---------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, 
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de
Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
---------------------------------------------------------------------------
P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 73/11 ---- 27.5.2011 
---------------------------------------------------------------------------

NABU kritisiert Stil und Inhalte der hektischen Gesetzgebungsorgie für
Energiewende
Miller: Bundesregierung lässt Energieeffizienz unter den Tisch fallen

Berlin – „Im Schweinsgalopp legt die Bundesregierung nun Entwürfe für
Gesetzesänderungen zur Energiewende vor, aber bei diesem
Atomausstiegs-Aktionismus lässt sie das Wichtigste unter den Tisch
fallen, nämlich die Förderung von Energiesparen und Energieeffizienz“,
kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Energiewirtschaftsgesetz, Erneuerbare-Energien-Gesetz, Baugesetzbuch,
Netzausbaubeschleunigungsgesetz – zahllose Gesetze sollen geändert
werden, aber fast nirgendwo geht es ums Energiesparen. „Dabei könnten
wir alleine mit einer Senkung unseres unnötigen Energieverbrauchs bis zu
zehn Atom- und Kohlekraftwerke überflüssig machen“, erklärt Miller. Der
NABU fordert die Einrichtung eines Stromeffizienzfonds, um die
Durchsetzung der sparsamsten Technologien zu beschleunigen, Innovationen
zu fördern und einkommensschwache Haushalte beim Stromsparen zu
unterstützen. 
„Außer dem Stromverbrauch müssen wir auch unseren Wärmebedarf senken –
mit besser gedämmten Häusern und modernen Heizungsanlagen. Das damit
eingesparte Erdgas können wir in hocheffizienten und flexiblen
Kraftwerken zur Stromerzeugung einsetzen. Das wäre dann eine wirkliche
Brücke zu den erneuerbaren Energien“, betont Miller. Dafür müsse die
Bundesregierung endlich den angekündigten Sanierungsfahrplan für den
Gebäudebestand vorlegen und dabei verbindliche Effizienzvorgaben
machen, verknüpft mit einer finanziellen Förderung. „Steueranreize etwa
in Form verbesserter Abschreibungsmöglichkeiten für anspruchsvolle
energetische Sanierungen können zusätzliche Investitionen auslösen“,
erklärt der NABU-Bundesgeschäftsführer. 
Zugleich kritisiert der NABU die Gesetzgebungsorgie und unnötige Hektik
der Regierung. Mit dem Durchpeitschen der vielen Entscheidungen zur
Energiewende riskiere die Bundesregierung handwerkliche Fehler und
falsche Weichenstellungen. Wenn Umwelt- und Naturschutzverbänden nur
zwei Tage zur Bewertung von bis zu 200-seitigen Gesetzentwürfen
eingeräumt werden, sei das unverschämt. „Gerade beim Ausbau der
erneuerbaren Energien und Stromnetze müssen wir Rechtsunsicherheiten
sowie Kollateralschäden für unsere Natur und die Umwelt unbedingt
vermeiden“, warnt Miller. Für die rechtliche Absicherung eines zügigen
Atomausstiegs ist es aus NABU-Sicht völlig ausreichend, auf der
Kabinettssitzung am 6. Juni die notwendigen Änderungen des Atomgesetzes
zu verabschieden. Alle weiteren Gesetze sollten dann mit der
erforderlichen Sorgfalt diskutiert und beschlossen werden. 
Für Rückfragen:
Carsten Wachholz, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1617
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 
_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an