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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 17/12 ---- 7.2.2012 
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Klima/Energie
NABU: Kältewelle macht Druck auf Vermittlungsausschuss für
Gebäudesanierung
Miller: Heizkosten machen Förderung der Energieeffizienz dringender
denn je 
Berlin – Die anhaltende Kältewelle treibt deutschlandweit die
Energiekosten in die Höhe. „Viele Bürger stöhnen unter den steigenden
Heizkosten insbesondere in unsanierten Wohnungen, das muss der Politik
in Sachen Energieeffizienz endlich Beine machen“, erklärt
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Am Mittwochabend tagt erneut der
Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern, die sich bislang nicht über
eine zusätzliche Förderung für energetische Gebäudesanierungen einigen
konnten. „Reden und Handeln klaffen in Sachen Energieeffizienz in der
Politik meilenweit auseinander“, kritisiert Miller. „Sämtliche
zuständigen Minister und Politiker schwadronieren vollmundig über die
Chancen der Energieeffizienz, aber wenn es um die konkrete Umsetzung
geht, dann scheinen Bund und Länder in Kälte zu erstarren.“
Auf viele Bürger wartet eine böse Überraschung. Derzeit laufen
allerorts die Heizungen aufgrund der tiefen Temperaturen auf Hochtouren.
Dementsprechend ist mit der nächsten Heizkostenabrechnung eine Zunahme
der Energiearmut zu erwarten. Tausende Haushalte müssen dann exorbitante
Nachzahlungen leisten. So stieg der Preis für Heizöl für einen
4-Personen-Haushalt nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband
gegenüber 2007 um mehr als 40 Prozent – und das vor der Kältewelle.
„Ungedämmte Wohnungen sind FreiHEIZberaubung“, zitiert Miller die
Kampagne der Klima-Allianz Deutschland, einem Bündnis von über 100
Organisationen. „Wer weiterhin die energetische Gebäudesanierung so
rücksichtslos vernachlässigt wie die Bundesregierung handelt grob
fahrlässig und treibt Hausbesitzer und Mieter in die Energiearmut.“
Noch Anfang des Jahres versprach Bundesbauminister Ramsauer auf einer
Veranstaltung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Hilfe der
KfW-Bankengruppe Fördermittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die
energetische Gebäudesanierung in 2012 bereit zu stellen. Doch kurz
darauf stellte sich heraus, dass dafür aufgrund des geringen Preises für
CO2-Zertifikate aus dem Emissionshandel nur rund 900 Millionen Euro zur
Verfügung stünden. „Die staatliche Förderung ist der einzige Hebel auf
den die Bundesregierung beim Klimaschutz in Gebäude setzt. Das jetzt
wegbrechen zu lassen, ist mehr als ein Armutszeugnis“, kritisiert der
NABU-Bundesgeschäftsführer. „Gleiches gilt für die steuerlichen Anreize.
Seit Monaten verunsichern Bund und Länder die Haus- und
Wohnungseigentümer mit der anhaltenden Debatte, ob eine steuerliche
Förderung nun kommt oder nicht. Wichtige Investitionen für das
Handwerk und die Beschäftigung werden so weiter blockiert.“
Aus Sicht des NABU müssen allein für die Gebäudesanierung Fördermittel
in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden und
kluge Vorgaben sollten neue Anreize für Investitionen schaffen. Zudem
sollte auch die derzeit heiß diskutierte EU-Energieeffizienzrichtline
genutzt werden. „Der von EU-Kommissar Oettinger vorgeschlagene
Energieeffizienz-Auftrag an Unternehmen ist der innovativste Weg, um die
Sicherheit der Energieversorgung auch in Deutschland zu erhöhen. Der
steigenden Belastung der Bürger bis zur ,Energiearmut´ kann damit
vorgebeugt werden. So ist zu hoffen, dass die Kältewelle der
Bundesregierung und allen voran Bundeswirtschaftsminister Rösler endlich
in Sachen Energieeffizie
nz einheizt“, erklärt Miller.
Für Rückfragen:
Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1521, mobil
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Im Internet zu finden unter
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