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Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Linda Baumann
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P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 26/11 ---- 14.3.2011 
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Verbraucherschutz/Agro-Gentechnik
NABU fordert zum Tag des Verbraucherschutzes: Hände weg vom Saatgut!
Miller: Bundesrat muss Nulltoleranz für Gentechnik in Landwirtschaft
schützen
Berlin. – Die große Mehrheit der deutschen Verbraucher lehnt
gentechnisch veränderte Pflanzen im Essen ab. Dennoch haben die
Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein
einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, um die strikte Reinhaltung
von Saatgut aufzuweichen und Verunreinigungen unterhalb von 0,1Prozent
künftig ohne Kennzeichnung zu dulden. „Die Nulltoleranz muss wirklich
bei Null bleiben, sonst ist das der Anfang vom Ende der gentechnikfreien
Landwirtschaft“, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. 
Zum Tag des Verbraucherschutzes am Dienstag, 15. März, fordert der NABU
die Ministerpräsidenten der Länder auf, den Antrag für die Duldung
gentechnischer Verunreinigungen von Saatgut auf der Sitzung des
Bundesrates am 18. März abzulehnen. „Wenn sie die Wahlfreiheit der
Konsumenten, Landwirte und Züchter ernsthaft sichern wollen, dann müssen
sie zuallererst das Saatgut vor Kontaminationen mit gentechnisch
veränderten Organismen (GVO) schützen. Denn das Saatgut steht am
Anfang der  Lebensmittelkette, deshalb ist es auch volkswirtschaftlich
geboten, dort für die größtmögliche Reinheit zu sorgen“, erklärt
Miller.
Die Gefahren, die von einer Aufweichung der Nulltoleranz ausgehen, sind
sehr real, erläutert Miller: „Konkret bedeutet eine Toleranz von 0,1
Prozent beispielsweise bei Raps, dass bis zu 500 unerkannter
gentechnisch veränderter Rapspflanzen pro Hektar ausgebracht werden
können. Und die werden sich selbstständig weitervermehren, auskreuzen
und sich damit unerkannt in der Landschaft und Landwirtschaft etablieren
können.“
Tatsächlich kommen jetzt schon die meisten GVO als Futtermittel nach
Deutschland und landen auf dem Weg über die Tiermägen unerkannt auf
unseren Tellern. Weltweit werden große Mengen an gentechnisch
verändertem Mais und Soja als Tierfutter angebaut, die auch nach
Europa gelangen. Doch nicht alle sind bei uns zugelassen. Deshalb hat
der zuständige Ausschuss der EU-Mitgliedsländer im Februar dieses Jahres
bereits die Aufhebung der Nulltoleranz für in der EU nicht zugelassene
GVO bei Futtermitteln beschlossen. Nun sollen diese Regelungen auch für
Saatgut gelten. „Das wollen die deutschen Verbraucher nicht, und das
können wir auch im Interesse des Naturschutzes nicht hinnehmen“,
betont Miller.
 
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Expertin für Agro-Gentechnik, Tel. 030-284 984
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Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
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