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Naturschutz/Vogelzug Brutale Zugvogeljagd auf Malta geht weiter NABU bringt angeschossene Steppenweihe in Berliner Tierklinik Berlin – Auch sieben Jahre nach dem Beitritt Maltas zur Europäischen Union genießen Zugvögel dort nicht den vorgeschriebenen Schutz vor jagdlicher Verfolgung. „Die Frühjahrsjagd auf Vögel, die sich auf dem Weg in ihre Brutgebiete befinden, ist ein klarer Verstoß gegen die Vogelschutzrichtlinie“, kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Zu deren Einhaltung hat sich auch Malta verpflichtet. Mit einem vom NABU unterstützten Vogelschutzcamp kontrollierten Naturschützer die erneut eröffnete Jagdsaison und dokumentierten eine Vielzahl illegaler Abschüsse von gefährdeten Vogelarten, die in anderen Teilen Europas auf der Roten Liste stehen. Aus rein „sportlichen“ Gründen wurde vor wenigen Tagen auch eine Steppenweihe angeschossen, die zu den seltensten Vogelarten Europas zählt. In der Hoffnung, das Tier retten zu können, organisierten der NABU und sein maltesischer BirdLife-Partner den Transport in eine auf Greifvögel spezialisierte Tierklinik nach Berlin. „Die Weihe hat eine größere Schussverletzung, doch zum Glück keine offene Fraktur“, erklärte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow, der die Steppenweihe am Tegeler Flughafen in Empfang nahm. Sofern die Rehabilitation gelingt, soll der Vogel in einem geeigneten Brutgebiet wieder freigelassen werden. Angesichts der unkontrollierten Jagd auf Malta fordert der NABU von der Brüsseler Politik ein wirksameres Einschreiten. Der politische Druck müsse erhöht werden, sonst drohe eine Fortsetzung oder gar Ausweitung der Vogeljagd, die die Schutzbemühungen anderer Staaten konterkariere, so Leif Miller. Durch seine exponierte Lage auf der zentralen Vogelzug-Route über das Mittelmeer ist Malta alljährlich ein Anziehungspunkt für Millionen Zugvögel. Hier rasten viele ein letztes Mal vor der weiteren Überquerung des Wassers. Für Rückfragen: Dr. Markus Nipkow, NABU-Experte Ornithologie und Vogelschutz, Tel. 030-284984-1620 Im Internet unter www.nabu.de und www.birdlifemalta.org (engl.)
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