NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 64/18 | 4. JUNI 2018
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Umwelt/Natur erleben/Vögel
NABU: Sperling wieder auf Platz eins, Vogelzahlen leicht rückläufig
56.000 Teilnehmer haben aus fast 37.000 Gärten über 1.244.000 Vögel bei
der Stunde der Gartenvögel gemeldet
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Berlin – Der NABU und sein bayerischer Partner LBV freuen sich über
eine gute Beteiligung bei der 14. Stunde der Gartenvögel, die von
Vatertag bis Muttertag, vom 10. bis 13. Mai, stattfand. Über 56.000
Teilnehmer haben aus fast 37.000 Gärten Beobachtungen gemeldet. Der
Haussperling bleibt mit 4,9 erfassten Individuen pro Meldung häufigster
Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Feldsperling.
 
„Die gute Beteiligung zeigt, dass viele Menschen ein großes Interesse
an der  Natur haben und bereit sind, sich für den Erhalt der
Artenvielfalt zu engagieren“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller. „Das lässt auch darauf hoffen, dass immer mehr Hobbygärtner
darauf achten, ihren Garten besonders vogel- und naturfreundlich
gestalten.“
 
Insgesamt wurden bei der Stunde der Gartenvögel 33,8 Vögel pro Garten
gesichtet. Damit liegt das Endergebnis 3,1 Prozent unter dem
langjährigen Durchschnitt von 34,9 Vögeln pro Garten. „Sieben der 15
häufigsten Gartenvogelarten weisen in diesem Jahr den niedrigsten jemals
pro Garten gemessenen Wert auf. Nur vier Arten wurden in den üblichen
Mengen gesichtet“, sagt Miller. 
 
Leicht positive Nachrichten gibt es vom Vogel des Jahres 2018, dem
Star. „Er wurde mit im Schnitt 2,1 Vögeln pro Garten gemeldet“, so
Miller. „Das ist nur leicht unter dem Durchschnitt von 2,35 Staren, der
seit 2006 gemessen wurde.  Vor Beginn der Stunde der Gartenvögel,
insbesondere zwischen 2002 und 2006 hatte der Star deutschlandweit
dramatisch um über ein Drittel abgenommen. Seitdem hält sich der Bestand
fast stabil, von den Beständen, die es bis zur Jahrtausendwende gab,
sind die Stare jedoch weit entfernt.“ 
 
Bei Amsel und Grünfink haben sich die vermutlich krankheitsbedingten
Rückgänge fortgesetzt. Die Amsel leidet unter dem Usutu-Virus.
Bereits im vergangenen Jahr konnten NABU-Experten gemeinsam mit dem
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin nachweisen, dass der Rückgang
der Amsel vor allem im Verbreitungsgebiet des Virus stattfindet. Beim
Grünfink zeigen sich seit 2013 deutliche Rückgänge im Bestand, die
vermutlich auf das Grünfinkensterben aufgrund von
Trichomonaden-Infektionen zurückzuführen sind.
 
Besonders Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder zumindest
ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr
deutlich weniger gezählt. „Das passt zum generellen Trend der besonders
starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet
werden“, so Miller. „Wer diesen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten
naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen.“ Wie es um die
Nahrung vieler Vögel, die Insekten, in Deutschland bestellt ist, darum
geht es bei der  neuen Citizen-Science-Aktion Insektensommer, dessen
erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Miller: „Wem das Schicksal unserer
Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung
mitmachen.“
 
Alle Informationen zur Aktion unter www.stundedergartenvoegel.de  
 
Pressebilder der häufigsten Gartenvögel sowie Infografiken zur „Stunde
der Gartenvögel“ unter: http://NABU.de/sdg-medieninfos
( http://nabu.de/sdg-medieninfos)  
 
Alle Informationen zum Insektensommer: www.insektensommer.de  


Für Rückfragen:
Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, Tel.: +49(0)30-284984-1620,
Mobil: 0172-9108275, E-Mail: lars.lachm...@nabu.de
 
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silvia.te...@nabu.de
 
Franziska Ostertag, NAJU-Pressestelle, Tel. +49(0)30-652 137 52-30,
E-Mail: franziska.oster...@naju.de 
 
Markus Erlwein, LBV-Pressestelle, Tel. +49(0)9174.4775.80, E-Mail:
m-erlw...@lbv.de
 
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