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NABU - P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 16/12 ---- 7.2.2012 
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Studie: Umlenkung von EU-Subventionen könnte Millionen “grüner” Jobs
schaffen
NABU fordert von Kanzlerin Merkel Reformeifer für Naturschutz und
Beschäftigung
Berlin/Brüssel – Eine ökologische Umschichtung von nur 14 Prozent der
derzeitigen Brüsseler Subventionen würde etwa eine halbe Million
Arbeitsplätze schaffen, belegt eine vom NABU-Dachverband BirdLife
International und anderen europäischen Umweltverbänden in Auftrag
gegebene Studie, die am Mittwoch in Brüssel vorgestellt wird. „Unsere
Studie beweist: Wenn die EU auch nur einen geringen Teil ihrer
Milliarden-Subventionen umlenken würde, dann könnten damit Millionen
neue Jobs geschaffen werden und zugleich würde Europa vor teuren
Umweltproblemen bewahrt“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Zum Vergleich: Derzeit werden laut Schätzungen mit 78 Prozent des
EU-Haushalts nicht mal 1,2 Millionen Jobs unterstützt. „Wir können es
uns in Europa nicht mehr leisten, derart ineffizient mit unserem Geld
umzugehen“, erklärt Konstantin Kreiser, EU-Haushaltsexperte beim NABU.
„Die EU-Subventionen müssen dorthin fließen, wo dauerhaft
Umweltschutz, Wirtschaft und Beschäftigung profitieren.“
So fordert der NABU für die laufenden Verhandlungen zum EU-Haushalt
2014-2020 die Bundesregierung auf, nicht nur von anderen ein
verantwortungsvolles Haushalten zu fordern. „Es kann nicht sein, dass
die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister europaweit Sparsamkeit
propagieren, aber gleichzeitig zulassen, dass ein großer Teil unserer
Steuergelder via Brüssel nach dem Prinzip Gießkanne verteilt werden“,
kritisiert Tschimpke. „Ob bei der Agrar- oder der Regionalförderung,
immer wenn es in Brüssel konkret wird, ist der Reformeifer der deutschen
Minister dahin: Sie nehmen viel zu viel Rücksicht auf die
Besitzstandswahrer zuhause und achten viel zu wenig auf die starken
Umwelt- und Beschäftigungseffekte von „grünen“ Subventionen und
Investitionen.“
Die vom britischen Institut GHK durchgeführte Studie zeigt, dass ein
ökologischer Umbau von EU-Subventionen sich sofort sehr positiv auf
den Arbeitsmarkt auswirken würde - und diese Effekte sich langfristig
noch verstärken, denn der schonendere Umgang mit Ressourcen wie
Artenvielfalt, Wasser, Boden und Energie fördert erwiesenermaßen die
dauerhafte Wirtschaftsentwicklung und damit auch den Arbeitsmarkt. Am
Beispiel Naturschutz wird dies besonders deutlich: Würde die EU das
Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 ausreichend finanzieren, könnten
allein dadurch mindestens 180.000 Arbeitsplätze entstehen – und das
kurzfristig, und vor allem in strukturschwachen Regionen. Unter anderem
würden Tourismus und Landwirtschaft, aber auch die Bauwirtschaft und der
lokale Dienstleistungssektor profitieren.
In diesem Zusammenhang fordert der NABU auch, dass die EU ihr
Umweltförderprogamm LIFE mit mindestens 1Milliarde Euro jährlich für
Naturschutzprojekte ausstattet. Derzeit sind es nur 120 Millionen Euro.
Das entspricht nicht einmal 0,1Prozent des EU-Haushaltes – während jedes
Jahr weit mehr als 50 Milliarden Euro aus Brüssel in die Landwirtschaft
fließen, das entspricht satten 40 Prozent des EU-Budgets. 
Für Rückfragen: 
Konstantin Kreiser, NABU-Referent für Internationale
Biodiversitätspolitik, Telefon mobil 0172 417 97 30 
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Tel. +32 2 280 08 30, mobil
0172 596 60 98
Im Internet zu finden unter 
http://www.nabu.de/themen/naturschutz/eunaturschutz/finanzierung/
http://www.nabu.de/themen/umweltpolitik/
Studie und Zusammenfassung in englisch zum download ab Mittwoch, 8.
Februar, 15.30 Uhr.
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Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
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