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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 19/12 ---- 23.02.2012 
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Umwelt/Energie
NABU kritisiert Ministerpläne zu Solarförderung und
Effizienz-Richtlinie
Tschimpke: Kein Modernisierungsprojekt, sondern Vollbremsung der
Energiewende
 
Berlin – Der NABU verurteilt die heute von Wirtschafts- und
Umweltministerium präsentierte Einigung zur Solarförderung und zur
EU-Energieeffizienzrichtlinie aufs Schärfste. „Was die Minister Rösler
und Röttgen ein ‚Modernisierungsprojekt‘ nennen, ist in Wahrheit eine
Vollbremsung – und zwar sowohl für die Umsetzung der Energiewende als
auch für wichtige Zukunftsmärkte“, kritisiert NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. „Mit den Vorschlägen der beiden Bundesminister wird die
Energiewende massiv erschwert, zigtausende Arbeitsplätze in der
Solarbranche gefährdet und Wachstumschancen für
Energieeinspar-Dienstleistungen zunichte gemacht.“
Die von Wirtschaftsminister Rösler durchgesetzten Beschränkungen der
Solarförderung sind aus NABU-Sicht völlig überzogen und rein ideologisch
motiviert. „Die Zeiten, als die Fotovoltaik die teuerste erneuerbare
Energiequelle waren, sind lange vorbei. Dass die Strompreise für die
Bürgerinnen und Bürger derzeit steigen, liegt vor allem an der
weitgehenden Befreiung der Industrie von den Netzentgelten und den
maßlosen Ausnahmeregelungen, die das Bundeswirtschaftsministerium bei
der Verteilung der Kosten der Energiewende durchgeboxt hat“, kritisiert
Tschimpke. Würde Schwarz-Gelb diese zurücknehmen, könnten die Bürger
viel stärker entlastet werden als durch die jetzt vorgeschlagenen
Kürzungen bei der Solarförderung.
„Nur ein konkretes Einsparziel für den Energieverbrauch kann
sicherstellen, dass Deutschland und Europa unabhängiger von teuren Öl-
und Gasimporten werden und sich ein Wachstumsmarkt für innovative
Effizienz-Dienstleistungen entwickelt“, erklärt NABU-Präsident
Tschimpke. Es wäre ein fatales Signal an die Wirtschaft, wenn die
Energiesparverpflichtungen ausgerechnet bei höherem Wirtschaftswachstum
gelockert würden. „Wir müssen jetzt zusätzliche Anstrengungen zur
Erreichung der Energie- und Klimaziele unternehmen, statt uns auf
angeblichen Vorleistungen in der Vergangenheit auszuruhen. Dies kann nur
mit einem verbindlichen Effizienzauftrag an die Energieversorger
gelingen“, so Olaf Tschimpke weiter.
 
Für Rückfragen:
Elmar Große Ruse, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1611.
 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
 
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