Nachdem letzte Woche ja Gerd Dembowski ausgefallen ist (er kommt dafür in 2 Wochen, am 4.2.), geht es kommende Woche weiter mit unserem Wintersemesterprogramm. Und da der Nationalbolschewismus aktuell ja nicht nur in Gestalt des Kollateraldachschadens Jürgen Elsässer mit ruhigem festen Tritt durch die Gegend wankt, wollen wir klären, was das eigentlich sein soll...
Donnerstag, den 27.01. PHILIPP EICHHORN: Nationalbolschewismus Zum dialektischen Verhältnis von Nationalismus und Sozialismus Im: Balthasar, Balthasargässchen 1, Beginn: 20:00, Eintritt frei "Nationalbolschewismus wird gegenwärtig vor allem als Schimpfwort gebraucht, mit dem oft aus dem antideutschen Lager nationalistische, protektionistische oder ans »Volk« gerichtete Aussagen linker Gruppierung bedacht werden, die vermeintlich Marx bzw. den Sozialismus nicht verstanden haben. Allerdings fungiert der Begriff »Nationalbolschewismus« auch als Selbstbezeichnung einer politischen Gruppierung, für die schon seit Jahrzehnten der Sozialismus nicht ohne den Nationalismus verwirklicht werden kann und vice versa. Darunter der »linke« Flügel der NSDAP um die Strasser-Brüder, die Nationalbolschewistische Partei Russlands oder der Kampfbund deutscher Sozialisten. Aber ist die Dialektik von Nationalismus und Bolschewismus wirklich nur die Spielwiese für Querfrontler_innen, Wölfe im Schafspelz und NS-Nerds? Waren und sind die nationalistischen Tendenzen in der Linken wirklich nur populistisches Instrument und Ausdruck falsch verstandener Emanzipation? Und lassen sich Nationalismus und Sozialismus überhaupt voneinander trennen? Der Vortrag gibt eine Einführung in die nationalbolschewistische Szene und ihre Ideen, das Verhältnis der Linken zum Nationalismus und stellt am Ende die Frage, ob ein kosmopolitischer Sozialismus überhaupt möglich ist. Philipp Eichhorn ist FUB-Referent, Pirat_innenkinoaktivist und Autor bei Testcard Zuletzt hat er am 17.6.2010 in der FUB zum Thema »Post Porn Politics. Wie sieht der emanzipative Porno aus?« gesprochen