Einmal bis zweimal im Jahr importiere ich ein oder zwei der obersteierischen Bachsysteme. Als Quelle nehme ich dabei die von Michael Maier ins OSM-Format umgewandelten OGD des Landes Steiermark.
Vor einigen Tagen habe ich wieder mit so einem Import angefangen (http://www.openstreetmap.org/changeset/30441753), was ich hier jetzt etwas verspätet anmelden will. Gleichzeitig nehme ich das als Anlass, meine Bearbeitungsschritte für die möglichen Interessierten grob zu skizzieren. Eventuell kann jemand auch eine oder andere Vereinfachung/Ausbesserung vorschlagen. ** Wie ich auf die Idee kam? Irgendwann fiel mir ein Bachsystem auf, das hier schön zu sehen ist: http://www.wanderreitkarte.de/index.php?lon=15.0645&lat=47.2477&zoom=12 und durch diese OSM-Änderung entstand: http://www.openstreetmap.org/changeset/17163173 So um die gleiche Zeit, oder etwas später, erfuhr ich, dass Michael Maier in seinem Github-Bereich https://github.com/species unter anderem eine Vielzahl der OGD des Landes Steiermark im OSM-Format zur Verfügung gestellt hat, z.B. auch diese Gewässer-Datei für den Bezirk Leoben: https://github.com/species/OGD-stmk-daten/blob/master/Gewaessernetz/osm/Bezirke/leoben.osm ** Wie ich vorgehe? A. Den OSM-Bereich ins josm laden Ich beschränke mich dabei aufs Einzugsgebiet (engl. drainage basin) eines oder zwei Bäche. Warum? Weil das spätere Integrieren mit schon eingezeichneten Gewässern und Wegen so zeitintensiv ist, dass man es leicht aufgeben kann, bevor die Aufgabe vollständig vollbracht ist (was mir teilweise auch schon passierte). B. Die Gewässer-Datei laden Eine Datei, wie die schon erwähnte leoben.osm, lade ich in eine zweite josm-Ebene. Hier gleich einige der Merkmale dieser OGD: - Die Positionen der Gewässer sind sehr ungenau (schätzungsweise so +-10m, was leicht die verkehrte Wegseite des parallel verlaufenden Weges bedeuten kann). - Jedes Gewässer ist in unzählige kleine Abschnitte zerstückelt. - Die vorhandenen Tags haben natürlich nichts mit OSM-Tagging zu tun. C. Die zu importierende Gewässer markieren Alle Abschnitte der Gewässer im anvisierten Einzugsgebiet markieren. Das ist meistens nicht so leicht und nimmt Zeit. D. Eine neue josm-Ebene erstellen und dorthin die markierten Gewässer kopieren Somit haben wir den Patienten auf dem OP-Tisch. Die josm-Ebene aus dem Schritt B kann jetzt aus dem josm-Editor entfernt werden. In der gerade erstellten Ebene mit den ausgewählten Gewässern tue ich - für alle Gewässer-Abschnitte - folgendes: - Tags entfernen, bis auf GEWNAM. - Tagname "GEWNAM" ins "name" umändern. - Tag "name" entfernen, wenn dessen Wert "Unbenanntes Gerinne" ist. - Alle Abschnitte, dessen Name gleich ist, kombinieren. Ich bediene mich dabei der mächtigen Suchfunktion im josm und wiederhole das, bis keine Abschnitte mehr existieren, die mit dem gleichen Namen verseht sind und noch nicht kombiniert sind. - Das ähnliche führe ich dann noch mit den unbenannten Abschnitten durch, was etwas schwieriger ist - man soll dabei ein bisschen erraten. - Ein source="CC-BY-3.0: Land Steiermark - data.steiermark.gv.at" definieren. D. Integration (kann Tage bis Wochen dauern) Dieser Schritt ist zeitintensiv und komplex. Das kopieren der bisher vorbereiteten Daten aus der Ebene (D) in die Ebene (A) ist natürlich sofort fertig. Man soll aber bedenken, dass einige der Bäche (oder deren Teile!) schon eingezeichnet sind (und wahrscheinlich viel genauer, als es die sind, die aus dem Import kommen). Die schon da gewesenen darf man keinesfalls löschen, höchstens eventuell den Namen eintragen/ausbessern. Man löscht die überflüssigen Teile aus dem Import und koppelt die restlichen mit den schon existierenden zusammen. Weiter soll man sich noch speziell um kleine Seen und ähnliches kümmern - die entsprechenden Abschnitte aus Import löschen und die Ränder der Wasserflächen genau einzeichnen und entsprechend taggen. Und auch sehr wichtig: Die Positionen aller so importierten Gewässer anhand von geoimage.at, bing und womöglicher vor Ort Erkundung ausbessern. Nachdem "Waterway-Teile" einigermaßen brauchbar sind, bleibt noch die große Aufgabe, die sich überkreuzende highways und waterways auszubessern. Dabei bitte ein Gewässer nie generell mit layer=-1 versehen. Vielmehr folgendes, oder ähnliches verwenden: bridge=yes, layer=1, oder tunnel=culvert, layer=-1, oder bridge=simple_brunnel Das dritte Beispiel ist den meisten vielleicht unbekannt. Es handelt sich um einen Vorschlag, wonach unter ganz bestimmten Umständen die Knoten, die gleichzeitig einem highway und einem waterway gehören, so getagged werden können. Mehr darüber hier: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:Key:bridge#Simple_one-node_brunnels_for_way_over_waterway E. Die Qualitätskontrolle Dafür gehe ich in die Wälder ;) , nutze aber auch den Dienst http://keepright.ipax.at Hier dazu ein Beispielgebiet, wo es nach einem meiner früheren Imports noch Nachholbedarf gibt: [1]. Nebenbei gesagt: Ich wundere mich oft, wie viel Fehler es in der OSM DB gibt und wie wenig Initiative es gibt, diese auszubessern. Ich hoffe, dass diese Beschreibung verständlich und einigermaßen interessant war. Für die weiteren Ideen und Verbesserungsvorschläge bin ich immer da. [1]: http://keepright.ipax.at/report_map.php?zoom=14&lat=47.41865&lon=14.88445&lang=en&layers=B0T&db=osm_EU&ch=0%2C30%2C40%2C50%2C70%2C90%2C100%2C120%2C130%2C150%2C160%2C180%2C191%2C192%2C193%2C194%2C195%2C196%2C197%2C198%2C201%2C202%2C203%2C204%2C205%2C206%2C207%2C208%2C210%2C220%2C231%2C232%2C270%2C281%2C282%2C283%2C284%2C285%2C291%2C292%2C293%2C294%2C295%2C296%2C297%2C298%2C311%2C312%2C313%2C320%2C350%2C370%2C380%2C401%2C402%2C411%2C412%2C413%2C20%2C60%2C360&show_ign=0&show_tmpign=0 _______________________________________________ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at