Martin wrote: > > Hallo Andreas, > > On Wed, Nov 28, 2001 at 07:12:47PM +0100, Andreas Behnert wrote: > > > Ich habe da noch eine sehr gute (Vorsicht, Eigenlob!) Anleitung > > dazu, von wegen wie und warum, aber wenn ich die auch noch > > hier reinposte fliege ich wahrscheinlich von der Liste... :-) > > ... deswegen eine PM-Anfrage: > Koenntest Du mir diese Anleitung mal zukommen lassen? > > Ein Kollege von mir bekommt demnaechst t-dsl und da kann man > gute Anleitungen immer gebrauchen. > > Danke im Voraus > > > Gruß, > > ab > > dito > Martin
Ach egal, das geht jetzt gleich an die Liste - vielleicht nützt es ja mehreren Leuten. Ich habe gerade noch etwas drinherum- kommentiert und auf aktuellen Stand gebracht. Also, das bezieht sich auf eine Mail von mir in diesem Thread, in welcher die drei Dateien stehen, auf welche hier Bezug ge- nommen wird. Der Kollege hieß Tom und hier ist der Text... ~~~schnipp~~~ Hallo Tom! ADSL und potato (Kernel 2.2.x) ist im Prinzip ganz einfach. Man benoetigt nur ein zusaetzliches Programm welches auf dem pppd aufsetzt und man muss den pppd etwas austricksen. (potato + Kernel 2.4.x: Kernel-pppoe rausnehmen, hier geht's um den userspace-Treiber...) Pakete: pppd pppoe shellutils (aber das ist wohl sowieso "required") Die Konfiguration bitte ausschliesslich in Handarbeit und nicht ueber irgendwelche Konfigurationsprogramme vornehmen! Voraussetzungen: - eth0 ist die Netzwerkkarte fuer das lokale Netz und normal konfiguriert - eth1 ist vorzugsweise eine 10 MBit-Netzwerkkarte (Realtek 8029 oder sowas in der Art), ist NICHT aktiv und NICHT konfiguriert, aber im Rechner vorhanden und muss vom Kernel als eth1 angesprochen werden und somit auch bei einem "dmesg |less" irgendwo erscheinen (Also was ich damit sagen will: Die Netzwerk-Startup-Skripte von Debian duerfen eth1 nicht anfassen und eth1 darf nicht in irgendwelchen Konfigurationsdateien auftauchen!) Primaer sind das drei Dateien: /etc/ppp/peers/tonline - die pppd-Konfiguration fuer diese Verbindung /usr/local/sbin/dsl.on - schaltet den Spass an /usr/local/sbin/dsl.off - schaltet alles wieder ab Und natuerlich noch die /etc/ppp/pap-secrets fuer das Passwort :-) Gucke Dir dann mal die Dateien an, ist fast alles selbsterklaerend. Ach ja, und unbedingt mal die Owner + Rechte der drei Dateien angucken und mit den bei Dir vorhandenen vergleichen, kann sein dass bei den drei Dateien hier nicht alles korrekt ist... dsl.on -aktiviert eth1 (Finger weg von "ifup" oder dergleichen!) -startet den pppd mit den T-Online-Parametern (der pppd setzt eine Dummy-IP-Adresse und da drauf die defaultroute fuer alles was nicht ins lokale Netz geht und wartet auf Aktivitaet) -ein Ping auf irgendeinen Rechner im Internet (mit IP-Adresse, nicht mit Hostnamen!) weckt durch den Zugriff auf die Dummy-Defaultroute den pppd, der baut die Verbindung auf, holt sich die DNS-Adressen und verbiegt die /etc/resolv.conf und setzt die defaultroute jetzt auf die echte PPP-IP Ab jetzt funktioniert die Sache vollautomatisch: Durch die DNS-Ein- traege in der resolv.conf werden die DNS-Anfragen richtig bearbeitet und alles was nicht ins lokale Subnetz passt geht durch die defaultroute ins Internet. Nach einer bestimmten Leerlaufzeit trennt der pppd die Verbindung wieder und setzt wieder seine Dummy-Default- route und wartet wieder auf Zugriffe. Da der pppd die gesamte Zeit im Hintergrund inaktiv weiterlaeuft, behaelt die resolv.conf die DNS-Eintraege, so dass jetzt z.B. ein "ping www.heise.de" funktioniert und die Verbindung wieder aufbaut. dsl.off - killt den pppd mit dem Debian-eigenen "poff -a" (der pppd biegt die /etc/resolv.conf wieder so hin wie sie ganz am Anfang vor dem Aufruf von dsl.on war und nimmt auch die defaultroute wieder raus) - deaktiviert eth1 (OK, eigentlich biegt /etc/ppp/ip-down.d/0dns-down die resolv.conf wieder hin, aber das ist ja im Moment egal...) Also kurz gesagt: dsl.on startet die Automatik und dsl.off nimmt sie komplett wieder raus. /etc/ppp/peers/tonline - wie diese Datei heisst ist eigentlich egal, sie wird von dsl.on aus aufgerufen - debug: Pumpt saemtliche Gruetze ins syslog (nebenbei: ein Eintrag wie "*.* /dev/tty12" in der /etc/syslog.conf ist fuer solche Tests ganz gut) - pty "pppoe -I eth1": Erstellt einen Master-Slave-Pseudo-Terminal für die Kommunikation und der wird vom eigentlichen ADSL-Programm "pppoe" bedient. Bei neueren pppoe-Versionen gibt es noch die Option "-s" fuer synchronen Datentransfer und der pppd bietet auch eine Option sync an. Ich habe aber mit beiden bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht. Mit "ohne alles" lief es bisher am Besten und praktisch problemlos... - connect /bin/true: Der pppd besteht hartnaeckig auf einem connect-Skript, welches angegeben werden muss und welches normalerweise ueber das chat-Programm die Modemsteuerung uebernimmt. Sowas gibt es ja hier logischerweise nicht. Der pppd wertet anscheinend nur den zurueckgegebenen errorlevel aus. Also passiert hier gar nichts, das aber erfolgreich :-) - holdoff: Nicht unter 5 Sekunden setzen, denn diese pppoe-pppd-master-slave- Kombination benoetigt anscheinend ein paar Sekunden um sich zu beruhigen. - maxfail: Die 0 ist wichtig, da anderenfalls der pppd nach 10 Fehlversuchen aufgibt und sich selbst beendet und damit die dsl.on/dsl.off-Sache ad absurdum fuehrt. Bei T-Online gibt es immer wieder mal Probleme. - mtu 1452: Diverse Quellen zeigen diverse Werte, viele haben nur 1400 drinnenstehen aber 1452 ist wohl das offizielle T-Online-Maximum und es gab auch noch nie Probleme. - noaccomp/nopcomp: Wichtig, sonst klinkt es die T-Online-Gegenseite aus. - lcp-echo-intervall 10 / lcp-echo-failure 1: Mit diesen Einstellungen dauert es also im schlimmsten Fall 10 Sekunden bis die Kiste merkt, dass von der Gegenseite nix mehr kommt. Das sollte reichen. Nochwas: Wenn auf dem Rechner noch ein paar Sachen mehr laufen (wie z.B. ein Paketfilter, was sehr anzuraten waere :-), dann kann man in die peers/tonline noch einen Wert wie z.B. "ipparam tonline" reinsetzen und dieser wird dann als sechster Parameter an ip-up bzw. ip-down (guck da mal rein) uebergeben. Dieser wird dann als Variable PPP_IPPARAM exportiert (ich liebe Debian!) und kann z.B. in einer Datei in ip-up.d/ oder ip-down.d/ dazu benutzt werden, das Up und Down dieser einen Verbindung von anderen Verbindungen zu unterscheiden, so dass z.B. dieses und jenes nur aktiviert/durchgefuehrt wird wenn eben die T-Online-Verbindung aktiviert/deaktiviert wird. Gruesse, ab ~~~schnipp~~~ So, das war's. Anzumerken wäre noch bei einer Erstinstallation von DSL und Debian, daß man nach dem Verbinden von Rechner und DSL-Büchse mit LAN-Kabel mal ein "pppoe -A -I eth1" (mal bitte ein "man pppoe" tippen - ich weiß nicht mehr ob das wirklich "-A" war...) eingibt und man erhält ein Datencookie vom Access- Concentrator der Telekom (kann manchmal ein paar Sekunden dauern - Geduld). Der meldet sich mit seinem Namen. Wenn das funktioniert, dann funktioniert die DSL-Verbindung zumindest schonmal physikalisch :-) Achso, nochwas: Wenn man in der peers-Datei "debug" aktiviert und sich damit das syslog vollkloppt, es aber trotz des Durch- forstens von tausenden lcp-chat-zeilen, in denen sich "PAP" und "CHAP" abwechseln ;-) irgendwie absolut nicht funktionieren will, dann ist das meist ein Authentifikationsproblem. Funktioniert es danach noch immer nicht: (Achtung, jetzt wird's hardcore!) In der peers-Datei die Zeile pty "pppoe -I eth1" ersetzen durch pty "pppoe -I eth1 -D /var/log/pppoedebug" (ACHTUNG: Ich weiß auch hier nicht mehr aus dem Kopf welcher Parameter den Debug-Mode anschaltet -> "man pppoe"!) und dann erscheint die gesamte Kommunikation zwischen pppoe<->T-Online und pppoe<->pppd in der angegebenen Datei. Gruß, ab -- To err is human; effective mayhem requires the root password! -- -- ----------------------------------------------------------- Um sich aus der Liste auszutragen schicken Sie bitte eine E-Mail an [EMAIL PROTECTED] die im Subject "unsubscribe <deine_email_adresse>" enthaelt. Bei Problemen bitte eine Mail an: [EMAIL PROTECTED] ----------------------------------------------------------- 1036 eingetragene Mitglieder in dieser Liste.