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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  7.1.2013 
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Gemeinsame Pressemitteilung von BUND, DUH, NABU, VCD  
2013: „Jahr der Luft“ darf sich nicht in Rauch auflösen –
Umweltverbände aus ganz Europa fordern ambitionierte
Luftreinhaltepolitik 
 
Aktionsbündnis aus 18 europäischen Umweltverbänden fordert deutliche
Verschärfung bestehender Grenzwerte und das Schließen von
Schlupflöchern. Jährlich fast eine halbe Million vorzeitiger
Todesfälle sind nicht hinnehmbar. 
 
Berlin/Hamburg, 07. Januar 2013: Anlässlich des europäischen „Jahres
der Luft“ hat das Bündnis aus Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden der
Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ die anhaltend hohe
Luftschadstoffkonzentration in Deutschland und der EU kritisiert und ein
entschiedeneres Engagement Deutschlands zur Luftreinhaltung gefordert.
Partnerorganisationen übergaben einen Forderungskatalog für eine bessere
Luftreinhaltepolitik in dreizehn europäischen Ländern an die nationalen
Umweltministerien. Anlass für das Bündnis war der Beginn des „Jahr der
Luft“ das EU-Umweltkommissar Janez Potočnik für 2013 ausgerufen hat.
Potočnik erhält am morgigen Dienstag in Brüssel den Forderungskatalog
aus den Händen der Verbandsvertreter.
„Der EU-Umweltkommissar hat mit seiner Ankündigung die Messlatte für
die europäische Luftreinhaltepolitik in diesem Jahr hoch gelegt – das
ist ein gutes Signal. Doch entscheidend sind die konkreten Ergebnisse:
2013 wird erst wirklich zum Jahr der Luft, wenn die Grenzwerte
ausreichend verschärft und wirksame Maßnahmen eingeleitet wurden, um die
Gesundheit der Europäer zu schützen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer
Leif Miller. Da bei der europäischen Gesetzgebung auch die Positionen
der nationalen Umweltminister gefragt sind, trägt Minister Altmaier eine
besondere Verantwortung. Wir werden das ganze Jahr begleiten und prüfen,
ob der Umweltminister ihr gerecht werden wird.“
Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD
ergänzt: „Es ist unglaublich, dass effektive Maßnahmen zur
Luftreinhaltung insbesondere im Verkehrsbereich nicht vollumfänglich
umgesetzt werden. Schließlich ist ein Drittel der europäischen
Großstädter zu hohen Feinstaubwerten ausgesetzt, wie eine aktuelle
Studie der europäischen Umweltagentur belegt. Die hohe Luftverschmutzung
führt zu Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, Asthma und knapp
einer halben Million vorzeitigen Todesfällen. Nicht zuletzt verursacht
dies auch hohe volkswirtschaftliche Kosten“.
Das Aktionsbündnis der Umweltverbände wird von Menschen aus ganz Europa
unterstützt, die mit der Einsendung ihres Fotos deutlich machen, dass
ihre Politiker in Sachen saubere Atemluft endlich handeln müssen. Die
Fotos wurden jetzt gemeinsam mit den Forderungen als Neujahrskarte an
die zuständigen Politiker auf nationaler und europäischer Ebene
verschickt. „Da Luftverschmutzung bekanntlich nicht an Grenzen halt
macht, ist eine ambitionierte Luftqualitätspolitik auch Ausdruck der
europäischen Idee grenzüberschreitender Verantwortung für Mensch und
Natur“, so Manfred Braasch vom BUND. 
2013 muss die EU ambitionierte Grenzwerte für alle Luftschadstoffe
festlegen, um ihren Rückstand gegenüber den Empfehlungen der Vereinten
Nationen aufzuholen. „Teilweise überschreiten die heute in der EU
geltenden Grenzwerte sogar die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
empfohlenen Limits“, sagte Dorothee Saar von der DUH. Dabei stünden
effektive und kostengünstige Lösungen längst zur Verfügung, deren
Wirksamkeit in verschiedenen Studien belegt worden sei. Neben einer
Verschärfung der Grenzwerte seien Mess- und Überwachungsmaßnahmen
unabdingbar, die ihre Einhaltung gewährleisteten.
Im Jahr 2013 stehen Novellierungen zentraler EU-Richtl
inien zum Thema
Luftreinhaltung an. Aus Sicht der Umweltverbände sind dabei insbesondere
folgende Aspekte von Bedeutung, um die europaweit gültigen
Luftqualitätsstandards zu verschärfen und anzupassen: 
Die Feinstaubbelastung sollte künftig anhand der Partikelanzahl und
nicht der Partikelmasse gemessen werden.
Die Nationalen Emissionshöchstmengen (NEC) für Dieselruß, Stickoxide
und Ammoniak müssen ambitioniert ausgestaltet und ihre Überwachung
sichergestellt werden.
Emissionen aus der Landwirtschaft, insbesondere Ammoniak und Methan,
müssen deutlich reduziert werden.
Der Schadstoffausstoß, insbesondere Feinstaub (PM), von kleinen
Industrieanlagen muss dringend begrenzt werden.
PM und damit auch Dieselruß-Emissionen von „Nicht-straßengebundenen
mobilen Maschinen und Geräten“ (NRMM) wie Bau- und Landmaschinen müssen
signifikant reduziert werden.
Feinstaub-, Dieselruß- und Stickoxidemissionen aus dem Bereich der
Schifffahrt müssen drastisch reduziert werden.
Die künftige Regulierung von Emissionsobergrenzen bei Fahrzeugen muss
sich auf die Emissionen unter realistischen Bedingungen beziehen, alle
wesentlichen Fahrbedingungen abbilden und damit auch niedrige
Umgebungstemperaturen berücksichtigen.
Die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“, getragen von den deutschen Umwelt-
und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU), Verkehrsclub Deutschland
(VCD) und Deutsche Umwelthilfe (DUH), wird die nationalen und
europäischen Maßnahmen im Jahr der Luft kritisch begleiten.
Ausgerichtet auf ihr Ziel, die Klimawirkungen von Dieselrußemissionen
ins Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen
und Maßnahmen zur Rußminderung einzufordern.
Die Neujahrskarte sowie die Forderungen des Aktionsbündnis können Sie
hier herunterladen: www.russfrei-fuers-klima.de
 
Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU, Charitéstraße 3, 10117 Berlin, Tel.:
030-2849841613, E-Mail: dietmar.oeli...@nabu.de
Anja Smetanin, VCD, Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin, Tel.:
030-28035112, E-Mail: pre...@vcd.org
Jens Hilgenberg, BUND Bundesverband, Am Köllnischen Park 1, 10179
Berlin, Tel.: 030-27586467, Mobil: 0151-56313302, E-Mail:
jens.hilgenb...@bund.net
Dorothee Saar, Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Tel.: 030-240086772, Mobil: 0151-1622 5862, E-Mail: s...@duh.de
 
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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Iris Barthel
 
 
 
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