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Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 11-06-14 ---- 14.6.2011 
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UNEP-Studie: Dieselruß ist für die Arktis fast so schlimm wie CO2
Umwelt- und Verkehrsverbände fordern Sofortmaßnahmen gegen verheerende
Klimawirkung von ungefilterten Dieselmotoren
Berlin – Rußpartikel aus Lastwagen, Autos, Schiffsmotoren und
Baumaschinen treiben die Klimaerwärmung deutlich schlimmer an, als
bislang bekannt. Das bestätigt eine heute veröffentlichte Studie für das
UN-Umweltprogramm UNEP und die World Meteorological Organization.
Demnach sind feinste Rußpartikel (engl. Black Carbon) aus ungefilterten
Dieselmotoren nicht nur für schwere Gesundheitsschäden der Menschen
insbesondere in den Ballungszentren verantwortlich, sondern sie
verstärken auch deutlich die Klimaerwärmung. In der Arktis sind die
Rußpartikel für fast die Hälfte der bedrohlichen Eisschmelze
verantwortlich. Die Umwelt- und Verkehrsverbände BUND, Deutsche
Umwelthilfe (DUH), NABU und VCD fordern Sofortmaßnahmen, um die
verheerende Wirkung von Dieselruß als Klimakiller zu stoppen. „Wer den
Klimawandel bekämpfen will, darf sich nicht allein auf die Reduzierung
von Kohlendioxid beschränken. Auch der Ausstoß von Rußpartikeln muss und
kann schnell und deutlich verringert werden“, erklärt
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. 
Eine wesentliche Erkenntnis der neuen UNEP-Studie lautet: Die globale
Temperaturerhöhung könnte immerhin um rund 0,5 Grad Celsius im Jahr 2050
reduziert werden, wenn die Bekämpfung kurzlebiger Klimagase wie
Rußpartikel, aber auch Methan und Ozon, parallel zur
Kohlendioxid-Reduzierung umgesetzt wird. Dabei verspricht die
Reduzierung der Rußemissionen eine doppelte Dividende, betont Dorothe
Saar, Leiterin Verkehr der DUH: „Das Leiden und der vorzeitige Tod von
jährlich bis zu 4,5 Millionen Menschen weltweit könnten verhindert
werden, wenn der gesundheitsgefährdende Feinstaub eingedämmt wird. Zudem
kann die arktische Eisschmelze und die damit ausgelöste zusätzliche
Erderwärmung erheblich verringert werden.“
Die UNEP-Studie empfiehlt effektive Maßnahmen zur Rußreduzierung,
darunter die Ausstattung aller Dieselfahrzeuge und Baumaschinen mit
Partikelfiltern. Für das Ziel der Verbände, Rußemissionen aus
Dieselmotoren vollständig zu stoppen, spielen auch die viel diskutierten
Umweltzonen eine entscheidende Rolle. „Die Erfahrungen zeigen, dass
Umweltzonen einen entscheidenden Anreiz zur Anschaffung sauberer
Fahrzeuge, oder zur Nachrüstung mit Partikelfiltern geben“, sagt Heiko
Balsmeyer, Experte des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Dabei könnten die
Umweltzonen noch wirksamer sein, wenn neben dem Straßenverkehr auch
Baumaschinen, die Schifffahrt und Dieselloks einbezogen würden.
Gegen die Gesundheitsgefahren durch Rußpartikel und Feinstaub haben die
Verbände vor zwei Jahren ihre Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ gestartet.
Sie setzen sich für die Einführung von Partikelfiltern und Umweltzonen
ein. Die nun eindeutig nachgewiesene schädliche Klimawirkung verstärkt
die Argumente der Kampagne: „Rußpartikel lagern sich auf den Eisflächen
der Arktis oder auf Inlandsgletschern ab und bilden eine Art
„Grauschleier“, der die Reflektion des Sonnenlichts reduziert und so
das Abschmelzen des Eises beschleunigt. Außerdem heizen sich die
schwarzen Teilchen im Sonnenlicht auf, erwärmen ihre Umgebung und
beeinflussen zudem die Wolkenbildung, mit der Folge einer weiträumigen
Veränderung der Niederschlagsverhältnisse“, erklärt BUND-Experte Werner
Reh.
Die Verbände betonen, dass Maßnahmen zur Verringerung der
Dieselrußbelast
ung nicht dazu führen dürfe, bei der Bekämpfung der
CO2-Emissionen nachzulassen: „Die Reduzierung von langlebigen Klimagasen
wie Kohlendioxid hat oberste Priorität. Aber zugleich können wir mit der
Verringerung der Dieselrußbelastung auf der Nordhalbkugel etwas Zeit
gewinnen, um die Treibhausgase weltweit drastisch zu reduzieren“,
unterstreichen die Experten. Nach Ansicht der Verbände sollte sich nun
auch die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit dem
Thema Rußemissionen und ihre verheerende Wirkung auf das Weltklima
beschäftigen.
Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik, NABU Bundesverband, Tel.
030.284984-1613, Mobil 0172.9201823, dietmar.oeli...@nabu.de
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr, Deutsche Umwelthilfe e.V., Mobil 01511
6225862, Tel. 030.240086772, s...@duh.de
Werner Reh, Leiter Verkehrspolitik, Bund für Umwelt und Naturschutz
e.V. BUND, Mobil 0173.8443807, Tel. 030.27586-435, werner....@bund.net
Heiko Balsmeyer, Projektleiter Kampagne „Russfrei fürs Klima“,
Verkehrsclub Deutschland e.V., Mobil 0160.7987916, Tel.: 030.280351-22,
heiko.balsme...@vcd.org 
Link zur UNEP-Studie:
http://www.unep.org/Documents.Multilingual/Default.asp?DocumentID=2645&ArticleID=8780&l=en&t=long
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