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Sent: Friday, November 11, 2011 12:51 PM
Subject: Zitate, Sven Kindler und Ute Koczy, zum Yasuni-Nationalpark

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen, 

im Folgenden erhalten Sie eine Kommentierung zum der gestrigen 
Bereinigungssitzung des Haushaltsausschuss in Bezug auf den Etat des 
Umweltministeriums, konkret auf die Unterstützung des Nationalparks "Yasuní" in 
Ecuador:

Sven Kindler, Haushaltsberichterstatter für das Umweltministerium sagt:

"Bis in den Abend haben wir gestern versucht, einen tragfähigen Kompromiss zu 
finden. Leider vergebens. Zu dünn war das Eis, zu wenig konkret war die 
Aussage, mit welcher Summe man tatsächlich rechnen kann, um auf die Angebote 
aus Ecuador ernsthaft reagieren zu können." 

Ute Koczy, Sprecherin für Entwicklungspolitik, ergänzt: 

"Wir sind schwer enttäuscht, dass sich die Koalition nicht zu einem konkreten 
Beitrag für Yasuní durchringen konnte.  Die Koalition hat sich bewegt, das 
honorieren wir. Doch leider  hat sich Minister Niebel mit seiner harten Linie 
gegenüber dem Treuhandfonds vorerst durchgesetzt."

Mit freundlichen Grüßen

Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag
Pressestelle
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www.klimaretter.info/politik/hintergrund/9846 

Klimaretter.info - 10.11.2011

Haushaltsaussch(l)uss für Yasuní-ITT

Yasuní [1] - das revolutionäre Projekt zum Klima- und Artenschutz in Ecuador - 
droht zu scheitern. Nachdem Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) eine 
finanzielle Beteiligung Deutschlands am Treuhandfonds blockiert, lehnt diese 
nun auch die Mehrheit des Haushaltsausschusses offensichtlich ab. Die Grünen 
hatten 50 Millionen Euro im nächsten Jahr beantragt.

Aus Berlin Tony Stuemer

Die Tagung des Haushaltsausschusses des Bundestages wurde von den Befürwortern 
der Yasuní-Initiative mit großen Erwartungen verbunden [2]. Zum 
Donnerstagvormittag riefen der Verein "Rettet den Regenwald", die Gesellschaft 
für bedrohte Völker sowie der Bundesvorstand der Grünen Jugend zu einer 
Kundgebung vor dem Paul-Löbe-Haus. Etwa 100 Menschen waren gekommen.

Die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Heike Hänsel, 
stellte unmittelbar vor Beginn der Tagung des Ausschusses dem Bundesministerium 
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein "Armutszeugnis" 
aus [3]. Dies nicht zuletzt aufgrund der "Blockadehaltung des BMZ gegenüber der 
visionären und international hoch anerkannten Yasuní-ITT Initiative". Ein 
Unverständnis, das Hänsel mit Abgeordneten über die Fraktion der Linken hinaus 
teilt.

Ute Koczy, die entwicklungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen 
hatte sich ebenfalls im Vorfeld der Haushaltsausschusstagung für Yasuní 
eingesetzt. Es sei "weltweit das konkreteste und bedeutendste Projekt zum 
Schutz der Artenvielfalt". Deshalb müsse man "auf die ecuadorianische 
Yasuní-Initiative mit finanzieller und technischer Unterstützung reagieren", so 
Koczy im Oktober [4]. Die Anwesenheit Koczys, die ihre Position zu Yasuní bei 
der Kundgebung am Paul-Löbe-Haus noch einmal deutlich machte, erntete den 
Applaus aller Teilnehmer. Auch die ehemalige Entwicklungsministerin Heidemarie 
Wieczorek-Zeul (SPD) wurde von den Demonstranten gefeiert - unter 
Wieczorek-Zeul wäre die Zahlung der 50 Millionen Euro vermutlich längst 
verbucht.

"Der Yasuní-Nationalpark ist ein weltweit einzigartiges Naturerbe, das 
unbedingt erhalten werden muss", findet Sven-Christian Kindler (Bündnis 90/Die 
Grünen). Kindler ist Mitglied des Haushaltsausschusses des Bundestages und nahm 
die Petition mit 120.000 Unterschriften des Kampagnen-Netzwerkes Avaaz 
entgegen. "Durch die wichtigen Aktionen der Zivilgesellschaft und die 120.000 
Unterschriften ist Bewegung in die Sache gekommen", erklärte er gegenüber 
klimaretter.info.

Dass die Kundgebung offenbar eine derartige Aufmerksamkeit bei den Abgeordneten 
genießt, zeigt, welchen Zündstoff das Projekt Yasuní inne hat. Buchstäblichen 
Zündstoff besitzt es gerade aus den Gründen, welche Entwicklungsminister Niebel 
(FDP) als Argumentation seiner Ablehnung gegen eine deutsche Beteiligung 
anführt. Er "schaffe ganz bewusst keinen Präzedenzfall, der in immer neue 
Forderungen mündet, finanzielle Mittel zum Unterlassen von Umweltschädigungen 
bereitzustellen", schreibt der Minister in einem Beitrag [5] für die taz. 

In der Tat ist eine solche Entwicklung nicht auszuschließen, falls der 
Treuhandfonds für Yasuní-ITT [6] auch ohne eine deutsche Beteiligung Erfolg 
hat. Tatsächlich jedoch ist eine Differenzierung von Regionen anhand deren 
Biodiversität in Flora und Fauna sowie der Vulnerabilität gegenüber 
anthropogener Manipulationen machbar.

Da die Bundesrepublik in der Großen Koalition 2008 die Bereitstellung von 
Geldern für Yasuní beschlossen hatte, sind die Ergebnisse, die klimaretter.info 
aus Kreisen des Haushaltsausschusses erhielt, kaum befriedigend: 
Entwicklungsminister Niebel (FDP) wolle 24 Millionen Euro in den nächsten 
Jahren aus dem Klima- und Entwicklungsfonds bereitstellen, ohne jedoch genau zu 
spezifizieren, was die 'nächsten Jahre' sind oder konkrete Einzelheiten zu 
benennen. Mit dem Bundesumweltministerium wolle sich das BMZ die Kosten von 10 
Millionen Euro teilen und diese schließlich in REDD+ investieren.

Für eine Mitstreiterin der Organisation "Rettet den Regenwald" auf der 
Kundgebung ist jedoch klar, wer und was die Verantwortung trägt im Falle eines 
Scheiterns von Yasuní-ITT: "Das sind in allererster Linie die entscheidenden 
Politiker, allen voran unser Entwicklungsminister Dirk Niebel. Es ist generell 
eine Politik, die auf nationale Interessen, aber bedauerlicherweise viel zu 
kurzfristig gedachte nationale Interessen abzielt, statt eine wirklich 
langfristige und nachhaltige Entwicklung zu fördern." Auch Kindler bekennt, er 
vertraue der schwarz-gelben Bundesregierung nicht: "Sie hat bei dem 
internationalen Klima- und Biodiversitätsschutz zu viele Versprechen gebrochen."

Im Text verwendete Links:

1. http://www.klimaretter.info/tipps-klima-lexikon/9138-yasuni 
2. 
http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/9839-die-klimabewegung-entdeckt-yasuni
3. http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/armutszeugnis-niebel/
4. 
http://www.ute-koczy.de/cms/default/dok/394/394492.nationalpark_yasuni_jetzt_unterstuetzen.html
 
5. 
http://www.bmz.de/de/presse/reden/minister_niebel/2011/September/20110923_artikel_taz.html
 
6. http://mdtf.undp.org/factsheet/fund/3EYC0

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