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Evangelischer Pressedienst - 18.6.2012

Streit zwischen Kirche und Gentechnik-Lobby

"Infamer Vorwurf"

Ein Offener Brief von Gentechnik-Lobbyisten an den Vorsitzenden der 
katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch [1], stößt auf 
heftige Kritik. In dem Brief hatte der Vorsitzende des "Forums Grüne Vernunft" 
[2], Horst Rehberger, der Kirche indirekt vorgeworfen, am Hungertod von 
Millionen von Kindern mit schuld zu sein.

Schuld sei die Kirche demnach, weil sie sich nicht für Gentechnik in der 
Landwirtschaft stark mache. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, 
nannte den Vorwurf infam. Die katholische Kirche sei "der sichere Garant, dass 
das Elend in der Welt durch Hunger nicht noch größer wird".

Das "Forum Grüne Vernunft" hatte in einer Anzeige in der Badischen Zeitung am 
12. Juni beim Freiburger Erzbischof Zollitsch ein persönliches Gespräch 
angemahnt. Dieses wird nach Angaben von Zollitschs Pressestelle aber nicht 
stattfinden. "Dann könnte ja jeder, der sich eine große Anzeige leisten kann, 
einen Gesprächstermin beim Erzbischof bekommen," sagte Bistumssprecher Robert 
Eberle am Montag dem epd. Das werde so nicht funktionieren.

BUND: "Mythos" Hungerbekämpfung

Bei dem Forum handelt es eigenen Angaben zufolge um eine Initiative, die sich 
offensiv für Grüne Gentechnik einsetzt. Der Vorsitzende Horst Rehberger [3] ist 
FDP-Politker und war früher Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt.

Wie die Bischofskonferenz erklärte, hat es bereits ein Gespräch zwischen dem 
Forum und dem zuständigen Fachreferenten der Deutschen Bischofskonferenz 
gegeben. Nach Auffassung der katholischen Kirche müssen bei der Grünen 
Gentechnik Folgen und Risiken gegeneinander abgewogen werden, weshalb es keine 
uneingeschränkt positive Position zu dieser Technik gebe.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland [4] (BUND) äußerte sich 
kritisch zu der Anzeige. Es sei ein "Mythos", dass der Welthunger mit 
gentechnisch veränderten Nutzpflanzen bekämpft werden könne, heißt es in einer 
Mitteilung [5] vom Montag. So brächten Pflanzen, die durch gentechnische 
Veränderungen resistent gegen Spritzmittel seien, keine höheren Hektarerträge 
als konventionelle Pflanzen, argumentiert der BUND. (epd)

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LINKS [Red.]

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Zollitsch
[2] http://www.gruenevernunft.de/
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Rehberger
[4] http://www.bund.net/gentechnik 
[5] http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/forum-gruene-vernunft.html

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