Ein Kongress der Wirtschaftsplattform "Go ahead!" zur Österreichischen Schule der Nationalökonomie förderte folgende Aussage zu Tage: Der heilige Martin hat mit dem Bettler den Mantel geteilt, und so blieben beide arm: "Als Unternehmer hätte er den Bettler in seiner Mantelfabrik arbeiten lassen." Denn erst durch freien Markt und Wettbewerb werde wirksamer Altruismus möglich, erhalte der Gemeinsinn eine Chance.
Dem halte ich entgegen: Würde der heilige Martin Bettler in seiner Mantelfabrik arbeiten lassen, so wäre er kein Unternehmer, sondern betriebe seine Mantelfabrik aus Liebhaberei und mit Verlust. Denn was hier unterschwellig mitschwingt ist, dass jeder Bettler im Vollbesitz seiner Kräfte sei. Wir sprechen immerhin von freiem Markt - und dort ist derjenige, der keine siechen Bettler anlernen muss, eindeutig im Vorteil. Denkt man diese Einstellung konsequent weiter, hätte Martin von Tours den Bettler besser mit seinem Schwert erstochen - zum Wohle der Allgemeinheit. fra links: http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/598967/index.do http://www.go-ahead.at/ http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_von_Tours.htm