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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 14/13 ---- 31.1.2013 
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Umwelt/Verbände
NABU lehnt umstrittenes Fracking ab
Tschimpke: Bundesrat muss Aussetzung von Erkundung und Gewinnung
zustimmen
 
Berlin – Der NABU lehnt die Erkundung und Gewinnung von
unkonventionellen Erdgasvorkommen, dem so genannten Fracking [1], in
Deutschland ab. NABU-Präsident Olaf Tschimpke begrüßt daher die am
Freitag geplante Bundesratsinitiative der Länder Nordrhein-Westfalen und
Schleswig-Holstein, mit einem Entschließungsantrag die Erkundung und
Gewinnung von unkonventionellem Erdgas in Deutschland auszusetzen.
„Solange nicht lückenlos geklärt ist, ob mit der Anwendung der
Fracking-Technologie Risiken für Mensch und Natur verbunden sind, darf
es keine weiteren Erkundungen in Deutschland geben“, erklärte Tschimpke.
Zu den Risiken gehörten vor allem Belastungen des Grund- und
Trinkwassers, der hohe Energie- und Flächenverbrauch und die Zerstörung
von Natur und Landschaft. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) vom
September 2012 benennt zahlreiche Risiken und offene Fragen. 
 
Mit einem Positionspapier bezieht der NABU klar Stellung gegen die
Erkundung und Gewinnung von unkonventionellem Erdgas in Deutschland.
„Wir fordern die anderen Bundesländer auf, sich dem
Entschließungsantrag Nordrhein-Westfalens und Schleswig-Holsteins
anzuschließen. Die Bundesregierung muss ihrerseits noch in dieser
Legislatur ein nationales Moratorium für Fracking-Vorhaben verhängen und
den derzeitig gültigen Rechtsrahmen für die Erkundung und Gewinnung
grundlegend überarbeiten“, so Tschimpke. 
 
Aus NABU-Sicht muss die Vergabe von Erkundungserlaubnissen durch die
Bergbaubehörden der Länder künftig an eine verpflichtende
Umweltverträglichkeitsprüfung sowie eine obligatorische
wasserrechtliche Prüfung gekoppelt werden. „Bei geschützten Gebieten und
deren Umfeld wie Naturschutz- sowie Trinkwasser- und
Heilquellenschutzgebieten muss bereits die Erkundung von
unkonventionellem Erdgas untersagt werden, wenn direkte oder indirekte
Beeinträchtigungen des jeweiligen Schutzzweckes nicht ausgeschlossen
werden können“, so NABU-Energieexperte Ulf Sieberg.
 
Zwar wurden in Deutschland bislang keine Genehmigungen für die
Gewinnung erteilt. Allerdings wird nach geltendem Bundesbergrecht
weiterhin die Erkundung genehmigt. Konzerne wie British Petrol, Exxon
Mobil oder OMV sichern sich daher Erkundungs- und potenzielle
Gewinnungsgebiete zur Ausbeutung unkonventioneller Erdgasvorkommen, wie
in Niedersachsen, NRW und der Bodenseeregion geschehen. 
 
Für Rückfragen:
Ulf Sieberg
NABU-Energieexperte
Tel. 030-284984-1521
 
Positionspapier im Internet als Download zu findenunter
http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/130122_nabu-position_fracking.pdf
 
[1]Bei der so genannten Fracking-Methode wird eine Flüssigkeit unter
hohem Druck in den Boden verbracht, wodurch Risse entstehen (“frack“),
durch die das im Gestein gebundene Erdgas entweicht. Die Folgen für
Mensch und Natur sind bislang nicht absehbar.
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