Hallo In den nächsten zwei Wochen gibt es gleich mehrere Veranstaltungen, auf die ich hiermit hinweisen möchte
1. Donnerstag, 26.11. Spricht auf Einladung der Freien Uni Bamberg Michael Schmitt über Bildung für alle (Info s. unten) Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 2. Freitag, 27.11. Eine weitere Folge der Punkfilmreihe What you see is what you are in einer Kooperation von Priatenkino, format b: & monochrom nämlich: DER ATA TAK-FILMABEND (Info s. unten) Ort: Lichtspiel Bamberg Beginn: 22:30 Eintritt: 5,- 3. Montag, 30.11 Antisexismus-Woche in der FUB Sonja Eismann liest aus ihrem Buch "Hot Topic. Popfeminsimus heute" (Info s. unten) Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 4. Dienstag, 01.12. Antisexismus-Woche in der FUB Filmvorführung "Boys don't cry" (USA 1999) Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 5. Mittwoch, 02.12. Antisexismus-Woche in der FUB Vorstellung des nicht-normativen Kinderbuchs "Unsa Haus" Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 6. Donnerstag, 03.12. Antisexismus-Woche in der FUB Frank Apunkt Schneider: Die Diktatur des <<man>>. Von der Schwierigkeit, in linken deutschen Medien geschlechtsneutral zu sprechen. Bericht aus der weitgehend beschissenen Praxis (Info s. unten) Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 7. Freitag, 04.12. Antisexismus-Woche in der FUB Rebecca Fertl: "Die Krux der Frauenpolitik" Anschließend: "Ich weiß, sie singen nicht für mich und trotzdem finde ich sie super" Eine Exkursion durch den queeren/feministischen Pop der letzten 80 Jahre mit Frank Apunkt Schneider und Tilman Kallenbach Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 8. Samstag, 05.12. Antisexismus-Woche in der FUB Heike Weinbach: "Gender-mainstreaming und Social Justice. Wie gerecht kann EU-Geschlechterpolitik heute sein?" Ort: Balthasar (Balthasargäßchen 1; direkt an der Schranne) Beginn: 20:00 Eintritt: frei 1. INFO BILDUNG FÜR ALLE Zweihundert vermeintliche Kinder der Aufklärung watscheln grölend durch die Straßen und pöbeln Passantinnen und Anwohner an: Bildung für alle, sonst gibts Krawalle. Junge Menschen mit schwarzen Kapuzenpullis schreien sich die Stimmbänder aus der Kehle: Ohne Bildung werd ich Terrorist!. Ein Grüppchen Weltverbesserer steht auf einem beliebigen Platz in der Mittagssonne und gibt dem Mann am Megaphon ein Echo: Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!. Der Bildungsbegriff wandelt sich mit den Menschen, die ihn benutzen, und ist ein dynamisches Konstrukt, das auch im Programm der freien uni bamberg auftaucht. Freie Bildung für alle! wird hier geschrieben. Eine Verständigung darüber, was hier mit Bildung gemeint ist, geschweige denn, wer diese alle denn sind, fand nie statt. Neben einem Streifzug durch die Geschichte des Bildungsbegriff wird der Versuch unternommen, sich darüber zu verständigen, welche Bildung hier für alle eingefordert wird. Dies wird u. a. auch in der Kritik an den plakativen Demoparolen und den diffusen Vorstellungen von Bildung geschehen. Referent ist Michael Schmitt (Pädagoge; hat ins freie uni programm die Freie Bildung für alle! geschrieben, auch ohne genau zu wissen, was damit gemeint ist. Inzwischen hat er sich weitergebildet.) 2. INFO DER ATA TAK-FILMABEND Ata Tak war eines der ersten und wichtigsten Labels der Neuen Deutschen Welle. Dort erschienen Platten von Deutsch Amerikanische Freundschaft, Andreas Dorau, Holger Hiller, The Wirtschaftswunder und natürlich von den Bands der Labelbetreiber: Der Plan und Pyrolator. Hervorgegangen aus einer Galerie war Ata Tak immer an der visuellen Seite der neuen Musik interessiert: Der Plan spielte live in gemalten Kulissen und arbeitete schon früh mit Videoclips. Die Ata Tak-Bildsprache, in der japanische Populärkultur, Punk, Pop Art und europäische Avantgarde wild und bunt durcheinander purzelten, ließ sich im neuen Medium Video schnell und effektiv umsetzen. So entstanden Clips, Dokumentationen, Kurz- und schließlich Spielfilme wie Der Grottenolm oder Die letzte Rache, die im Kleinen Fernsehspiel des ZDF ausgestrahlt wurden. Wir führen durch das Videoschaffen von Der Plan, Andreas Dorau, Pyrolator, JaJaJa, Die Zimmermänner, The Bad Examples und Charles Wilp. Außerdem zeigen wir die Kurzoper Guten Morgen Hose von Andreas Dorau und Holger Hiller. Damit setzen wir unsere Reihe What you see is what you are fort, die anhand von Filmen aus und zur Punkgeschichte die Geschichte von Punk/Post Punk/New Wave erzählt. What you see is what you are ist eine Kooperation von Piratenkino, monochrom und format b: 3. INFO SONJA EISMANN: "HOT TOPIC" Frauen porträtieren ihre Lebensrealitäten zwischen Abtreibung, Indie-Mutterschaft, Prekariats-Boheme, queerem Coming-of-Age, Schönheitsterror und Exotinnendasein im Musik- und Medienbusiness. Seit der konservative Backlash offen in Form von neuem Gebärzwang und alten Hausmütterchen-Doktrinen zutage tritt, besinnt sich sogar der Mainstream wieder auf die Notwendigkeit des Feminismus. Dabei wird gerne übersehen, dass es abseits des gemäßigten Feuilleton-Bekenntnisses zur Geschlechtergleichheit eine Menge junger Frauen gibt, die sich den radikalen »Luxus« eines feministischen Bewusstseins leisten und diesen in verschiedensten Formen leben. In Anlehnung an die Vielzahl anglo-amerikanischer Textsammlungen, die hierzulande immer noch ihresgleichen suchen, destilliert dieser anekdotisch angelegte Reader die gesellschaftspolitische Aussage aus dem privaten Erleben und knüpft damit dort an, wo vor beinahe zehn Jahren der bis jetzt einzigartig gebliebene Band »Lips Tits Hits Power« aufgehört hatte. Sonja Eismann, *1973 in Heidelberg, Studium in Wien, Mannheim, Dijon und Santa Cruz. Von 2002 bis 2007 Redakteurin beim Popkulturmagazin »Intro«. Sie war Mitbegründerin der Zeitschrift »nylon KunstStoff zu Feminismus und Popkultur«. Artikel, Vorträge, Workshops und Ausstellungen zum Themenkomplex Pop, Alltagskultur, Feminismus und Gender Studies. 4. INFO DIE DIKTATUR DES >MAN< Formulierungen wie man/frau und das Binnen-I lehnen wir aus stilistischen und ästhetischen Gründen ab. Wer in linken deutschen Medien in einer nicht-ausschließlich männlichen Form schreiben möchte, kennt diesen Satz, der scheinbar keiner weiteren Erklärung bedarf. Welche stilistischen und ästhetischen Essentials ihm eigentlich zugrunde liegen, wird in der Regel nicht gesagt. Frank Apunkt Schneider versteht sich als Feminist und publiziert regelmäßig in Deutschland und Österreich. Er berichtet aus seinen eigenen diesbezüglichen Erfahrungen, und stellt Vermutungen an, warum deutsche Medien mit geschlechtsneutralen Formen ein Problem haben, österreichische hingegen nicht. Frank Apunkt Schneider, Dipl. Germ., lebt zurzeit als unfreier Autor, unfreier Künstler und Hausmann in Bamberg und ist Mitglied der KünstlerInnengruppe monochrom.