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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 85/14 ---- 23.7.2014 
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Umwelt/Energiewende/Klimaschutz
NABU: Lasches Effizienzziel bremst Fortschritt bei EU-Energieversorgung
aus
Tschimpke: Oettinger knickt vor Atom- und Kohlelobby ein


Berlin – Der NABU hat den heute von der EU-Kommission vorgelegten
Vorschlag für ein Energieeffizienzziel von 30 Prozent bis 2030
kritisiert. Ob das Ziel verbindlich wird, will die EU-Kommission zudem
dem EU-Gipfel überlassen. „Dieser Vorschlag ist viel zu lasch. Wieder
einmal ist EU-Kommissar Oettinger vor der Atom- und Kohleindustrie
eingeknickt und hat dringend erforderliche Effizienzziele den
Lobbyinteressen geopfert. Für einen Kommissar, der noch vor wenigen
Monaten ein ambitioniertes und verbindliches Energieeffizienzziel
versprach, ist das ein Armutszeugnis“, kommentierte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. 
Damit die EU ihre Energieversorgung langfristig sichern kann, müssen
die Mitgliedstaaten nach Ansicht des NABU deutlich stärker auf Effizienz
und klimafreundliche Energieträger setzen. „Effizienz ist der Schlüssel,
damit sich die EU-Mitgliedstaaten aus der Abhängigkeit von Kohle- und
Erdgasimporten befreien können“, so Tschimpke. Ein Ziel von 30 Prozent
führe aber dazu, dass Effizienzfortschritte EU-weit auf niedrigem
Niveau stagnieren. 
„Die Europäische Union will das Klima schützen, Energiekosten sparen
und Arbeitsplätze schaffen – aber genau das Gegenteil würde sie mit
diesen Vorgaben bewirken. Wenn die Staats- und Regierungschefs diesen
Vorschlag im Oktober nicht korrigieren, wird es die Mitgliedstaaten
teuer zu stehen kommen“, so Tschimpke. 
Nun liegt es in den Händen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am
23. Oktober mit den Staats- und Regierungschefs der EU über alle drei
Klima- und Energieziele entscheidet. „Zivilgesellschaft und EU-Parlament
wollen ein verbindliches Effizienzziel von 40 Prozent – daran sollten
sich die Staats- und Regierungschefs halten“, so NABU-Energieexpertin
Tina Mieritz. Nachdem zuletzt die USA und China erkennen ließen, mehr
für den Klimaschutz tun zu wollen, sei nun die EU am Zug. „Auch im
Hinblick auf die kommenden internationalen Klimaschutzverhandlungen muss
die EU endlich wieder zum Vorreiter werden“, so Mieritz.
 
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