den normalen User brauchbares Btrfs ja auf sich warten läßt, hatte ich im Hinterkopf ein komprimierendes NTFS-Verzeichnis. Aber ich denke, der NTFS-Treiber von Linux wird sich an diesem Attribut wohl nicht aufhalten. Windows selbst tut es ja auch nicht durchgängig: Ein File wird nicht komprimiert, wenn er mittels Explorer in ein komprimiertes Verzeichnis kopiert wird (umgekehrt wird er wohl dekomprimiert). Das ist doof, aber im Zeitalter riesiger billiger HDs und schneller lokaler Schnittstellen und Leitungen zumindest für meine paar -zig GBs verschmerzbar.Meine häusliche IT ist eine Clowd-freie Zone und wird es auch immer bleiben. Sorry für die verspätete Rückmeldung, mußte mich anderen Prios fügen. gruß wolf Am 02.02.2014 22:07, schrieb g.maub...@gmx.de: Hallo Wolf, vielen Dank, dass Du Deine Erfahrung mit unserer Community teilst. Ich habe mir BackInTime angesehen und festgestellt, dass es native keine Verschlüsselung unterstützt. Hast Du Bedarf an Verschlüsselung und auch dafür für Dich eine Lösung gefunden? Kannst Du uns hierzu Informatioen geben? Noch eine Frage habe ich an Dich: Nutzt Du Online-Speicher? Wie sieht Deine Backup-Lösung an dieser Stelle aus? Ich bin gespannt auf Deine Antworten. Viele herzliche Grüße Georg Gesendet: Sonntag, 02. Februar 2014 um 11:23 Uhr Von: "Wolf-R. Müller" An: trolug@trolug.de Betreff: Re: [Trolug] Und dann war da noch die Datensicherung... Hallo allerseits, ich gehöre zu den bislang ausschließlich still & interessiert zuhörenden Mitgliedern der Liste. Nach mehreren Jahrzehnten in der IT fernab von Unix / Linux befasse ich mich nun hobbymäßig mit Linux im Rahmen der Migration meiner häuslichen IT von XP nach Linux (z. Zt. Xubuntu). Das Thema 'Backup' hat mich erfolgreich ausgebremst, weshalb es zu einem meiner 'Lieblingsthemen' avanciert ist. Ich möchte meine Backup-Philosophie zwischen Wunsch und Wirklichkeit skizzieren, denn da ich Tools nutze, die in den bisherigen Stellungnahmen und Ausarbeitungen nicht erwähnt worden sind (sorry, falls ich etwas überlesen haben sollte), stellt das für den einen oder anderen vielleicht eine Anregung dar. Für kritische Anmerkungen und Erfahrungsaustausch bin ich jederzeit dankbar. Meine Intention war eine rundum-sorglos-Backup-Lösung, wie sie mir unter Windows 'Acronis True Image' bietet: Eine Desaster-Recovery-fähige Imaging