On 03.12.2010 13:10, adry wrote:
In Wien gibt es einige, wenn nicht viele, Gebäude und auch Straßen die
von yahoo maps abgezeichnet und daran ausgerichtet wurden.

In Favoriten bin ich daran nicht unschuldig, und die Reparatur ist mühsam, weil die POIS (Hausnummern, Lokale, Geschäfte, Bänke, Mistkübel...) alle mitverschoben werden müssen. Wenn du Lust hast, nur zu. :-)

Da es jetzt erlaubt ist von bing maps abzuzeichnen frage ich mich wie es
mit der Genauigkeit der beiden sat bilder aussieht?
Bing maps hat eine wesentlich höhere Auflösung als yahoo und ist daher
sehr gut für Gebäude, Parks, oder sonstige kleinere Elemente brauchbar.

Ist bing auch genauer als yahoo?

Bei der Genauigkeit muss man zwischen Auflösung und Lagegenauigkeit unterscheiden.

Auflösung geoimage(Web) > Bing > geoimage(WMS) > Yahoo,Google
Lagegenauigkeit geoimage > Bing > Yahoo,Google

Bing ist jedenfalls besser als Yahoo.

Sollte man bestehende Gebäude (bzw. Straßen die davon durch verschieben
von Gebäuden betroffen sind) die derzeit auf yahoo basieren an Bing
ausrichten?

Besser an geoimage. Details, die in den verpixelten Luftbildern vom Geoimage-WMS schwer zu erkennen sind, kann man in den Orthofotos auf http://www.wien.gv.at/stadtplan/ identifizieren. Die Auflösung dieser Bilder ist noch etwas besser als bei Bing. Der Vorteil von Bing ist, dass man es in den Editor einbinden und dann leicht zwischen Geoimage (lagegenau und aktueller) und Bing (höhere Auflösung) umschalten kann. (Oder können wird - bei Merkaartor muss ich noch drauf warten.)

Bei manchen Gebäuden ist es offensichtlich, dass sie ungenau sind, aber
was ist zb. mit welchen die nur um eingie meter verschoben sind?

Im Zweifelsfall kannst du davon ausgehen, dass die Orthofotos von geoimage stimmen und die Gebäude in OSM falsch sind (sofern keine Neubauten).

Die Fehler können verschiedene Ursachen haben:

1) Systematischer Versatz der Luftbilder, von denen abgezeichnet wurde. Bei Yahoo um die 10m.

2) Schlampigkeitsfehler: in zu niedriger Zoomstufe abgezeichnet, ungeschickter Umgang mit der Maus. In diese Kategorie zähle ich auch die Nutzung von Editor-Funktionen für Rechtecke und rechte Winkel. Es kommen dabei zwar perfekte geometrische Figuren heraus, die aber selten mit dem realen Umriss übereinstimmen.

3) Von gar keinem Luftbild abgezeichnet, sondern in natura gesehen und dann nach Schätzung gezeichnet. Dabei werden kleine Flächen und v.a. Gebäude meist zu groß oder zumindest zu breit gezeichnet.

4) Perspektivischer Fehler, siehe Mail von Soldier Boy. Während die Orthofotos von geoimage mehr oder weniger genau von oben aufgenommen wurden, hat man auf Yahoo, Bing usw. Luftbilder über größere Areale verwendet, die zum Rand hin immer perspektivischer werden. Häuser (oder auch Felswände, Waldränder usw.) abzuzeichnen, die schräg aufgenommen wurden, ist eine eigene Wissenschaft und da können leicht Fehler passieren.

Man ist versucht, die Dächer abzuzeichnen. Aber sie stehen nicht nur über, sondern sie sind durch die Perspektive auch gegen die Grundfläche versetzt. Das sieht man am besten an den rund um den Häuserblock parkenden Autos. Auf der einen Seite sind sie vom Dach verdeckt, auf der anderen weiter entfernt, mit einem hellen Streifen dazwischen.

Dieser helle Streifen ist die Hauswand. Wenn sie grau ist, ist sie schwer vom Gehsteig auseinanderzuhalten. An der Distanz zu den Autos kann man trotzdem erahnen, bis wohin der Gehsteig geht und wo die Hauswand anfängt. Zur sichtbaren Hauswand müsste man sich noch den Teil, der vom überstehenden Dach verdeckt wird, dazudenken. Einzeichnen müsste man nun auf der einen Seite des Hauses den Grund der Hauswand, auf der anderen Seite muss man die ermittelte Streifenbreite vom sichtbaren Rand wegnehmen. In den Innenhöfen das gleiche. Noch schwieriger ist es, wenn Teile des Gebäudes unterschiedlich hoch sind.

Außerdem kann man leicht einen Schatten mit einem dunklen Dach verwechseln oder umgekehrt im Schatten liegende Gebäudeteile übersehen. Solche Fehleruhrsachen sind kaum zu erahnen, wenn man nur ein zu einer anderen Tageszeit aufgenommenes Luftbild sieht.

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Friedrich K. Volkmann       http://www.volki.at/
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