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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 134/12 ---- 26.11.2012 
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Umwelt/UN-Klimakonferenz
NABU: Staaten müssen Anstrengungen beim Klimaschutz deutlich erhöhen
Tschimpke: An neuem Weltklimaabkommen führt kein Weg vorbei
 
Doha – Anlässlich der heute in Doha (Katar) beginnenden 18.
UN-Klimakonferenz fordert der NABU von der Staatengemeinschaft größere
Anstrengungen beim Klimaschutz. „Sowohl das Umweltprogramm der Vereinten
Nationen als auch die Weltbank haben in den vergangenen Wochen deutlich
gemacht, dass sich ein gefährlicher Klimawandel noch verhindern lässt,
wenn wir klimaschädliche Emissionen bereits vor 2020 deutlich stärker
reduzieren als bislang vereinbart“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Dazu müssten alle Staaten ihren Beitrag leisten und überprüfen, in
welchen Bereichen sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Dies gelte
unabhängig davon, ob sie ab 2013 verbindliche
Reduktionsverpflichtungen für ihren Treibhausgasausstoß unter dem
Kyoto-Protokoll übernehmen oder nicht. Damit das Zwei-Grad-Ziel
erreichbar bleibt, müssten in Doha zusätzliche Initiativen und Programme
zur Verringerung der bislang nicht berücksichtigten Emissionen aus der
Land- und Forstwirtschaft sowie für die besonders schnell wirksamen
Klimatreiber Ruß, Ozon, Fluorkohlenwasserstoffe und Methan beschlossen
werden. 
„An einem neuen Weltklimaabkommen für die Zeit ab 2020 führt kein Weg
vorbei. Dabei sollten Vorreiter-Allianzen die Möglichkeit bekommen, sich
zu mehr Leistungen zu verpflichten als es der sonst übliche
Minimalkonsens aller 192 Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention
ermöglicht. Wer bereit ist, stärkere Verpflichtungen zur Bewältigung
des Klimawandels einzugehen, sollte dafür zum Beispiel mit einem
exklusiven Zugang zu bestimmten Institutionen, Finanzierungsinstrumenten
oder Technologieplattformen belohnt werden“, so Tschimpke. So könne ein
aktiver Anreiz geschaffen werden, dass die Nachzügler tatsächlich
anstreben, nach und nach in den Club der Klimaschutz-Vorreiter
aufzusteigen. Bis 2020 sollten zudem in möglichst vielen Ländern die
Voraussetzungen geschaffen werden, dass nachhaltige Formen der
Landnutzung in die Verpflichtungen unter einem neuen Weltklimaabkommen
einbezogen werden können.
Der NABU fordert darüber hinaus verbindliche Zusagen der
Industrieländer in Doha, die Finanzierungsmittel für die
internationale Klimazusammenarbeit im Zeitraum bis 2015 zu verdoppeln
und Eckpunkte für die in Kopenhagen zugesagte Aufstockung bis auf 100
Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 zu vereinbaren. Für die betroffenen
Entwicklungsländer müssen die Finanzierungsmöglichkeiten zur Aufstellung
und Umsetzung ihrer nationalen Anpassungspläne geklärt werden. „In den
Bilanzen der großen Versicherungsunternehmen lassen sich die steigenden
Kosten für Schäden aus klimabedingten Naturkatastrophen bereits ablesen.
In Doha sollte daher die Entwicklung eines Systems von
Ausgleichszahlungen für erlittene Schäden beschlossen werden, bei denen
eine Anpassung an die Folgen der Erderwärmung nicht mehr möglich ist“,
forderte NABU-Präsident Tschimpke. Dies würde auch den Druck auf die
Verhandlungsstaaten erhöhen, die drohenden Entschädigungen durch erhöhte
Klimaschutzanstrengungen möglichst gering zu halten. 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke nimmt ab dem 4. Dezember am
Ministersegment der UN-Klimaverhandlungen in Doha teil und steht für
Fragen und Interviews zur Verfügung. 

Für Rückfragen:
Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, mobil erreichbar unter
0172-4179727, E-Mail: carsten.wachh...@nabu.de (ab dem 2. Dezember vor
Ort in Doha)



Im Internet zu finden unter www.NABU.de/weltklimakonferenz (
http://www.nabu.de/weltklimakonferenz )  
 
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