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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 10/13 ---- 18.1.2013 
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Umwelt/Agrarpolitik
NABU ruft zu breiter Teilnahme an Agrardemonstration auf
Tschimpke: Eine umweltverträgliche Agrarpolitik ist längst überfällig 
 
Berlin – Der NABU hat zu einer breiten Teilnahme an der morgigen
Demonstration „Wir haben es satt!“ für eine andere Agrarpolitik
aufgerufen. „Es wird höchste Zeit, dass die Agrarpolitik auf einen
zukunftsfähigen und naturverträglichen Kurs gebracht wird“, sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der NABU beteilige sich mit über 200
Mitgliedern und Aktiven aus dem gesamten Bundesgebiet an der
Demonstration, die am morgigen Samstag in Berlin vom Hauptbahnhof zum
Kanzleramt führt. Die jüngsten agrarpolitischen Debatten in Berlin und
Brüssel machten deutlich, dass die ursprünglich vorgesehenen
Umweltauflagen im Kontext der EU-Agrarreform von massiven Verwässerungen
bedroht seien. Daher sei es dringend erforderlich, dass ein klares
Signal für einen echten Kurswechsel von der Demonstration ausgehe. Immer
mehr Menschen hätten es satt, dass die Brüsseler Agrarmilliarden
gießkannenartig in die Landwirtschaft fließen und damit immer noch
Betriebe gefördert würden, die durch großflächigen Maisanbau,
Pestizideinsatz und Massentierhaltung der Umwelt schaden. 
Tschimpke appellierte an Bundesagrarministerin Ilse Aigner, sich klar
für einen Kurswechsel in Brüssel zu Gunsten einer
naturverträglicheren Landwirtschaft einzusetzen, anstatt mit leeren
Parolen den Handlungsbedarf abzustreiten. „Wer die Schaffung der von der
EU-Kommission vorgeschlagenen sieben Prozent ökologischen
Rückzugsflächen als ‚absurd‘ bezeichnet, ignoriert die
besorgniserregende Entwicklung in unseren Agrarökosystemen“, so
Tschimpke weiter. Der NABU hatte Ministerin Aigner vor wenigen Wochen
den Negativpreis „Dinosaurier des Jahres“ verliehen, um auf den
überfälligen Kurswechsel in ihrem Verantwortungsbereich
hinzuweisen. In ihrer Reaktion hatte Aigner dem NABU „billige PR-Gags“
vorgeworfen und auf die Umsetzung der regional einheitlichen
Hektarprämien in Deutschland hingewiesen. „Abgesehen davon, dass die
Regionalprämien von der rot-grünen Vorgängerregierung durchgesetzt
wurden, ist mit diesem Prämienmodell noch lange nicht gewährleistet,
dass die Bewirtschaftung auch an vernünftige Umweltstandards gekoppelt
ist“, sagte Tschimpke. Mit der symbolischen Verleihung der „blinden Nuss“
an den NABU habe die Ministerin zudem wenig landwirtschaftlichen
Sachverstand erkennen lassen, da sämtliche Nüsse von Natur aus blind
seien. 
Für Rückfragen: 
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615. Am Samstag für
Presseanfragen mobil erreichbar unter 0172-5966097.
 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
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