---------------------------------------------------------------------------
N A B U - P R E S S E D I E N S T  ------------------- 31.1.2013 
---------------------------------------------------------------------------
 
Umwelt/Vögel
NABU und LBV: „Stunde der Wintervögel“ mit Rekordbeteiligung 
Kohlmeise hat den Schnabel vorn, kein weiterer Rückgang der Amseln
 
Berlin – Zur „Stunde der Wintervögel“ zählten in diesem Jahr so viele
Menschen wie noch nie die Vögel in ihrem Garten. Mehr als 90.000
Teilnehmer griffen am Wochenende vom 4. bis 6. Januar zum Fernglas, um
Vögel zu zählen und an den NABU und den Landesbund für Vogelschutz in
Bayern (LBV) zu melden. Mit dieser Rekordbeteiligung ist die bundesweite
Zählung erneut Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. 
Insgesamt wurden am Aktionswochenende mehr als 2,7 Millionen Vögel
gemeldet, gut eine Million mehr als im Vorjahr. Die Kohlmeise konnte
dabei ihren Spitzenplatz als bundesweit häufigster Wintervogel vom
Vorjahressieger Haussperling zurückerobern. Auf den Plätzen drei bis
fünf folgen, wie im Vorjahr, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.
Nach einem besorgniserregenden Rückgang der meisten Arten im Vorjahr
wurden zahlreiche Wintervögel 2013 wieder häufiger gesichtet. So legte
der Buchfink um 20 Prozent zu, die Kohlmeise um 28 Prozent. Eichelhäher,
Gimpel und Tannenmeisen wurden 50 Prozent häufiger gesichtet, der
Buntspecht legte sogar um 80 Prozent zu. „Dass wir in diesem Jahr einige
Arten besonders häufig sehen konnten, liegt an ihrem
Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden und Osten. Denn zur Zeit der
Zählung herrschte dort besonders strenges Winterwetter“, so
NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. 
Auf Vorjahresniveau verharrten hingegen der Haussperling (Rang zwei),
die Amsel (Rang fünf) und der Grünfink (Rang sechs). Andererseits kam es
zu einem größeren Einflug der nur in manchen Wintern auftretenden
Seidenschwänze. Neben Einzelbeobachtungen in nahezu allen Bundesländern
ließen sich die exotisch anmutenden nordischen Gäste im Osten von
Vorpommern bis nach Bayern flächendeckend sehen. 
Mit besonderem Interesse beobachteten die Forscher in diesem Jahr auch
die Meldungen zum Bestand der Amseln. Hatte die Amsel seit zwei Jahren
entlang des Rheintals große Bestandseinbrüche durch den Usutu-Virus
hinnehmen müssen, gibt es laut Forscher nun Grund zur Hoffnung: „Die
Daten geben für die betroffenen Gebiete keinen Hinweis auf weitere
Bestandseinbrüche. Stattdessen haben sich die Zahlen auf dem niedrigen
Vorjahresniveau gehalten“, so Lachmann. Die Vermutung, dass Zugvögel
aufgrund der warmen Witterung vermehrt in Deutschland bleiben anstatt in
den Süden zu ziehen, konnte für dieses Jahr nicht bestätigt werden.
Vom 9. bis 12. Mai findet die Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“
statt, bei der die Brutvögel in Gärten und Parks im Mittelpunkt stehen.
Langzeitstudien wie die „Stunde der Wintervögel“ und „Stunde der
Gartenvögel“ liefern Vogelschützern eine Fülle wertvoller
Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. 
Pressefotos zum kostenfreien Abdruck unter
www.nabu.de/presse/fotos/#stundederwintervoegel
Die einzelnen Zählergebnisse können Sie, sortiert nach Vogelart,
Bundesland oder Landkreis, abrufen unter:
www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/ergebnis/15417.html
oder www.stunde-der-wintervoegel.de/index.php?id=auswertung (für
Bayern).
 
Für Rückfragen:
Lars Lachmann
NABU-Vogelschutzexperte 
Tel. 030-284984-1620, mobil 0172-9108275

Markus Erlwein
LBV-Pressesprecher
Tel. 09174-4775-80, mobil 0162-4088823
 
---------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: pre...@nabu.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Iris Barthel
_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an