Hallo zusammen,
kaum ist man mal einen Tag offline... Ich hätte gern schon früher etwas
beigetragen - 'tschuldigung. Jetzt traue mir einfach mal meine Sicht der
Dinge zusammenzufassen und bleibe zunächst mal in einer Mail.
Vielleicht kurz als Anmerkung: Aktuell bin ich vermutlich weniger gut
über Renaissance informiert, als ich es mir wünschen würde. Derzeit
versuche ich eher das restliche UX Team zu entlasten und konzentriere
mich auf Funktionen der 3.x-Serie.
Dann mal los...
@ Mechtilde: Ich kann die Kritik der fehlenden Information kaum
verstehen, vor allem in Hinblick darauf, dass das wir ein sehr kleines
Team sind und nur zeitweise daran gearbeitet werden kann. Wir haben:
* Eine Ankündigung auf der OOoCon 2008
* Eine Präsentation auf der CeBit 2009
* Eine Präsentation auf der OpenExpo 2009 in Bern
* Eine Präsentation auf dem LinuxTag 2009
* Monatliche Status-Präsentationen
* Einen wöchentlichen IRC-Chat (zumindest falls nicht zufällig
alle im Urlaub sind wie diese und nächste Woche)
* Blog-Einträge
* diverse abgestimmte Presse-Veröffentlichungen
Dabei einen großen Dank an André bezüglich des schon bekannt gemachten
Links zu den Präsentationen - und auch allgemein an das deutsche Team,
die uns (und besonders mich) bei den Präsentationen sehr gut unterstützt
haben. Und natürlich Jacqueline, Florian, André, John, Sophie, ... ohne
diese Leute würde wir das niemals schaffen.
Im Allgemeinen ist es auch so, dass ich alle Kommentare hier und auf
de-dev lese. Es gibt eine Sache, in der wir wirklich besser werden
können...
@ Jens: Es geht um das Thema "Leute erwarten eine eindeutige Antwort –
im Blog." Das mag sich vielleicht seltsam anhören, aber nur wenige
Gestaltungsentscheidungen sind wirklich final. Das ist ja der Sinn vom
Prototypen und Testen. Und Bloggen (in Englisch, über dieses teilweise
schwierige Thema) kostet wirklich viel Zeit. Aus diesem Grund gab es z.
B. für die Prototyping-Phase ein tägliches Update im Mini-Format...
http://wiki.services.openoffice.org/wiki/Renaissance:Prototyping_minutes
Und genau hier bin ich mit dem Rest der UX-Community einer Meinung, dass
hier ein paar mehr Infos und Begründungen geholfen hätten. Aber wie
sagte Christian - Sun bezahlt derzeit das Prototyping und jede Runde ist
zeitlich begrenzt. Und jedes Zusammenfassen, Wichten von Informationen
und Dokumentieren nimmt Zeit, die bei der eigentlichen Arbeit fehlt.
Bessere Doku = schlechteres Ergebnis? Es fehlt dafür die ideale Lösung,
leider.
Trotzdem weiß ich, dass z. B. jeder Kommentar auf der UX-Liste gelesen
wird. Und - das ist eine Erfahrung der vielen Kommentare überall - ein
sachlicher Ton hilft enorm :-) Denn daran arbeiten Menschen, die
manchmal auch Gefühle haben. Und wenn man mal 500 Meinungen mit
offensivem Inhalt gelesen hat, dann muss man sich wirklich drauf
konzentrieren, dass man auch für Millionen anderer Anwender arbeitet,
sich für das jeweils besser geeignete Produkt entscheiden. Ohne
Kenntnisse von Open-Source, Blogs, ...
@ Jan: Ich sage gleich noch etwas zu den Daten selbst. In Deiner Mail
(20.08., 16:40) sagst Du...
"Genau das ist der falsche Schluss. Wenn du dir den Dialog
weiter anschaust, siehst du das nur 10 der 81 User diese
Warnung in Zukunft nicht mehr sehen wollen."
Diese Zahl beschreibt die Anzahl des Auftretens des Dialogs und weniger
die Zahl der Nutzer - ein Dialog kann auch mehrere Mal bei einem Nutzer
erscheinen. Du scheinst davon auszugehen, dass jeder Nutzer sich des
Dialogs sofort "entledigt". Beim Beobachten der Nutzer kann man
feststellen, dass viele diesen Dialog "zur Sicherheit" mal aktiviert
lassen - obwohl er Ihnen keine neue Information bringt. Man denke an den
oft gezeigten "Das Runtergeladene könnte Ihren Rechner
beschädigen"-Dialog vom Internet Explorer. Genau diese Leute adressieren
wir eigentlich, die diese Entscheidung eben nicht sinnvoll treffen
können und mehrfach wertvolle Sekunden mit einer Nicht-Entscheidung
vergeuden. Es geht schlicht um eine technische Unzulänglichkeit des
Drucksystems in Office, die zwar noch nicht gelöst ist, aber die Rechner
inzwischen viel schneller als vor 8 Jahren sind...
Jetzt zu den Daten: Ich habe - aufgrund des Erforderlichkeit einer
größeren Stichprobe - die Daten erneut ausgewertet. Dabei ist dann
aufgefallen, dass einige Daten nur unzureichend vom User-Feedback-System
identifiziert werden. Das detailliert herauszuarbeiten hat mich zwei
Abende gekostet... Dieses Wissen spielen wir natürlich in die
Entwicklung des noch jungen User-Feedback-Systems zurück. Dennoch sind
viele Daten - sozusagen - Rohdiamanten, die (wie André schon erläutert
hat) anschließend durch Analysen "veredelt" werden müssen :-)
@ Edgar: Danke, das motiviert :-) Zu Deiner impliziten Frage "Warum
Impress"... Impress wird als recht wichtig wahrgenommen und fällt
gleichzeitig bei der wahrgenommenen Qualität etwas ab (Umfragen-
Ergebnis) - und das sollte man auf jeden Fall