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N A B U - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 37/13 ---- 14.3.2013 
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Umwelt/Internationales/Artenschutz
NABU zieht positive Bilanz zum Abschluss der 16. CITES-Konferenz in
Bangkok
Gegenwind für China und Japan – Handel mit fünf Haiarten wird
überwacht
 
Berlin/Bangkok – Die 16. CITES-Konferenz zum Washingtoner
Artenschutz-Übereinkommen ist am heutigen Donnerstag in Bangkok mit
einer kleinen Sensation zu Ende gegangen. Der bessere Schutz für fünf
stark befischte Haiarten und zwei Mantaarten wurde im Plenum bestätigt –
trotz des Versuches einiger Länder, diese Entscheidung noch einmal zu
kippen. Für den Weißspitzen-Hochseehai, drei Hammerhaiarten, den
Heringshai und zwei Mantaarten wird es künftig strenge, internationale
Handelskontrollen geben. „Dass so viele CITES-Mitglieder hier
zusammengestanden sind zum Schutz von Hai und Manta ist unglaublich. Sie
haben damit den Wirtschaftsinteressen der vornehmlich asiatischen Länder
die Rote Karte gezeigt und den Artenschutz gestärkt“, freute sich
NABU-Artenschutzexpertin Claudia Praxmayer, Auf den vergangenen drei
CITES-Konferenzen konnten asiatische Großdelegationen erfolgreich die
Listung einiger wertvoller und gefährdeten Fischarten verhindern –
darunter Haie und der Blaue Thun. „Vielleicht wollten einige
Delegationen der Plünderung der Meere einfach nicht mehr länger zusehen.
Das wäre eine unglaubliche Trendwende“, so Praxmayer weiter. 
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des CITES-Abkommens können sich
noch ein paar mehr Arten über eine bessere Zukunft freuen: Der
afrikanische Manati wird künftig in aller Ruhe Wasserpflanzen abgrasen
können. Dank Anhang I Listung darf diese Seekuhart nicht mehr
international gehandelt werden. Auch 50 Schildkröten-Arten sind ab jetzt
besser vor der Bedrohung durch den internationalen Handel geschützt. Für
20 besonders gefährdete Arten wurde sogar ein internationaler
Handelsstopp verhängt. Die Grüngeckos, begehrt vor allem bei
Reptilienliebhabern in der EU, waren bisher nur in ihrer Heimat
Neuseeland streng geschützt. Bis zu 2.000 Euro kann ein Exemplar im
Handel erzielen. Immer wieder werden Schmuggler erwischt, die versuchen,
die Tiere im Gepäck oder sogar in der Kleidung aus dem Land zu bringen.
Haben sie erst einmal Neuseeland verlassen, interessiert sich niemand
dafür, woher sie ursprünglich kommen – bisher. Jetzt haben die
CITES-Mitglieder beschlossen, den internationalen Handel mit diesen
Arten streng zu regulieren. 
Aber es gibt nicht nur Gewinner in Bangkok:  Dem Eisbären wurde ein
besserer Schutz unter CITES verwehrt. Kanada handelt als einziges Land
weltweit immer noch international mit Eisbärprodukten. Die USA hatte
versucht, das mit einer Anhang–I-Listung zu unterbinden, denn nach dem
Klimawandel ist der internationale Handel eine der größten Bedrohungen
für die weißen Bären. Der Listungsantrag scheiterte, wie auch schon
auf der 15. CITES-Konferenz in Doha/Katar. Ein echter Wermutstropfen –
CITES hätte hier das Vorsorgeprinzip walten lassen müssen. Der
dramatische Anstieg der Wilderei von Elefanten ist ebenfalls ein Grund
zur Sorge. Jetzt schlagen sogar die Vereinten Nationen Alarm: 2011
wurden doppelt so viele Elefanten wie noch vor zehn Jahren getötet und
drei Mal so viel Elfenbein konfisziert. Allein in Afrika fielen 2011
25.000 Elefanten Wilderern zum Opfer, hieß es in einem Bericht, den die
UNEP (das UN-Umweltprogramm) im Rahmen der CITES-Konferenz vorgestellt
hatte.
„Natürlich haben wir ein paar Rückschläge, wie beispielsweise den
gescheiterten Eisbären-Antrag, hinnehmen müssen und sehen mit Sorge die
Entwicklung der Elefanten-Wilderei. Aber alles in allem ist das trotzdem
eine der erfolgreicheren CITES-Konferenzen, die wir bisher erlebt haben.
Zum 40-jährigen Jubiläu
m präsentiert sich das Washingtoner
Artenschutzübereinkommen in Hochform“, bilanzierte Heike Finke,
NABU-Präsidiums-Mitglied und Artenschutz-Expertin.
Fotos von Haien und Manatis finden Sie zum kostenfreien Andruck unter:
www.NABU.de/presse/fotos/#haie und www.NABU.de/presse/fotos/#manati 
 
Für Rückfragen:
Heike Finke
NABU-Präsidiumsmitglied und Expertin für internationalen Artenschutz
mobil 0179-1102513
heike.fi...@nabu.de 

Claudia Praxmayer (vor Ort in Bangkok)
BAG Internationaler Artenschutz
mobil 0049-172-6166441
claudia.praxma...@nabu.de
 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/cites  
 
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