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N A B U - P R E S S E D I E N S T  11.08.2014 
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Medien-Information
11. August 2014  |  Sperrfrist: 11. August 2014, 12:30 Uhr
 
Müll im Meer: Umweltminister Habeck und NABU-Präsident Tschimpke
starten gemeinsames Projekt „Fishing for Litter“ in Schleswig-Holstein
 
NEUSTADT. Mit einem gemeinsamen Projekt wollen das Umweltministerium
Schleswig-Holstein und der NABU beigefangene Abfälle aus dem Meer
entfernen. Außerdem sollen mit „Fishing for Litter“ Daten über die
Müllbelastung der Meere gewonnen werden. Dies kündigten
Umweltminister Robert Habeck und NABU-Präsident Olaf Tschimpke heute
(11. August 2014) an.
„Müll im Meer ist ein enormes Problem. Und es geht allein vom Menschen
aus. Wir sind in der Pflicht, diese Belastung auf den kostbaren
Lebensraum Meer zu reduzieren“, sagte Minister Habeck. Neben den Rufen
der Meeresschützer werden auch die der Tourismusbranche und Fischerei
immer lauter. So müssen Strände vom Müll befreit werden. Auch in den
Netzen der Fischer landen immer mehr Müllteile.
„Die Belastung der Meere mit Plastikabfällen hat dramatische Folgen für
unsere Meeresbewohner. Seevögel, Delfine oder Robben verfangen sich im
Plastik und ersticken qualvoll oder verhungern, wenn sie Plastik mit
ihrer natürlichen Nahrung verwechseln“, sagte NABU Präsident Olaf
Tschimpke. Mit dem Projekt soll nicht nur aktiv die vom Menschen
ausgehende Belastung auf den Lebensraum Meer reduziert werden, sondern
auch die Öffentlichkeit für die Abfallproblematik sensibilisiert
werden.
Ziel des vom Umweltministerium und NABU finanzierten und vom
Landesfischereiverband Schleswig-Holstein unterstützten Fishing for
Litter-Projektes ist es, den Müll, der in die Fischernetze gerät,
einzusammeln und zu entsorgen. Insbesondere die aktive Mitarbeit der
Fischer ist Voraussetzung für den Projekterfolg: Nur sie können den auf
See mitgefangenen Müll an Bord ihrer Schiffe holen und im Hafen in den
vorgesehenen Containern entsorgen. Die Abfälle werden in einer
speziellen Sortieranlage auf ihre Zusammensetzung untersucht. Insgesamt
beteiligen sich bereits neun Häfen und etwa 70 Fischer in Niedersachsen,
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an der Initiative.
Im Rahmen des nun für neun Monate von der schleswig-holsteinischen
Landesregierung mit rund 26.500 € unterstützten Projektes soll die
Initiative möglichst noch in 2014 im Büsumer Hafen und beim
Eidersperrwerk umgesetzt werden. Mit dem Geld werden unter anderem
Behälter für den Müll an Bord der Schiffe, die Müllcontainer im Hafen
sowie die Analyse des Mülls finanziert. Die weitergehende Finanzierung
des Projektes und der Aufbau von drei bis vier Häfen pro Jahr werden
angestrebt.
„Mit dem Projekt wollen wir auch das Bewusstsein für die Vermüllung der
Meere schärfen. Letztlich können nur ein sensiblerer Umgang mit
Verpackungen und ein international verbessertes Abfallmanagement dazu
beitragen, dass der Abfall gar nicht erst in unsere Meere gelangt“,
sagte Habeck.
 
Hintergrund:
Im Rahmen des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt des
Nordost-Atlantiks (Oslo-Paris Konvention, OSPAR) wird geschätzt, dass
jährlich etwa 20.000 Tonnen Abfall in die Nordsee eingetragen werden,
wovon 15 Prozent im Wasser, 70 Prozent auf dem Meeresboden und 15
Prozent an den Stränden verbleiben. Die Strände in der OSPAR-Region
weisen eine durchschnittliche Belastung von 712 Müllteilen pro 100 Meter
Küstenlinie auf, wobei die aktuellen Untersuchungen in Deutschland
(2008-2012) durchschnittlich 154 Abfallteile pro 100 Meter ergaben. Für
die Ostsee liegen bislang keine entsprechenden Daten vor.
 
NABU-Zusatzinformation: 
Noch bis zum 15. August fährt eine rund 20-köpfige Crew aus
NABU-Aktiven, Experten und lokalen Akteuren mit dem Segelschiff „Lovis“
auf der Ostsee. Von Schleswig-Holstein  geht es weiter nach Warnemünde
und Stralsund. Der NABU will mit der Tour auf das Problem der
Plastikverschmutzung aufmerksam machen und im Dialog mit Küstenkommunen,
Wissenschaftlern und Betroffenen nach regionalen Lösungen suchen, um den
Mülleintrag ins Meer zu drosseln. Zum Programm gehören Workshops und
Fachgespräche, Reinigungsaktionen, Infostände und ein Filmabend am
heutigen Montag von 21-24 Uhr im Kommunalhafen Neustadt. Die Segelreise
ist Teil des Projekts „Regionale Maßnahmen gegen Müll in Nord- und
Ostsee“ und wird mit Mitteln des Umweltbundesamtes (UBA) gefördert. 
Weitere Infos und Programm: www.NABU.de/lovis
 
Für Rückfragen: 
Nils Möllmann, NABU-Meeresschutzexperte, Mobil +49 (0)1522.1807162,
E-Mail: nils.moellm...@nabu.de, www.NABU.de
Nicola Kabel  |  Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt
und ländliche Räume  |  Mercatorstr. 3,  24106 Kiel  | 
Telefon 0431 988-7201 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail:
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