On Thu, 23 Jul 2009 02:22:57 +0200 Stefan Schwan <stefan.sch...@googlemail.com> wrote:
> > Das ist soweit richtig. Nur nehmen wir mal an das eine Einsatzkraft > > einem Fehler irgendeines Mappers auf den Leim geht. Der Schuldige > > ist dann meintwegen irgendein armer RTW Fahrer der es nur gut > > meinte, der den Rest seines Lebens an irgendeine Versicherung > > abdrücken wird. Das wünsche ich keinem! Unabhängig, ob der RTW-Fahrer für den Fehler belangt wird, müssen wir hier auch an die Patienten denken - das Leben ist da ja von höherer Priorität als finanzielle Belastungen von RTW-Personal. Aber das tut in der Diskussion nichts zur Sache. > Unabhängig von OSM und Ausstattung der Einsatzfahrzeuge gehe ich davon > aus, das sich RTW früher schon verfahren haben, sich heutzutage > verfahren und das auch in Zukunft noch passieren wird. > Dreht man dafür wirklich dem Fahrer einen Strick, oder ist das nicht, > gerade bei einer Katastrophe, höhere Gewalt oder einfach Schicksal? Ich arbeite im Rettungsdienst Dortmund, und wir navigieren mit Falk-Karten oder auf neueren Fahrzeugen mit dem Mercedes-Navi. Die Ortskenntnis ist schwierig: In jedem der drei Wachgebiete, in denen ich eingesetzt werde, haben wir geschätzt 300-600 Straßen, wer soll die denn alle kennen? Selbst die "alten Hasen", die seit 30 Jahren fahren, schlagen andauernd in der Karte nach. Und nicht vergessen: Ist einer der Nachbar-RTW im Einsatz, decken wir sein Einsatzgebiet mit ab - in Dortmund gibt es 4000 Straßen. Oft stoße ich dabei auf Fehler im Falk-Plan. Straßen sind durchgängig eingezeichnet, die unterteilt sind, und andersherum. OpenStreetMap kann diese Probleme zeitnah lösen - stösst man auf einen Fehler, ändert man ihn. Zur Zeit lote ich Möglichkeiten aus, OSM in den Rettungsdienst einzubinden. Gerade was Detailfragen angeht (Fußwege etc.), ist OSM m.E. nach der Falk-Karte weit überlegen. In Dortmund sind zur Zeit 99,8% der Straßen erfasst[1] - finden sollten wir da ja wohl auch fast alles. Großes Problem, welches ich sehe: Wenn sich Behörden für öffentliche Sicherheit (BOS, also Feuerwehr, Polizei...) auf OSM-Karten oder Daten verlassen, sind sie natürlich sehr angreifbar für Sabotage. Findet der Klempner seinen Kunden nicht, weil der Konkurrent die Karte sabotiert hat (zugegeben, sehr konstruiert), kostet es Zeit - bei BOS kostet es u.U. Menschenleben. Fazit für mich ist, das OSM als Ergänzung großes Potential hat - es wird jedoch vom Prinzip her niemals kommerzielle Karten, die sich nicht auf Selbstregulierung verlassen, ersetzen können. Mats [1] http://osm.gt.owl.de/Strassenliste/Dortmund/Status.html _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de