---------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, 
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de
Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
---------------------------------------------------------------------------
P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 88/11 ---- 17.6.2011 
---------------------------------------------------------------------------

NABU fordert Verbot des Unkrautkillers „Roundup“ in Haus- und
Kleingärten
Tschimpke: Aggressives Pflanzengift ist nicht ungefährlich für Mensch
und Tier
Berlin – Glyphosat ist das weltweit von der industriellen
Agrarwirtschaft am meisten eingesetzte Herbizid, es ist so beliebt wie
umstritten. Unter dem Handelsnamen „Roundup“ wird es nun auch den
deutschen Kleingärtnern angepriesen, als Wundermittel für blitzsaubere
Rosenbeete und unkrautfreie Gartenwege. Die Werbung suggeriert, dass
„Roundup“ völlig unproblematisch sei. Dabei darf das aggressive
Pflanzengift laut zuständigem Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) maximal einmal pro Jahr für Zierpflanzen,
Rasen und Obstbau angewandt werden, es darf auf gar keinen Fall in die
Hände von Kindern gelangen und es ist auch für Goldfische und Lurche
im Gartenteich schädlich. „Aber kaum einer liest das Kleingedruckte und
ein gefahrloser Einsatz kann nicht sichergestellt werden“, erklärt
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Deshalb fordert der NABU, als
Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband, ein völliges Verbot von
Roundup in Haus- und Kleingärten. 
„Unkrautkiller, vor allem Totalherbizide wie Roundup, haben im
Kleingarten nichts verloren“, erklärt Tschimpke. „Die chemische
Unkrautbekämpfung ist mit dem naturgemäßen Gärtnern, dem sich immer mehr
deutsche Kleingärtner verpflichtet fühlen, nicht vereinbar. In Gärten
ohne Gift fühlen sich Mensch und Tier am wohlsten.“ 
In der kürzlich veröffentlichten Studie „Glyphosat und Agrogentechnik“
warnt der NABU-Bundesverband vor den Gefahren des Unkrautkillers für die
Natur und den Menschen. Die Risiken sind auch dem Bundesamt bekannt: In
einer Verordnung verbot das BVL im vergangenen Jahr die Verfütterung und
Einstreu von Getreide, das mit Glyphosat und dem Hilfsstoff Tallowamin
behandelt wurde, aus Sorge um mögliche gesundheitliche Schäden für
Nutztiere. „Es ist absurd, dass Familien im Garten weniger geschützt
werden als Rinder und Pferde, die nicht mehr mit tallowaminbehandeltem
Getreide in Kontakt kommen dürfen, deshalb müssen tallowaminhaltige
Pestizide für den Garten sofort verboten werden“ fordert Olaf Tschimpke.
Aber auch Roundup, das kein Tallowamin enthält, widerspricht völlig
einem ökologisch verantwortungsvollen Umgang mit unserer artenreichen
Natur. „Das angebliche Unkraut, das Roundup radikal vernichtet, dient
vielen Lebewesen als Nahrung und Lebensraum. Und die Artenvielfalt
unserer Natur und Gärten ist auch die Existenzgrundlage des Menschen“,
betont der NABU-Präsident. 
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Expertin für Agrogentechnik, Tel. 0172-52 54 198
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an